Gladbeck. Der Linke-Ratsherr Olaf Jung ist nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Die Linke in Gladbeck verliert einen ihrer engagiertesten Vertreter.
Ratsherr Olaf Jung, seit 2009 für die Linken im Rat der Stadt Gladbeck, ist überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Jung wurde 57 Jahre alt.
Der gebürtige Gladbecker war in den vergangenen mehr als zehn Jahren das Gesicht der Linken in Gladbeck. Der ausgebildete Bergbauingenieur Olaf Jung machte als leidenschaftlicher Kämpfer vor allem Politik für die Benachteiligten und nicht so gut Gestellten der Gesellschaft. Soziale Politik für die einfachen Leute zu machen, das war das, was ihn antrieb. Ein weiterer Schwerpunkt seiner politischen Tätigkeit war sein akribischer Kampf gegen den Bau der A 52.
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Olaf Jung scheute keinen Schlagabtausch, war aber kein ideologischer Polterer
Olaf Jung, der viele Jahre und bis zuletzt Fraktionsvorsitzender der Linke war, scheute keine Debatte – der Mann für einen hektischen, lauten Schlagabtausch war er aber eher nicht. Er zählte im Rat nicht zu den ideologischen Polterern, er war eher der Mahner, der stets sachlich und ruhig auftrat, der bei einer hitzigen Debatte lieber ein zweites Mal mäßigen Schrittes zum Rednerpult schritt und weitere Fakten und Ansichten nannte, statt harsche Zwischenrufe zu platzieren.
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Bei den Linken wird Jung, der aus Rentfort stammte und seit langem in Butendorf wohnte, eine große Lücke hinterlassen. Seine Kompetenz, seine Präsenz werden der Partei fehlen. „Mit seinem Tod verlieren wir einen aufrechten Menschen mit untadeligem Charakter, der im Laufe der Jahre zu Kopf, Herz und Seele der Gladbecker Linken geworden war“, würdigt Parteivorsitzender Rüdiger Jurkosek den Verstorbenen. In der Gladbecker Politik sei Olaf Jung als Person parteiübergreifend bis hinein in die Verwaltung der Stadt sehr geschätzt worden, so Jurkosek. Auch über Gladbeck hinaus hätten Politiker aller Couleur seine Expertise und „seine klare, anständige Art“ gemocht.
Olaf Jung begann mit seinem politischen Engagement 2004
Olaf Jung startete sein politisches Engagement 2004 mit seinem Eintritt in die WASG, dem Vorläufer der Linken (seit 2007). 2009 kam er in den Rat, wo er zuletzt auch im Hauptausschuss und im Kulturausschuss sowie im Integrationsrat war. Jung war zudem Mitglied im neuen Ruhrparlament und arbeitete über Jahre, bis zuletzt, auch als sachkundiger Bürger für die Linken im Kreistag. Nicht zuletzt war er auch Mitbegründer des Bürgerforums Gladbeck.