Gladbeck. In Gladbeck soll ein muslimisches Wohnheim für Jungen gebaut werden. Nach einer Infoveranstaltung hat die SPD keine Bedenken mehr gegen den Bau.

Nach der Bürgerversammlung zu dem geplanten muslimischen Jungen-Wohnheim in Brauck sehen die Vorsitzenden der drei SPD-Ortsvereine Brauck, Butendorf und Rosenhügel keine offenen Fragen mehr. Die Informationsveranstaltung am vergangenen Samstag habe „viel Licht ins Dunkel gebracht“.

Dem Moscheeverein IBG gehe es um mehr Platz für vorhandene Bildungsangebote

Der Moscheeverein IBG (interkulturelles Bildungszentrum Gladbeck e.v.) habe detailliert dargestellt, worum es ihm gehe: Nämlich um mehr Platz für die bestehenden Angebote. Diese Angebote würden allesamt vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe bereits heute anerkannt und gefördert, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der drei SPD-Ortsvereine. Bislang nutze der Moscheeverein dafür ein Gebäude an der Breuker Straße. Das Haus sei aber zu klein, und der Verein wolle sich nun aufgrund der gestiegenen Nachfrage erweitern.

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Die Trennung von Mädchen und Jungen habe der Moscheeverein zudem pädagogisch begründet. „Richtig ist aus unserer Sicht, dass Mädchen in einem geschützten Raum ihre Kenntnisse und Fähigkeiten vielfach besser entfalten können. Ansonsten bräuchte es ja keine geförderte Mädchenarbeit wie sie das Mädchenzentrum Gladbeck seit Jahren erfolgreich praktiziert“, so die Sozialdemokraten.

Die monoedukative Erziehung finde man auch in Einrichtungen kirchlicher Träger

Beispiele für monoedukative Erziehung gebe es zudem es auch bei anderen, vor allem kirchlichen Trägern und sogar an kirchlichen Schulen der Sekundarstufe 1. Im Übrigen würden Mädchen und Jungen nach Auskunft des Moscheevereins auch nur bei den Hausaufgaben, der Nachhilfe und der Übernachtung getrennt. Freizeitangebote würden gemeinsam wahrgenommen. Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe würden außerdem in deutscher Sprache stattfinden.

Und weiter heißt es: „Nach wie vor stehen wir als SPD hinter dem Konzept der koedukativen Erziehung, bei der aber auch punktuell der Unterricht nach Geschlechtern getrennt erteilt werden kann. Nichtsdestotrotz sollte aus unserer Sicht der Moscheeverein zukünftig seine Jugendarbeit viel öffentlicher und transparenter darstellen, damit Irritationen vermieden und bestehende Vorurteile eingedämmt werden können.“

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