Gladbeck. Über 4500 angemeldete Hunde leben derzeit in Gladbeck. In den vergangenen Pandemie-Monaten haben sich viele Bürger einen Vierbeiner angeschafft.
Die vergangenen Pandemie-Monate waren ziemlich hart. Ein Ende der Corona-Krise ist auch noch nicht wirklich in Sicht, selbst wenn sich die Lage langsam zu entspannen scheint. Um nicht gänzlich zu vereinsamen, haben sich viele Menschen während der Krise einen Hund zugelegt, oder sie denken gerade über einen vierbeinigen Familienzuwachs nach. Gut für die Tierheime, für die so die Vermittlungschancen gestiegen sind. Und auch die Kommunen spüren den Trend – durch Mehreinnahmen bei der Hundesteuer. So ist die Situation in Gladbeck.
Im Jahr 2019 waren 4402 Hunde in Gladbeck angemeldet
Im Jahr 2019 gab es nach Auskunft des Amtes für kommunale Finanzen, Steuern und Abgaben im Gladbecker Rathaus in der Stadt insgesamt 4402 zur Hundesteuer angemeldete Hunde. Im Jahr darauf waren es dann 4473 Vierbeiner, und aktuell leben insgesamt 4544 angemeldet Hunde in Gladbeck. Seit Ende 2019 sind also weitere 142 Tiere von ihren Besitzern bei der Stadt Gladbeck zur Steuer angemeldet worden. Bei einem Zuwachs von ungefähr 70 Hunden pro Jahr, so die Stadtverwaltung, ergibt sich eine Mehreinnahme von rund 10.000 Euro jährlich bei der Hundesteuer.
Für Gladbeckerinnen und Gladbecker, die sich dafür entscheiden, einem Vierbeiner aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu schenken, gibt es einen kleinen zusätzlichen finanziellen Anreiz. Sie sind nämlich für zwei Jahre von der Hundesteuer befreit. Diese Regelung gilt für die Hunde, die in Gladbeck gefunden und dann ins Tierheim nach Gelsenkirchen-Erle oder ins Bottroper Tierheim gebracht wurden. Können die neuen Halter den Nachweis erbringen, den vierbeinigen Familienzuwachs aus einer der beiden Einrichtungen übernommen zu haben, sparen sie zwei Jahre lang die Hundesteuer.
Fundtiere aus Gladbeck werden im Tierheim Gelsenkirchen versorgt
Mit dem Tierheim in Gelsenkirchen hat die Stadt Gladbeck bereits vor etlichen Jahren eine finanzielle Regelung getroffen, was die Aufnahme von Fundtieren aus Gladbeck angeht. Für die Betreuung der Gladbecker Tiere überweist die Stadt dem Trägerverein des Tierheims jährlich eine bestimmte Summe. Im Jahr 2019 waren es 51.000 Euro, im Jahr darauf 53.000 Euro, und für das laufende Jahr ist der Zuschuss auf 53.000 Euro angestiegen.
Und auch in der Nachbarstadt Gelsenkirchen gibt es bei der Aufnahme von Hunden aus dem Tierheim dort eine Befreiung von der Hundesteuer für die neuen Besitzer. Im Moment zahlen die Bürger dort ein Jahr lang nichts für einen Tierheim-Hund. Es gibt aber aktuell die Überlegung, die Befreiung von der Hundesteuer sogar auf drei Jahre auszudehnen.
Viele Tierheim-Hunde haben Schlimmes erlebt
Heike Reddig ist Vorstandsmitglied und Pressesprecherin des Tierschutzvereins, der das Tierheim in Gelsenkirchen betreibt. Sie hält diese Entscheidung für gut. Grundsätzlich könne der Schritt der Stadt der Situation Rechnung tragen, dass viele Tierheim-Hunde Schlimmes erlebt haben und besonderer Fürsorge bedürfen, meist auch in Form eines Hundeschulbesuchs, der dann ja auch Kosten verursacht. Nicht selten würden die Hunde zudem eine besondere medizinische Versorgung benötigen. Auch das kann ziemliche Kosten verursachen. An eine Ausweitung der Hunde-Steuerbefreiung ist in Gladbeck nicht gedacht. Hier will man bei den zwei Jahren bleiben.
Für einige Hundehalter sind darüber hinaus in Gladbeck aber ebenfalls Steuerermäßigungen oder sogar die Befreiung von der Hundesteuer möglich. Das gilt laut Information der Stadt beispielsweise für Inhaber der „Gladbeck Card“. Aber auch Menschen mit einer Behinderung zählen dazu. Weitere Informationen dazu kann man der Hundesteuersatzung der Stadt Gladbeck entnehmen (www.gladbeck.de).
Mehr Nachrichten, Bilder und Videos aus Gladbeck finden Sie hier
Und folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook!