Gladbeck. Die Ratsfraktionen in Gladbeck ziehen ein Jahr nach der Konstituierung des neuen Stadtrates eine positive Bilanz. Ein Kommentar.
Der neue Rat in Gladbeck – er ist so ganz anders als der alte. Vielfältiger in der Aufstellung, bunter in den Themen, tatsächlich spürbar respektvoller im Ton ohne Diffamierungen. Fast ist es unheimlich, wie alle Fraktionen des Rates durchweg die neue Atmosphäre loben. Es ist ein nachträglicher, deutlicher Beleg, wie erleichtert die Fraktionen, vielleicht abgesehen von der SPD-Fraktion, über das Ende der Ära Roland sein müssen.
Natürlich ist der neue Rat durch die Versachlichung und den netteren Umgangston auch ein Stück weit dröger geworden. Aber es kommt nicht auf den Unterhaltungswert an, sondern auf das Ergebnis politischer Arbeit. Ob der neue Rat aber produktiver, effektiver geworden ist, hängt einstweilen vom Betrachtungswinkel ab. Da besteht, so hat man mit Blick auf die Qualität mancher Themen den Eindruck, durchaus noch Luft nach oben.
Bürgermeisterin Weist beschränkt sich zu sehr aufs Moderieren und Repräsentieren
Auch Bürgermeisterin Weist, die sehr im Fokus des Lobs steht, könnte noch ein gewisser Schub gut tun. Allzu oft konzentriert sie sich auf das Moderieren und Repräsentieren – zumindest kommt das „draußen“ so an. Als erste Bürgerin der Stadt ist sie auch erste Politikerin der Stadt, was sie durchaus öfter als bisher durch Themensetzungen oder Debattenbeiträge deutlich machen könnte. Da bestehen durchaus Erwartungen.