Gladbeck. In Kneipen und Gaststätten sollen nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt erhalten. Das halten Gladbecker Wirtinnen und Wirte von der Debatte.
Die Corona-Inzidenz steigt landesweit (122,3) und ist in Gladbeck am Donnerstag bereits auf den kreisweit höchsten Wert von 207,6 geschnellt. Über eine Verschärfung der Schutzverordnung wird so aktuell diskutiert. Vorschlag für die Gastronomie: Die 3G-Regel auf eine 2G-Regel zu verschärfen, so dass nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt erhalten. Das sagen Gladbecker Wirtinnen und Wirte zu dem in Politik und Gesellschaft jetzt debattierten Konzept.
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Den Sicherheitsstandard angesichts der wieder zunehmenden Infektionen hoch zu fahren, findet der Chef der Gastronomie von Schloss Wittringen, Goran Koscevic, „in Ordnung“. Dass ein einfacher Schnelltest zum Restaurantbesuch nicht mehr ausreicht, sieht der Gastronom auch nicht als Problem. Denn im Rahmen der aktuellen 3G-Kontrolle der Gäste sei festzustellen, „dass eigentlich schon jetzt alle Besucher geimpft oder genesen sind“. Und die Schutzbestimmungen zu verschärfen, sei allemal besser, „als ein erneuter Lockdown und so das Geschäft wieder schließen zu müssen“. Etwas mehr Aufwand zu betreiben, nehme er da „100 Prozent lieber in Kauf“.
Wirt hat schon selbst eine Art 2G Light-Version eingeführt
Das sieht Gastronom Wolfgang Thesing vom gleichnamigen Thesing`s Marktstübchen ähnlich. Zu den Zeiten des Hochbetriebes am Freitag und Samstag mit starkem Gästeandrang, müsse er zwar extra für zwei Stunden ein Kraft abstellen, „die dann nur den Einlass kontrolliert, damit keiner ohne Nachweis durchschlüpft“. Dieser Aufwand sei ihm aber der so erhöhte Schutz seiner Gäste und Mitarbeiter wert. In Sachen Zugangs-Verschärfung habe er zudem selbst quasi schon eine Art 2G Light-Version seit vergangenem Freitag eingeführt. „Nur Geimpfte und Genesene, und wer einen sichereren PCR-Test hat, darf noch in die Gaststätte.“ Seine Kunden hätten sich auch auf diese Zugangsregelung eingestellt, Probleme gebe es keine.
Für ihr Café Stilbruch an der Rentforter Straße sieht Inhaberin Edyta Baniewicz sogar einen Vorteil, „wenn verschärfte Zugangsregeln vorgeschrieben würden“. Nämlich: Dass so mehr Gäste wieder einen Kneipenbesuch wagten, „die jetzt wegbleiben, weil sie Angst vor einer Infektion haben“. Und das seien nicht wenige, „30 bis 40 Prozent der sonst regelmäßigen Besucher kommen aus diesem Grund jetzt gar nicht“, schätzt die Wirtin, die zurzeit im Urlaub weilt. Sie wäre sofort bereit, 2G mitzutragen und zu kontrollieren, um den Gästen zu signalisieren, dass ihr Lokal ohne Angst besucht werden könne.
„Wer mit Menschen im Lokal zusammen sein will, sollte auch solidarisch sein“
Inhaberin Regina Winckler setzt in ihrer Afrika Lounge bereits auf schärfere Sicherheit. Denn 3G gelte bei ihr nicht nur in den Innenräumen des Lokals, sondern auch an den Tischen im Außenbereich. „Wir haben die Gäste auch hier kontrolliert, denn sie gehen ja auch auf die sanitären Anlagen im Lokal“, argumentiert die Wirtin. Mit gutem Ergebnis: „Auch draußen waren im Prinzip alle bereits geimpft.“ Dies sei die Regel, es gebe kaum noch Ausnahmen, dann gebrauche sie aber auch klare Worte. „Wie bei zwei jungen Mädels, die nicht geimpft waren und auch sonst gar keinen Schutznachweis dabei hatten.“ Diese habe sie aufgefordert zu gehen „und ihnen meine Meinung gesagt“. Dass, wenn man mit anderen Menschen in einem Lokal zusammen sein und das Leben genießen wolle, „dann auch so solidarisch sein sollte, sich impfen zu lassen“.