Gladbeck. Die SPD in Gladbecks Süden erwartet bei den Themen Vermüllung, Parkplätze und Lärmbelästigungen zunehmend Probleme. Die Stadt sieht das anders.
Die SPD im Stadtsüden von Gladbeck sorgt sich um die Sauberkeit und das Erscheinungsbild von Rosenhügel und Brauck, aber auch um Sicherheit und Ordnung in den Ortsteilen. Eines der größten Probleme sei die zunehmend sichtbare Vermüllung in einigen Rosenhügeler Wohnquartieren und Straßenzügen, so Andi Dunkel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rosenhügel. Aber auch das „wilde Parken“ auf dem Mittelstreifen der Horster Straße in Höhe der Hügelstraße bereite zunehmend Ärger, betont Hasan Sahin, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Brauck.
Betroffenen von zunehmend mehr Müll im öffentlichen Raum seien der südliche Bereich des Rosenhügels um Hügel- und Hunsrückstraße sowie Bremer und Kieler Straße, aber auch Teile des Südparks, oft der Bereich des Hahnenbaches, so Dunkel. „Wir möchten in einer konzertierten Aktion alle beteiligten Akteure einbinden, um das Müll-Problem einzudämmen“, sagt Nina Krüger, die stellvertretende Vorsitzende der SPD Rosenhügel, die einen Runden Tisch zur Problemlösung vorschlägt.
Verwaltung und ZBG können die Klagen der SPD-Ortsvereine nicht nachvollziehen
Man habe dazu bereits Kontakte zum ZBG, zu den Wohnungsunternehmen und zur Emschergenossenschaft aufgenommen. Diesen Vorstoß, der im Rathaus aber noch nicht bekannt ist, begrüßt die Stadtverwaltung. „Da wären wir dabei“, so Stadtsprecherin Christiane Schmidt, die betont, dass der Stadt selbst zu diesem Thema aus den Wohnquartieren nur wenige Hinweise vorliegen. Die Problematik im Südpark sei bekannt, wesentliche Teile der betroffenen Gelände lägen aber im Zuständigkeitsbereich der Emschergenossenschaft (Hahnenbach). Was eine Vermüllung der Wohnstraßen anbelange, könnten weder der ZBG noch die Verwaltung die Klagen nachvollziehen. Der Zustand habe sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, insbesondere am Hochhaus Märker Straße. „Da haben wir in der letzten Zeit fast gar keine Beschwerden aus der Nachbarschaft“, so Schmidt.
Was das „wilde Parken“ auf der Horster Straße anbelangt, so sei das, meint Sahin, Folge einer „miserablen Parkplatzsituation“ rund um die Horster Straße im Braucker Süden. Dunkel und Krüger sehen sogar eine „allgemeine Parkraum-Not in allen Siedlungsbereichen des Rosenhügels“. Sie führe immer wieder zu Ärgernissen und nicht selten zu nachbarschaftlichen Verstimmungen. „Dazu trägt auch die zunehmende Wohnraumverdichtung bei, ohne ausreichenden Parkraum zu schaffen.“
SPD Rosenhügel: Straßenkampfähnliche Situationen nicht hinnehmbar
Bei einer Ortsbegehung zusammen mit dem Ordnungsamt wolle man nach Lösungen suchen. Stadtsprecherin Schmidt betont, dass die Verwaltung gern daran teilnehmen wolle. Sie betont aber auch, dass das Parken auf dem Mittelstreifen kein neues Phänomen sei, der KOD täglich dort Knöllchen schreibe, mindestens drei, vier. Die Parkplatzsituation an der neuen Horster Straße sei nicht optimal, aber die Planung vor einigen Jahren von der Politik mitgetragen worden. Von einer zusätzlichen Beschilderung halte man nichts, wahrscheinlich bewirke sie auch nichts. Fakt sei, dass auf Mittelstreifen grundsätzlich weder gehalten noch geparkt werden dürfe. Nachdenken könnte man eventuell über eine bauliche Veränderung.
Für Aufsehen und Unverständnis in den Stadtteilen sorgten, so Dunkel weiter, auch Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum, wie sie sich Ende September auf der Horster Straße in Höhe der ehemaligen Polizeiwache ereigneten. Das sei nicht hinnehmbar und tolerierbar, so Dunkel, der von „straßenkampfähnlichen Situationen“ schreibt. Der Braucker SPD-Chef Sahin teilt diese Ansicht.
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Uneinigkeit über Bewertung eines heftigen Streits auf der Horster Straße
Die Polizei spricht dagegen von privaten Streitereien, die auf der Straße ausgetragen wurden, bei denen drei Personen verletzt wurden und leichter Sachschaden entstand. Bis zu 20 Menschen hatten sich dabei vor Ort versammelt, so die Polizei, die sich zu Hintergründen und Motiven oder ähnlichen Situationen im Stadtsüden nicht äußern wollte. Die Stadtverwaltung betont, dass ähnliche Streitereien aus anderen Teilen des Stadtsüdens nicht bekannt seien.
Ein weiteres Problem sieht die SPD auf dem Parkplatz am Haupteingang des Braucker Friedhofes: In den späten Abendstunden, so Dunkel, werde der Platz – „zum Ärgernis der Anwohner von Stettiner und Stargarder Straße“ – immer mehr zu einem Treffpunkt von Autofahrern. Beschwerden über Vermüllung und Lärmbelästigung beim Ordnungsamt oder bei der Polizei hätten bisher keine Änderung herbeiführen können, so Dunkel.
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Die Verwaltung hat kaum Hinweise auf Probleme am Friedhof Brauck
Die Stadt könne die Problematik nicht bestätigen, so Sprecherin Schmidt, die Lage sei eher diffus: „Die Polizei hat keine Hinweise bekommen, unsere Beschwerde-App auch nicht. Und das Ordnungsamt verzeichnete bislang zwei Beschwerden.“ Das Ordnungsamt kontrolliere täglich den Friedhofseingang, habe dabei keine Probleme festgestellt.
„Möglicherweise nehmen das die Anwohner zu anderen Stunden wahr, trauen sich aber nicht, die Behörden zu informieren.“ Die SPD fordert indes, die Zusammenarbeit zwischen Ordnungsbehörde und Polizei zu verbessern und die Kontrollintervalle zu erhöhen.
Ortsteile positiv verändert
Die Beobachtungen der SPD werden von Peter Schiering, bislang Vorsitzender des Siedlerrings Rosenhügel, geteilt. „Es gibt Veränderungen im Ortsteil, die nicht gefallen.“ Auch er wünscht sich für die Siedler auf dem Rosenhügel Lösungen, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Schiering verweist auch auf eine aus seiner Sicht mangelnde ärztliche Versorgung: Im Zentrum Lützenkamp sei immer noch die Arztpraxis unbesetzt.
Die Stadtverwaltung will in ihrer Reaktion auf die genannten Probleme dem Eindruck entgegentreten, Brauck und Rosenhügel entwickelten sich zu abgehängten Ortsteilen. „Dem ist nicht so, die Ortsteile haben sich zuletzt enorm positiv verändert“, so Stadtsprecherin Christiane Schmidt.
Sie verweist auf die Umgestaltung von Horster Straße und Hahnenbach/Südpark, die positive Entwicklung des Einzelhandels, die Wohnungsbautätigkeiten und den Bau des Sportparks Mottbruch und bald der Haldenwelt. „Da wurde viel angestoßen.“