Gladbeck. Die Sparkasse Gladbeck zählt immer weniger Kundenbesuche. Das Geldinstitut kürzt daher die Publikumszeiten und schließt die Filiale Rosenhügel.
Nach anderen Geldinstituten passt auch die Sparkasse Gladbeck ihr Filialnetz dem geänderten Kundenverhalten an und gibt eine weitere Filiale auf: Endgültig wird zum 31. Dezember die Geschäftsstelle auf dem Rosenhügel geschlossen, die die Kunden seit Beginn der Corona-Pandemie ohnehin nur noch nach Terminabsprache aufsuchen konnten. Aber die Sparkasse ändert auch ihre Publikumszeiten in den verbleibenden drei Filialen und in der Hauptstelle, wie Sparkassenchef Marcus Steiner ankündigt.
Anlass für die Veränderungen, so Steiner, sei die weiter fortschreitende Digitalisierung, die das Online-Banking per PC oder Smartphone vorantreibe. „Inzwischen kommt ein Kunde durchschnittlich nur noch einmal im Jahr in die Filiale“, so der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse. Immer häufiger nutzten Kunden neben dem Online-Banking auch die Video-Beratung, ebenso sei die Nachfrage nach dem Kundenservice per Telefon ungebrochen groß.
Die Filiale Rosenhügel ist weitaus weniger frequentiert als die in Brauck
Was den Sparkassen-Standort Rosenhügel anbelangt, so der Vorstandschef, habe man seit längerem beobachtet, dass die dortige Filiale „weitaus weniger frequentiert“ werde als die Geschäftsstelle Brauck am Kreisverkehr Horster Straße/Roßheidestraße. Das habe zu der Überlegung geführt, so Steiner, die beiden Standorte in der Filiale Brauck zusammenzuführen. „Wir müssen unsere Aufgaben wirtschaftlich betreiben“, betont der Sparkassenchef. Aber auch: „Dieser Entschluss ist auch ein klares Bekenntnis zu einem Standort, den die Sparkasse im Gladbecker Süden halten will.“
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Die knapp 1600 Kunden aus der Filiale Rosenhügel werden demnach von der Filiale Brauck (5500 Kunden) mitbetreut. Bis zum Jahresende soll der Zusammenschluss abgeschlossen sein. Kein Sparkassen-Mitarbeiter verliert durch die Zusammenführung seinen Job: Von den zuletzt drei Kräften auf dem Rosenhügel (einst waren es acht) ging eine Sparkassen-Angestellte bereits in den Ruhestand, ein Mitarbeiter wechselte schon in die Hauptstelle und einer verstärkt ab 8. November das Team in der Filiale Brauck, wo dann sieben Mitarbeiter sein werden. In der Filiale Zweckel arbeiten im übrigen ebenfalls sieben Sparkassen-Beschäftigte, in Rentfort vier. Unterstützt werden diese Teams auch jeweils von einem der insgesamt elf Auszubildenden.
Rosenhügeler Kunden werden künftig von der Braucker Filiale mitbetreut
Bis Jahresende werde es noch den Selbstbedienungsbereich am Rosenhügel geben. Auch über diesen Termin hinaus blieben vor Ort die 300 Schließfächer in Betrieb und zugänglich – „bis die Schließfachanlage in der Hauptstelle entsprechend ausgebaut worden ist“. Diese Kunden machten ohnehin zuvor einen Termin für einen Zugang zu ihrem Schließfach. Vor Ort bleiben zunächst vier Mitarbeiter des Telefon-Kundenservice (insgesamt umfasst dieses Team 13 Mitarbeiter), die seit Beginn der Pandemie die Flächen der Zweigstelle Rosenhügel mitnutzen. Langfristig plant die Sparkasse, wenn der Kundenservice wieder komplett zurück in der Hauptstelle ist, das Haus an der Hügelstraße zu verkaufen.
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Eine weitere Reaktion auf das geänderte Kundenverhalten, so Steiner, sei eine Einschränkung des Publikumsverkehrs in den Filialen und in der Hauptstelle. Die drei Filialen Brauck, Zweckel und Rentfort sind ab 8. November aber generell täglich nur noch von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Nur montags und donnerstags sind sie zusätzlich von 14 bis 16 Uhr offen. Die Hauptstelle ist montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet, mittwochs nur bis 13 Uhr, donnerstags aber bis 18 Uhr. Bleiben würden die umfangreichen Ansprechzeiten der Beratungsteams und Kundenservice-Teams (siehe Kasten). Durchgehend erreichbar seien auch die SB-Bereiche (6 bis 23 Uhr).