Gladbeck. Die RAG Montan plant eine weitere Sanierungsmaßnahme an der Moltkehalde mit Erdabdeckungen. Die Halde soll bald für die Bürger zugänglich sein.

Erneut rückt eine Halde der „Braucker Alpen“ in Gladbeck in den Blickpunkt: Diesmal nicht die Mottbruchhalde, sondern die gegenüber liegende Halde Moltke. Die Ruhrkohle beginn dort möglichst noch im März mit einer weiteren Sanierungsmaßnahme, um den nach wie vor aktiven Schwelbrand im Innern der Halde zu ersticken. Diesmal richtet sich das Augenmerk auf die Westseite der Halde, direkt an der B 224.

Die RAG Montan Immobilien GmbH, die ihre Pläne am Donnerstag im Planungsausschuss vorstellen wird, geht die Sanierungsarbeiten an der seit Jahrzehnten problematischen Halde Graf Moltke 1/2 mit dem Ziel an, „den Schwelbrand im Haldeninnern dauerhaft abzustellen“, so Unternehmenssprecher Stephan Conrad. Letztlich soll auch diese Halde nach Abschluss einer erfolgreichen Sanierung „für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden“, so Conrad. Der RAG-Montan-Sprecher weist darauf hin, dass auch die Moltkehalde zum „Halden-Paket“ gehört, das der RVR übernommen habe. Aber noch immer gebe es erhöhte Temperaturen im Haldeninnern.

Diesmal werden Teile der Westböschung direkt an der B 224 saniert

Die Rodungsarbeiten an und auf der Halde Moltke 1/2 laufen bereits.
Die Rodungsarbeiten an und auf der Halde Moltke 1/2 laufen bereits. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Daher die neuerliche Sanierung, zu deren Vorbereitung bereits Rodungsarbeiten an der Westböschung laufen. Ein nicht unerheblicher Teil der Haldenflanke im mittleren Bereich zwischen der ersten und zweiten Berme – das sind die Wege um die Halde – müsse freigeschnitten werden, um einen Abdeckboden lückenlos aufbringen zu können. Diese Übererdung, so die RAG Montan, solle das Eindringen von Luft in den schwelenden Bereich unterbinden und so letztlich den Brand ersticken.

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Die fachtechnische und gutachterliche Prüfung verschiedener Sanierungsvarianten der Haldenwestseite habe ergeben, berichtet der RAG-Sprecher, dass sich eine erfolgreiche Sanierung lediglich durch eine Verschüttung der Westböschung realisieren lasse. Diese berücksichtige auch die besondere räumliche Gesamtsituation im Bereich der Bergehalde mit dem benachbarten Gewerbegebiet, sowie der Bundesstraße und der Autobahn und dort geplanten Ausbaumaßnahmen.

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RAG Montan steht im engen Kontakt zur Stadt Gladbeck

Daher stehe die RAG Montan Immobilien, so Conrad, im engen Austausch mit der Autobahn GmbH, der Stadt Gladbeck und der Emschergenossenschaft, um bei der Festlegung möglicher weiterer erforderlicher Sanierungsvarianten die verschiedenen Restriktionen im unmittelbaren Umfeld der Bergehalde zu berücksichtigen. Dies betreffe sowohl die Lage des Wittringer Mühlenbachs am Fuße der Halde, die Führung einer Hochspannungsleitung, den zukünftigen Ausbau der B 224 zur A 52 als auch eine mögliche, neue verkehrliche Anbindung des Gewerbeparks Brauck im Zuge des Baus der A 52.

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Conrad erläutert, dass bei der Planung ein besonderes Augenmerk auf die Baustellenlogistik geworfen werde, um die Belastungen der Anwohner sowie Einschränkungen für das städtische Verkehrsnetz „möglichst gering zu halten“, so der Sprecher. Die RAG Montan werde die Arbeiten so steuern, „dass die Nachbarschaft so wenig wie möglich belastet wird.“

Halde unter ständiger Beobachtung

Die Bergehalde Graf Moltke 1/2 liegt eingebunden zwischen B 224 und Wittringer Mühlenbach im Westen, der Kösheideµµ im Süden und dem Gewerbegebiet Brauck/A 2 im Norden. Trotz mehrerer Sanierungsmaßnahmen konnte der seit Jahren bekannte Brand im Inneren der Bergehalde noch nicht dauerhaft eingedämmt werden.

Der Brand wird laut RAG durch Experten des Unternehmens überwacht und kontrolliert. Dazu gehören die regelmäßige Temperaturkontrolle über Fühler, regelmäßige Begehungen (man guckt nach Rissbildungen) und Infrarotmessungen aus der Luft. Überwacht werden insbesondere drei Bereiche der westlichen Halde und vier Bereiche im Osten und Südosten.