Gladbeck. Die Seniorenheime in Gladbeck sind in Sorge wegen der steigenden Corona-Zahlen. In einem Heim gibt es inzwischen schon neue Infektionen.
Die Senioreneinrichtungen in Gladbeck blicken zunehmend mit Sorge auf die steigenden Corona-Inzidenzen, auch wenn sie von der vierten Welle bislang weitgehend verschont blieben. Allerdings: Im Eduard-Michelis-Haus ist es in den vergangenen Wochen zu insgesamt neun neuen Corona-Fällen unter Bewohnern und Mitarbeitern gekommen.
„Allen betroffenen Senioren geht es gut, sie zeigen nicht einmal Symptome“, sagt Einrichtungsleiterin Mechthild Eckholt und weist damit auf die Wirksamkeit und Wichtigkeit der Corona-Schutzimpfung hin. „Es ist beruhigend, dass die Verläufe so milde sind“, so Eckholt, „alle waren vor der Infizierung geimpft, drei der fünf betroffenen Bewohner hatten sogar schon eine Booster-Impfung.“ Auch die Mitarbeiter seien geimpft, hier kam es zu Dienst-Ausfällen, in einem Fall sei die Erkrankung sogar deutlich schwerer aufgetreten. Nach WAZ-Informationen hat es auch in einem anderen Seniorenheim im Stadtsüden einige wenige Impfdurchbrüche gegeben, die Einrichtung wollte dies aber nicht bestätigen und sich auch grundsätzlich nicht äußern.
Alle Bewohner und Mitarbeiter des Michelis-Hauses machten einen PCR-Test
Im Michelishaus habe es den ersten positiven Corona-Fall, so die Einrichtungsleiterin Eckholt, bereits vor vier Wochen gegeben, weitere kamen in der vergangenen Woche angesichts der allgemeinen Corona-Entwicklung hinzu. Am vergangenen Freitag wurden auf Anordnung des Gesundheitsamtes schließlich alle 131 Bewohner (darunter elf Senioren in der Kurzzeitpflege) und sämtliche der 160 Mitarbeiter einem PCR-Test unterzogen. Ergebnis: Fünf infizierte Heimbewohner, vier infizierte Mitarbeiter.
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Eckholt weist darauf hin, dass inzwischen (Stand Donnerstag) 98 Prozent der Bewohner die Booster-Impfung erhalten haben, auch 95 Prozent der Mitarbeiter seien geimpft. Zusätzlich würde derzeit jede und jeder täglich getestet. Die wenigen Nicht-Geimpften würden ohnehin seit längerem grundsätzlich täglich getestet. Seit drei Wochen tragen alle im Haus wieder eine FFP2- statt einer OP-Maske. Das Haus ist abgeschlossen, Besucher müssen sich melden und werden vor Zutritt der Einrichtung auf Einhaltung der 3G-Regel kontrolliert. Diejenigen der Ungeimpften, die keinen Test nachweisen können, können im Michelishaus noch einen machen. Eckholt: „Der ist beim Besuch aber dringlich erforderlich.“
Keine Corona-Fälle in den Häusern St. Altfrid und Johannes van Acken
In den beiden Caritas-Häusern St. Altfrid und Johannes van Acken gibt es unter den je 80 Bewohnern und jeweils 90 Mitarbeitern derzeit keinen akuten Corona-Fall. „Die Situation ist zwar eine andere als vor einem Jahr, wir haben durch die Impfungen einen Schutzschild“, so Caritas-Chef Rainer Knubben. 98 Prozent der Bewohner seien geimpft, auch rund 90 Prozent der Mitarbeiter. Aber die Situation könne sich angesichts der extrem steigenden Corona-Infizierungen schlagartig ändern.
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„Die steigenden Inzidenzen bestimmen daher zunehmend den Alltag in den Einrichtungen“, so Knubben. Denn inzwischen wisse man, dass trotz 3G-Regel und Tests bei Ungeimpften vor Betreten der Häuser das Virus in die Einrichtungen gelangen könne. „Wir müssen sehr, sehr vorsichtig sein“, so der Caritas-Chef, der sich von Politik und Regierung allein gelassen fühlt und mehr gesetzliche Vorgaben wünscht. Zum Beispiel, dass sich auch Geimpfte und Genesene testen (lassen) müssen, bevor sie Senioreneinrichtungen betreten.
Auch das Elisbeth-Brune-Zentrum ist von Corona bislang verschont geblieben
Auch das Elisabeth-Brune-Seniorenzentrum der Awo in Rentfort-Nord ist bislang von neuen Corona-Fällen verschont geblieben. „Wir haben keine Infizierungen unter den 200 Bewohnern und über 200 Mitarbeitern“, sagt Einrichtungsleiter Helge Berg. 95 Prozent der Bewohner seien geimpft, fast alle inzwischen dreifach, auch ein Großteil der Mitarbeiter habe die Impfung. Nicht geimpfte Mitarbeiter würden zweimal in der Woche getestet, andere machten es zusätzlich freiwillig. Berg: „Wünschenswert wären weitere Impfungen in der Bevölkerung, auch 2G-Regeln in Freizeitbereichen.“ 2G aber allein in Seniorenheimen, das sei nicht ausreichend.
„Zum Glück“ keine Corona-Fälle meldet die Diakonie für Vinzenz- und Marthaheim mit seinen 80 und 74 Bewohnern. Nach dem Impfdurchbruch im August im Vinzenzheim mit sieben Fällen sei es zu keinen weiteren Infektionen gekommen, so Einrichtungsleiter Joachim Georg. Bis auf zwei seien alle Vinzenheim-Bewohner geboostert, im Marthaheim immerhin etwa 50 Prozent. „Wir sind besorgt über die allgemeine Lage.“ Alle Heimbewohner würden regelmäßig und natürlich bei Auffälligkeiten getestet. Besuche seien möglich unter 3G-Bedingungen.
Keine Fälle im Cura-Seniorenzentrum
Im Cura-Seniorenzentrum in Stadtmitte gibt es ebenso keine neuen Corona-Fälle – weder unter Bewohnern noch unter Mitarbeitern, die bis auf jeweils eine Person alle geimpft seien, heißt es aus der Einrichtung. Etwa zwei Drittel der Bewohner und rund die Hälfte der Mitarbeiter hätten bereits die Booster-Impfung. Die zwei nicht Geimpften würden täglich, die geimpfte Bewohner wie Mitarbeiter würden einmal wöchentlich getestet.
Bisher habe es im Cura keine Impfdurchbrüche gegeben. Zusätzlich, so die Heimleitung, gelte seit einer Woche wieder die Pflicht, als Besucher im Haus und im Besucherzimmer eine FFP2-Maske zu tragen. Die Masken dürften nicht abgelegt werden, heißt es. Und: Im großen Aufzug dürfen nur zwei Personen und im kleinen Aufzug nur eine Person fahren. Das gelte auch für Mitarbeiter.