Gladbeck. . Das 27. Arzt-Patienten-Seminar des Barbara-Hospitals widmet sich der Krankheit, die oftunerkannt bleibt oder nicht ausreichend behandelt wird.
- Viele Menschen nehmen Bluthochdruck entweder gar nicht wahr oder aber nicht ernst genug
- Dabei ist Bluthochdruck eine Hauptursache zum Beispiel für Schlaganfall und Herzinfarkt
- Das nächste Arzt-Patienten-Seminar am Barbara-Hospital klärt über die Risiken auf
Er verursacht keine Schmerzen und bereitet in der Regel auch keine anderen Beschwerden. Deshalb nehmen viele Menschen Bluthochdruck entweder gar nicht wahr oder aber nicht ernst genug. Dabei ist Bluthochdruck eine Hauptursache zum Beispiel für Schlaganfall und Herzinfarkt.
Auch längst nicht jeder Arzt geht der Hypertonie wirklich auf den Grund, sondern belässt es bei der Verordnung von blutdrucksenkenden Medikamenten. Aber: Wenn trotz dieser Therapie der Blutdruck nicht unter 140/80 sinkt, kann eine andere Erkrankung die eigentliche Ursache sein. Fachleute sprechen von einer sekundären Hypertonie. Das 27. Arzt-Patienten-Seminar am 30. September geht unter dem Thema „Bluthochdruck – der stille Killer“ auf all diese Aspekte ein. Vier Mediziner beleuchten das Thema in Kurzvorträgen aus ihrer fachärztlichen Sicht.
Die Erkrankung kann ernsthafte Folgen haben
Auf Dr. Heinz-Dieter Oelmanns (Chefarzt der Neurologie am St. Barbara-Hospital) Station landen Bluthochdruck-Patienten in der Regel erst, wenn die Erkrankung schon ernsthafte Folgen hatte, nach einem Schlaganfall nämlich. Seinen Vortrag hat er unter das Thema „Herz und Hirn“ gestellt, denn: „Was für den Kopf gut ist, ist auch gut für das Herz und die Beine.“ Will heißen: Dr. Oelmann zeigt auf, wie man das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und „Schaufensterkrankheit“ verringern kann.
Welche Rolle Hormone im Zusammenhang mit Bluthochdruck spielen können, erklärt Dr. Peter Gunther Auer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin. Nebennierenveränderungen zum Beispiel können die Hormonwerte und damit den Blutdruck erhöhen. Dieses „Conn-Syndrom“ wird nach Dr. Auers Erfahrungen nur selten diagnostiziert: „Wenn man nicht misst, weiß man es nicht.“ Die Betroffenen würden oft jahrelang mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt. Auer: „Das ist überflüssig und oft wirkungslos, denn die Erkrankung lässt sich durch eine Operation beheben.“
Auch Schlafapnoe kann die Ursache für Bluthochdruck sein
Auch Schnarchen mit Atempausen (Schlafapnoe) kann die Ursache für Bluthochdruck sein. Dr. Ulrich Peters, Leitender Oberarzt und Facharzt für Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin in den Katholischen Kliniken Emscher-Lippe, weiß: „Wird die Schlafapnoe therapiert, können viele Bluthochdruckpatienten ihre Medikamente reduzieren.“
Dr. Matthias Weniger, Ärztlicher Leiter der Psychokardiologe am Bergmannsheil Buer, widmet sich dem Stress als Ursache für Bluthochdruck – und belässt es nicht bei der Theorie, sondern bietet den Besuchern auch ein praktisches Achtsamkeitstraining.
Seminar findet am 30. September ab 11 Uhr im Ratssaal statt
Das Arzt-Patienten-Seminar ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des St.-Barbara-Hospitals und der städtischen Amtes für Soziales und Wohnen.
Die 27. Auflage findet am 30. September ab 11 Uhr (Beratungsgespräche ab 10.30 Uhr) im Ratssaal im Alten Rathaus statt und dauert (mit einer Pause) bis 14 Uhr. Im Rahmenprogramm bietet der Kneipp-Verein Säfte und Brotaufstriche mit Kräutern aus dem vereinseigenen Garten – quasi vorbeugend gegen Bluthochdruck.