Gladbeck. Die Corona-Lage ist problematisch. Was ist möglich an Events im Advent? Das sagt der Krisenstab, und diese Maßnahmen plant die Bürgermeisterin.

Die Corona-Lage spitzt sich zu. Virologen finden eindringliche und warnende Worte. So wie beispielsweise Christian Drosten, der horrende Corona-Opferzahlen im Winter prognostiziert und die Meinung vertritt, dass die Lage mit 2G- oder 3G-Regeln allein nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. Derweil tobt in vielen Städten der Karneval. Und in Gladbeck freut man sich auf eine Vorweihnachtszeit mit beliebten Veranstaltungen wie beispielsweise dem Zimtsternfest und dem Turmblasen. Doch sind solche Events überhaupt noch vertretbar angesichts der hohen Inzidenzen, der Lage in vielen Krankenhäusern?

Wie sieht es aus mit dem Zimtsternfest am 26. November in Gladbeck?

„Wir alle wünschen uns wieder etwas mehr gefühlte Normalität. Aber ja, im Moment scheint das wieder in etwas weitere Ferne zu rücken“, sagt Katja Krischel. Die Geschäftsfrau (Top Hair) beobachtet die Lage momentan genau, denn in zwei Wochen soll das Zimtsternfest mit Mitternachtsshopping in der Innenstadt über die Bühne gehen, das sie mitorganisiert. Bislang, sagt sie, stehen die Ampeln für das Event am 26. November noch auf „Grün“. Erst vor wenigen Tagen habe ein Organisationstreffen auch mit Leuten von der Stadtverwaltung stattgefunden. „Da war noch nichts in Richtung Absage zu hören. So lange das so bleibt, wird auch die Planung weitergehen“, erklärt Katja Krischel.

Auch der Corona-Krisenstab der Stadtverwaltung, so Stadtsprecher David Hennig auf Anfrage, beschäftige sich mit den anstehenden Veranstaltungen im Advent. Zuletzt noch in der Sitzung am Montag. „Hier müssen aber sowohl die weiteren Entwicklungen als auch die Entscheidungen von Bund und Land abgewartet werden, auf welcher rechtlichen Grundlage Veranstaltungen stattfinden können“, betont der Stadtsprecher. Natürlich behalte sich der Krisenstab bei weiter steigenden Infektionszahlen und einer Verschärfung der Coronaschutz-Maßnahmen aber auch vor, „Veranstaltungen kurzfristig abzusagen“.

Alle Planungen für den Advent in Gladbeck erfolgen unter Vorbehalt

Mit Einzelhandelsverband und Werbegemeinschaft sei man regelmäßig im Austausch. Alle Planungen würden eben immer unter Vorbehalt erfolgen, da die Infektionszahlen und die rechtlichen Regelungen sich stetig ändern könnten. Auch Katja Krischel könnte sich durchaus vorstellen, dass in der verbleibenden Zeit bis zum Zimtsternfest noch einige erneute Regeln greifen könnten. Zum Beispiel dahingehend, wie viele Kundinnen und Kunden sich beim Shoppingevent gleichzeitig in den Läden aufhalten dürfen. Schließlich lockt das Zimtsternfest immer viele Besucherinnen und Besucher in die Stadt. Da könnte es auch in den Geschäften voll werden. Zu voll für die Corona-Lage momentan.

Fünf Bußgeldbescheide in der Gastronomie

Die Kontrollen der geltenden Corona-Regeln, so Stadtsprecher Hennig, laufen „aktuell insgesamt unauffällig“. Das Ordnungsamt führe regelmäßig stichprobenartige Kontrollen durch oder reagiere auf Hinweise. Aktuell seien fünf Bußgeldbescheide in Bearbeitung wegen Verstößen im Gastronomiebereich (u.a. fehlende Masken beim Personal).

Darüber hinaus befürwortet Bürgermeisterin Bettina Weist auch die Forderung des Städtetages nach einer 2G-Regelung bei Veranstaltungen und weiteren Freizeitangeboten. Man habe die Corona-Lage im Blick und analysiere in Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen täglich den Ist-Zustand. Mit einer Inzidenz von 129,8 liegt Gladbeck kreisweit aktuell im Mittelfeld. Deswegen müsse bei aller Vorsicht auch immer die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen betrachtet werden.

Unabhängig vom Thema Veranstaltungen in der Corona-Pandemie, so Hennig weiter, gelte aber auch nach wie vor: „Um gut durch den Winter zu kommen, müssen sich Gladbeckerinnen und Gladbecker weiterhin an die geübten Hygieneregeln halten!“ Ungeimpfte sollten darüber hinaus die Impfangebote wahrnehmen. Diesen Aspekt spricht auch Bürgermeisterin Bettina Weist an. Sie erinnert noch einmal an die Impfaktion, die die Stadt am 20. November in der Stadthalle durchführt. „Denn um schweren Verläufen vorzubeugen, ist eine Impfung noch immer das beste Mittel.“ So schützte man sich und andere, so Weist. Deshalb will die Bürgermeisterin auch darauf hinwirken, „dass die Stadt Gladbeck in Kooperation mit dem Kreis Recklinghausen weitere wohnortnahe mobile Impfangebote anbieten kann.“ Und auch eine stationäre Impfstation für Gladbeck sei vorstellbar als Ersatz für das geschlossene Impfzentrum in Recklinghausen.

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