Gladbeck. Nach Neuauszählung eines Stimmbezirks liegt in Gladbeck nun das amtliche Endergebnis der Stadtratswahl vor. Es gibt acht Mandate mehr als üblich.

Nun ist es amtlich: Der Wahlausschuss in Gladbeck bestätigte am Montagnachmittag das Wahlergebnis für den Kommunalwahlbezirk 01 nach der Neuauszählung vergangene Woche, das an die CDU und ihren Kandidaten Jörg Baumeister ging, und letztlich auch das Gesamtergebnis der Wahl. Danach wird der Rat der Stadt künftig durch Überhang- und Ausgleichsmandate 52 statt 44 Mitglieder haben.

19 davon gewann die SPD – alles Direktmandate. Es sind drei mehr, als ihr nach dem Stimmenergebnis von 36,5 Prozent zustehen. Daher gibt es Ausgleichsmandate für andere Parteien, um das Verhältnis im Rat zu wahren. Die CDU, die drei ihrer 14 Mandate direkt holte, erhält zwei zusätzliche Mandate (nach dem Stimmenanteil von 26,3 Prozent wären es 12 Sitze). Zwei zusätzliche Mandate erhalten auch die Grünen (12,3 Prozent) – sieben statt fünf. Und die AfD (9,7 Prozent) erhält einen Sitz mehr – fünf statt vier.

Grünen-Politikerin Elke-Marita Stuckel-Lotz ist die Alterspräsidentin

Die FDP (3,4 Prozent Stimmenanteil) zieht mit zwei Ratsleuten in den neuen Rat ein. Ursprünglich war auch bei der FDP von einem Überhangmandat die Rede gewesen, sie hätte am Ende aber auch hauchdünn bei einem 44-köpfigen Rat zwei Sitze bekommen. Bei den Linken (4,2 Prozent) bleibt es bei zwei Sitzen. Alle anderen Parteien erhalten einen Sitz.

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Rot-Grün, das SPD und Grüne bereits vereinbart haben, hat gemeinsam 26 Sitze – genau die Hälfte der Ratssitze. Mit der Stimme einer möglichen SPD-Bürgermeisterin Bettina Weist hätte das Bündnis eine Stimme Mehrheit. Die konstituierende Sitzung des Rates mit der Vereidigung der/des Bürgermeister(s)in ist in der ersten November-Woche. Alterspräsidentin ist die die Grünen-Politikerin Elke-Marita Stuckel-Lotz, die mit 72 Jahren das älteste Ratsmitglied ist. Sie wird die Eröffnungsrede halten die Vereidigung des Stadtoberhauptes vornehmen.

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Fraktionen werden um die Ratausschüsse ringen

In der ersten Arbeitssitzung des Rates Mitte November geht es vor allem um die Einrichtung der Ausschüsse, deren Vorsitze nach einer komplizierten Zugriffsregelung erfolgen. Dabei sei es kaum zu unterbinden, dass auch die rechtspopulistische AfD, viertstärkste Kraft im Rat, einen Ausschussvorsitz erhalten wird, wie es in politischen Kreisen heißt.

Unterdessen verlautet bereits aus CDU-Kreisen, zwei neue Ausschüsse bilden zu wollen: Einen für Senioren und einen für „Sicherheit, Ordnung, Feuerwehr und Rettungswesen“. Das seien „zentrale Punkte“ im Stadtleben, die im Haupt- und Finanzausschuss oft zu kurz kämen, so der bisherige CDU-Fraktionschef Peter Rademacher, der auch in der neuen Fraktion für diese Position bereit stehe, wie er im WAZ-Gespräch signalisierte. Die neue Fraktion habe sich bislang nur informell getroffen, werde sich nach der Bürgermeister-Stichwahl aber konstituieren.

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Simone Steffens tritt bei den Grünen nicht mehr als Fraktionschefin an

Bei den Sozialdemokraten lässt man sich mehr Zeit, die alte Fraktion sei noch bis Ende Oktober im Amt, heißt es aus SPD-Kreisen. Man werde sich erst kurz vor der ersten Ratssitzung konstituieren. Kandidaten für den Fraktionsvorsitz gebe es mehrere, einen Favoriten nicht. Bei den Grünen steht die konstituierende Sitzung der größten Fraktion im Rat auch noch aus. Fest steht aber, dass die bisherige Fraktionschefin Simone Steffens das Amt nicht mehr anstrebt, wie sie ankündigte.