Gladbeck. Die Polizei führte in Gladbeck und im gesamten Einzugsgebiet zum Schulstart intensive Kontrollen durch. Ein erstes Fazit liegt jetzt vor.
Die Polizei hatte es angekündigt, wie alle Jahre wieder zum Schulstart: Sie führte eine intensivierte Schulwegsicherung durch. Das heißt unter anderem: Geschwindigkeitskontrollen im Umfeld der Einrichtungen sowie ein scharfer Blick auf und in „Elterntaxis“. Doch trotz der „Warnung“ musste die Polizei hunderte Male eingreifen – und auch Unbelehrbare zur Kasse bitten, so die Bilanz.
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Die Polizei Recklinghausen hat in ihrem Zuständigkeitsbereich, zu dem Gladbeck gehört, während der ersten drei Wochen des neuen Schuljahres verstärkt Überwachungen durchgeführt. „Ein großes Augenmerk lag dabei auf der Prävention, jedoch wurden auch repressive Maßnahmen nicht außer Acht gelassen“, heißt es aus dem Präsidium. Denn manchmal komme die Einsicht eben nur über Sanktionen, also den Griff ins Portemonnaie, weiß Sprecherin Corinna Kutschke. Selbst wenn die Polizeikräfte vor Ort auch immer wieder das Gespräch mit den Verkehrsteilnehmern suchten.
„In der Spitze war ein Autofahrer mit 61 Stundenkilometern bei erlaubten 30 Stundenkilometern unterwegs“
Spezielle Gefahrenstellen in Gladbeck, an denen es immer wieder zu Verkehrsunfällen kommt, kann die Behörde nicht benennen. Wohl aber stets wiederkehrende Verstöße. Dazu zählt zuvorderst die Missachtung von Tempolimits. Corinna Kutschke kündigte zum Schulbeginn an: „Die Bürgerinnen und Bürger können vor allem mit verstärkten Geschwindigkeitsmessungen im Bereich von Schulen und auch auf den Schulwegen rechnen.“
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Dieser Hinweis kam offenbar bei etlichen Eltern nicht an. Denn: „In den ersten Wochen nach dem Schulbeginn mussten insgesamt 379 Autofahrer wegen zu hoher Geschwindigkeit an und auf Schulwegen Verwarngelder zahlen.“ 16 Ertappte erhielten eine Anzeige. Die Polizei berichtet: „In der Spitze war ein Autofahrer mit 61 Stundenkilometern bei erlaubten 30 Stundenkilometern unterwegs.“
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Die Einsatzkräfte behielten aber längst nicht nur die Überschreitung von Geschwindigkeitsbegrenzungen im Auge, sondern schauten auch ins Innere der Fahrzeuge. Resultat: „Bei der Überprüfung der Gurtpflicht und der Kindersitze mussten vier Ordnungswidrigkeitenanzeigen geschrieben und zwölf Verwarngelder genommen werden.“
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Damit nicht genug. Ebenfalls immer wieder ein Problem ist das Parken vor Schulen – sei es in zweiter Reihe, sei es auf dem Bürgersteig. Dabei handelt es sich keineswegs nur um ein Ärgernis. Es entstehen gerade durch solch ein Verhalten Gefahrensituationen, betont Polizeisprecherin Kutschke. Sie sagt: „Falschparker stellen eine potenzielle Sichtbehinderung im Straßenverkehr dar – nicht nur für die Kinder selbst, da sie herannahende Autos erst spät bemerken, sondern auch für andere Autofahrer, weil die falsch abgestellten Fahrzeuge die Sicht auf die Kinder oftmals verdecken.“ Außerdem müssten Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, wegen der blockierten Bürgersteige auf die Straße ausweichen – wieder ein Risiko.
Weitere Kontrollen
Die Kräfte der Polizei Recklinghausen werden auch weiterhin Schulwege überwachen. Mit Kontrollen sei jederzeit zu rechnen.
Die Polizei appelliert an alle Autofahrer: „Fahren Sie gerade im Umfeld von Schulen vorsichtig.“ Es sei stets mit unvorhersehbaren Gefahren im Straßenverkehr zu rechnen.
Solche Gefahrenpunkte wurden bisweilen ignoriert, wie die Bilanz für das Einzugsgebiet des Polizeipräsidiums Recklinghausen zeigt. Bei der Überwachung von Haltverboten im Schulumfeld wurden insgesamt 184 Verwarngelder erhoben.
Auch nicht immer zufrieden war die Polizei mit denjenigen, die das Fahrrad nutzten. Das Fazit der intensiven Kontrollen lautet: „Bei der Inaugenscheinnahme der Verkehrssicherheit von Fahrrädern oder dem richtigen Verhalten von Radfahrern im Straßenverkehr wurden insgesamt 48 Verstöße festgestellt und geahndet.“