Gladbeck. Die konstante Nachfrage nach Corona-Schnelltests begründen die Betreiber vor allem mit der Feriensituation. Die Angebote sollen bestehen bleiben.
Seit einer Woche ist der Corona-Bürgertest für Erwachsene nicht mehr kostenlos. Die Nachfrage nach den Schnelltests blieb in den Testzentren in Gladbeck in der ersten Woche unverändert. Dass die Gesamtzahl der getesteten Personen konstant blieb, lag dabei vor allem an den Herbstferien, in denen die Gladbecker mehr unternehmen und sich die vielen Schülerinnen und Schüler nicht in der Schule testen lassen können. Die Betreiber der Teststellen ziehen eine erste positive Bilanz und wollen ihr Angebot vorerst unverändert beibehalten.
Entgegen der Erwartung, dass sich bei einem kostenpflichtigem Testangebot – in Gladbeck kostet der Corona-Schnelltest mindestens 9,50 Euro – weniger Menschen testen lassen, gab es in den Teststellen des DRK in der vergangenen Woche viel zu tun. „Wir haben in dieser Woche sogar mehr getestet als vorher. Das liegt vor allem an den Schulkindern, die sich gerade nicht in der Schule testen lassen. Aber auch wenn man die Zahl der Kinder rausrechnet, ist die Nachfrage eher gestiegen als gesunken“, weiß Stefan Walter, Kreisgeschäftsführer des DRK.
Viele Kinder lassen sich wegen der Herbstferien testen
Die meisten Veranstalter oder Gastronomen verlangen einen Nachweis über eine Genesung, Impfung oder ein negatives Testergebnis. „Die Gründe für einen Test sind nach wie vor die gleichen, etwa, wenn man jemandem im Altenheim besuchen oder zu einer Veranstaltung gehen möchte. Daran hat sich ja nichts geändert“, so Walter weiter. Amy beispielsweise benötigt einen Schnelltest, um am Wochenende Eislaufen zu gehen. Die 9-Jährige ist eine der vielen Schülerinnen und Schüler, die sich normalerweise in der Schule testen, in den Ferien ist dann der Gang ins Testzentrum nötig.
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Abgesehen von einer erhöhten Anzahl der Testungen bei Kindern ist auch beim Drive-In auf dem Festplatz an der Horster Straße „alles normal“, berichten Yasin und Bünyamin Birli, die hier die Tests durchführen. Betreiber Patrick Schürhoff bestätigt: „Wir haben derzeit wegen der Ferien eine etwas stärkere Nachfrage, insgesamt ist sie jedoch recht konstant.“ Auch wenn er nicht genau wisse, wie sich die Pandemie und damit die Notwendigkeit der Tests entwickelt, will Schürhoff am täglichen Angebot auf dem Festplatz weiter festhalten.
Einige entscheiden sich dann doch noch für die Impfung
Die kostenpflichtigen Tests sollen nicht nur den Steuerzahler entlasten, sondern auch zum Impfen anregen. Während sich in der DRK-Teststelle auf Nachfrage einige Gladbecker dann doch noch für eine Impfung entscheiden wollen, halten andere Kunden lieber am Testen fest. Für eine Gladbeckerin in der Teststelle auf dem Festplatz „kommt eine Impfung auf keinen Fall in Frage“. Herr Ceran, der sich für einen Friseurbesuch testen lässt, wartet derzeit auf seine zweite Impfdosis. „Eigentlich wollte ich mich nicht impfen lassen und die 9 Euro für den Test sind mir auch nicht so wichtig. Aber der Druck aus der Gesellschaft und vom Arbeitgeber war so hoch, dass ich irgendwann eingeknickt bin“, so der Gladbecker.
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Wie die Tests nach den Ferien gefragt sind, könne man derzeit noch nicht genau absehen. Einen Einbruch der Zahlen hält Mike Henning, der die Teststelle am Wittringer Schloss betreibt, für wahrscheinlich. Das Testangebot in Gladbeck will er dennoch aufrechterhalten: „Wir haben unsere Öffnungszeiten zwar schon reduziert, aber jeder, der einen Test machen muss oder möchte, soll auch die Möglichkeit dazu haben“, erklärt Henning, der eine konstante Testzahl beobachtet.
Bald werden an der Teststelle in Wittringen auch Antikörpertests durchgeführt
In vier Tagen die Woche nehmen seine Mitarbeiter Abstriche und testen die Gladbecker auf das Coronavirus. „Eigentlich läuft es so ganz gut. Wir wollen unsere Mitarbeiter so lange wie möglich halten und bleiben daher weiter mit unserer Teststelle in Gladbeck“, so Henning.
In Wittringen wird das Angebot in den kommenden Wochen zudem um Antikörpertests erweitert. Mit einem Piks in den Finger lässt sich dann ermitteln, wie das Immunsystem auf eine Corona-Erkrankung oder die Impfung reagiert hat und ob eine Covid-19 Impfung noch ausreichend Schutz bietet.
Anmeldung zum Corona-Test online
Die Testzentren bitten, sich für einen Antigen-Schnelltest vorab online anzumelden, damit es vor Ort nicht zu längeren Wartezeiten kommt. Auf den jeweiligen Seiten der Betreiber DRK, Schnelltest.NRW und TestCov kann man sich bequem für einen Test registrieren. Auch auf den Seiten des Kreises Recklinghausen sind die Angebote von Teststellen, Apotheken und Ärzten aufgeführt.
Damit die Online-Anmeldung nicht zum Hindernis wird, bieten alle Betreiber zudem an, sich vor Ort für einen Test registrieren zu lassen. „Wir versuchen ein möglichst niederschwelliges und unkompliziertes Angebot zu schaffen“, fasst Teststellenbetreiber Mike Henning zusammen.