Gladbeck. Der Chef der Kardiologie am Barbara-Hospital Gladbeck informiert über die Gefahren der Hypertonie. Dr. Kloppe lädt zur Vortragsveranstaltung ein.

Der Chefarzt der Kardiologie am St.-Barbara-Hospital, Dr. Axel Kloppe, warnt vor einer oft zu spät erkannten Erkrankung, die zu irreparablen Schäden führen kann. Der Volkskrankheit Bluthochdruck, die nicht nur das Herz unter Druck setzt. Der Mediziner sagt, welche Behandlungsmöglichkeiten es gegen Hypertonie gibt und er lädt interessierte Gladbecker zu einer Vortragsveranstaltung ein.

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„Das fatale am Bluthochdruck ist“, so der Kardiologe, „dass die Krankheit einen schleichenden Beginn hat und so von den meisten Menschen nicht bemerkt wird“. Und die Betroffenen hätten in der Regel erst klinische Symptomatiken, „wenn die Erkrankung schon deutlich fortgeschritten ist“. Dies seien wiederkehrende Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Erschöpfungszustände und stark empfundenes Herzklopfen, beschreibt Dr. Axel Kloppe.

Irreparable Schäden können im Organismus verursacht werden

Chefarzt Dr. Axel Kloppe beim Gespräch in der WAZ-Redaktion zum Thema Bluthochdruck.
Chefarzt Dr. Axel Kloppe beim Gespräch in der WAZ-Redaktion zum Thema Bluthochdruck. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Es sei wichtig, den Bluthochdruck früh zu erkennen und zu behandeln, da eine andauernde Hypertonie Schäden im Organismus verursachen kann, die nicht reparabel sind. Die Dauerbelastung könne das Herz, die Blutgefäße, die Nieren, Augen und das Gehirn schädigen. Die Empfehlung des Kardiologen ist so eindeutig: „Jeder erwachsene Mensch sollte möglichst frühzeitig den eigenen Blutdruck kontrollieren, spätestens im Alter ab Mitte 40, um eine mögliche Hypertonie festzustellen.“ Dies sei zum Beispiel beim Hausarzt, aber auch als Serviceleistung in jeder Apotheke möglich. Normal, also ohne besondere körperliche Belastung, sei ein Blutdruck von etwa 120 zu 80.

Liegt der Wert wiederholt bei oder mehr als 140 zu 90, sei Aufmerksamkeit angebracht, da sich schnell Bluthochdruck entwickeln könnte. „Am besten sucht man einen Arzt auf, um die Symptomatik weiter untersuchen zu lassen.“ Ein Belastungs- und Langzeit-EKG bringe aussagekräftige Werte. Wichtig, um gegebenenfalls die Behandlung gegen Bluthochdruck einzuleiten, da auch Lebensgefahr nicht auszuschließen ist. Denn starke Belastung bei einem durch Hypertonie vorgeschädigten Organismus könne auch zum Schlaganfall oder Herzinfarkt führen.

Jeder dritte bis vierte Gladbecker leidet an Bluthochdruck

Statistisch gesehen leide auch jeder dritte bis vierte Gladbecker an der Volkskrankheit Bluthochdruck. Der Kardiologe hat aber zugleich eine beruhigende Botschaft: Ist Bluthochdruck erkannt, könnten Therapien eingeleitet und gut verträgliche Medikamente verschrieben werden, „die eine normale Lebensqualität herstellen und auch wieder ermöglichen, Sport durchzuführen“. Denn zivilisatorische Entwicklungen wie Bewegungsmangel, zu fette- und kalorienreiche Ernährung, die zu Übergewicht führen, seien auch in Gladbeck die häufigste Ursache für Bluthochdruck.

Programm der Vortragsveranstaltung

Der Einlass zur Arzt-Patienten-Veranstaltung „Herz unter Druck“ im Augustinushaus an der Ahstraße 7 in Gelsenkirchen erfolgt um 10 Uhr unter Beachtung der Hygiene- und 3G-Regeln. Die Moderation und den Dialog mit dem Publikum führt Privatdozent Dr. Alexander Kloppe, Chefarzt Kardiologie und Angiologie. Fragen des Publikums sind im Anschluss der Vorträge möglich.

Folgende Vorträge sind geplant: 10.30 bis 11 Uhr Alexander Kloppe „Allgemeines, Definition, Ursachen und Erkennung des Bluthochdrucks“. Anschließend 15 Minuten (Lüftungs)Pause. 11.15 bis 11.45 Uhr, Oberarzt Dr. Tobias Hehnen „Gefahren des Bluthochdrucks“. Pause. 12 bis 12.30 Uhr Oberärztin Nino Kavelashvili „Behandlung des Bluthochdrucks“. Pause. 12.45 bis 13:15 Uhr Oberarzt Dr. Constantin Witt „Spezielle Aspekte des Bluthochdrucks“. Bis 14 Uhr mögliche Fragerunde.

Hier könne jeder Bürger selbst gegensteuern, im Ernährungsplan und durch körperliche Bewegung. Fünf mal in der Woche den Puls mindestens eine halbe Stunde lang auf Trab zu bringen sei gesund, trainiere Herz und Gefäße, rege den Stoffwechsel an. Da zudem (Arbeits)Stress Hypertonie befördert, rät Axel Kloppe auch dazu, „möglichst täglich bewusste Auszeiten zu nehmen, um sich auch psychisch zu erholen, etwa indem man entspannte ein schönes Buch liest, oder eine Runde spazieren geht“.

Arzt-Patienten-Veranstaltung im Rahmen der Herzwochen mit Diskussion

Um mehr zur Ursache, Diagnose und Therapie des Bluthochdrucks zu erfahren, lädt die Kardiologie und Angiologe des St.-Barbara-Hospitals-Gladbeck interessierte Bürger zur Arzt-Patienten-Veranstaltung „Herz unter Druck“ am Samstag, 6. November, ein. Sie findet im Rahmen der bundesweiten Herzwoche der deutschen Herzstiftung in Kooperation mit dem Marienhospital von 10 bis 14 Uhr im Augustinushaus an der Ahstraße 7 in Gelsenkirchen statt und ist für Besucher kostenfrei.