Gladbeck. Ein Polizei-Experte erläuterte an einer Gladbecker Grundschule „Sicherheit durch Sichtbarkeit“. Das Ziel dabei: Schulweg-Unfälle verhindern.

Drei Kinder verunglückten im Jahr 2020 nach Angaben der Polizei auf ihrem Schulweg in Gladbeck, im Jahr davor waren es neun Mädchen und Jungen. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten, wenn es dunkel, neblig und nass ist, steigt das Unfallrisiko. Sehen und gesehen werden, das ist dann besonders wichtig. Mit der Aktion „Sicherheit durch Sichtbarkeit“ will das Polizeipräsidium Recklinghausen für das Thema sensibilisieren – und zwar zum Start der Kampagne direkt vor Ort, am Donnerstag an der Wilhelmschule, Teilstandort Weusterweg.

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So stand denn frühmorgens „Sicherheit“ auf dem Stundenplan. Fachmann Holger Siegburg aus der Direktion Verkehr (Verkehrsunfallprävention/Opferschutz) führte den Kindern Gefahren im Straßenverkehr vor Augen – aber auch, wie man sich selbst schützen kann. Der Hauptkommissar berichtete nicht nur, sondern ließ seine junge Zuhörerschaft auch ausprobieren, was seine Aussagen in der Praxis bedeuten: Die Mädchen und Jungen übten auf dem eigenen Schulweg – und bekamen erhellende Erkenntnisse.

Die Polizei empfiehlt kleine Mittel mit großer Wirkung

Dunkle Kleidung? Bloß nicht! Denn die ungünstig, zu leicht verschwindet sie in der Dunkelheit. Also was lernen die Dreikäsehochs? „Helle Klamotten“ sind enorm wichtig. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sogar noch einiges mehr tun. Reflektoren am Tornister oder Rucksack holen Mädchen und Jungen aus der gefährlichen Dunkelheit – und Unsichtbarkeit. Bei einem Leuchtstreifen, beispielsweise an der Jacke und Mütze oder als Armband, steigt die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer, wenn das Kind in den Scheinwerferkegel kommt. Wie Reflektoren wirken, das demonstrierte Holger Siegburg ebenfalls: ein „Funkeln im Dunkeln“!

Allesamt Mittel, die sich im Handumdrehen umsetzen lassen und somit keinen großen Aufwand bedeuten. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen: „Eine gute Sichtbarkeit schützt vor Unfällen und kann Leib und Leben retten.“

Leuchtarmbänder erzeugen ein auffälliges „Funkeln im Dunkeln“.
Leuchtarmbänder erzeugen ein auffälliges „Funkeln im Dunkeln“. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Das gilt nicht nur für diejenigen, die zu Fuß zum Klassenzimmer und retour nach Hause unterwegs sind. Mädchen und Jungen, die aufs Fahrrad steigen, sollten ebenfalls für die Tour durch Wind und Wetter, Dunkelheit und Dämmerung gerüstet sein. Kaputte Beleuchtungsanlagen? „Das geht gar nicht“, lernte der Gladbecker Nachwuchs der Grundschule am Weusterweg. Wie es richtig ist? Auch das vermittelte der Polizei-Experte Holger Siegburg.

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Um nicht übersehen zu werden, sind – frei nach dem Motto „Wer ohne Licht fährt, ist keine Leuchte“ – intakte Lampen vorne am Rad ein Muss. Ebenfalls unverzichtbar: funktionierender weißer Reflektor vorne, rotes Rücklicht und roter Reflektor hinten, Pedalreflektoren sowie vier Speichenreflektoren (Katzenaugen) oder reflektierende weiße Streifen an den Reifen.

Weitere Termine sollen folgen

In den kommenden Wochen werden nach Angaben der Polizei weitere Termine folgen. „Die Beamtinnen und Beamten werden in jeder Stadt des Kreises Recklinghausen sowie in Bottrop Schulen besuchen“, heißt es aus dem Präsidium in Recklinghausen.

Polizeisprecherin Annette Achenbach: „In Gladbeck ist die Stadtverwaltung involviert. Sie verteilt an den Schulen Reflektoren.“

Auf die Gefahren auf dem Schulweg in der dunklen Jahreszeit weist die Polizei regelmäßig hin. Diesmal, so Annette Achenbach, Pressesprecherin im Präsidium Recklinghausen, „handelt es sich bei ,Sicherheit durch Sichtbarkeit’ um eine konzertierte Aktion, bei der auch die Städte mit im Boot sitzen“.

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Die Polizei Recklinghausen kündigt an: Um die Zahl der Verkehrsunfälle zu senken, werde sie weitere Fahrrad-Aktionstage und entsprechende Verkehrskontrollen durchführen. Verstöße sollen dabei konsequent geahndet werden.

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