Gladbeck. Bundesweit haben sich 267 Städte im Bündnis „Sichere Häfen“ zusammengeschlossen. Gladbeck gehört nicht dazu. Aber das könnte sich ändern.

Die Städte Hagen und Recklinghausen sitzen mit im Boot, ebenso in Nordrhein-Westfalen unter anderem Bochum, Witten und Münster. Insgesamt 267 Kommunen deutschlandweit bilden „Sichere Häfen“. Anliegen des Bündnisses, das im Jahre 2019 gegründet wurde: Mehr Menschen eine Zuflucht bieten, als die Quote des Königsteiner Schlüssels vorsieht. Die Stadt Gladbeck gehört dem Zusammenschluss bisher nicht an. Aber das könnte sich ändern.

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Denn die brisante politische Situation in Afghanistan treibt dort Menschen in die Flucht. Sie hoffen auf Sicherheit im Ausland, auch in Deutschland. Nachdem die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen haben, hat das Land NRW angekündigt, 800 Ortskräfte und 1000 gefährdete Frauen aufnehmen zu wollen.

Auf Vorschlag von Bürgermeisterin Bettina Weist soll das Thema auf die Tagesordnung für die Ratssitzung gesetzt werden

Gladbecks Stadtsprecherin Christiane Schmidt sagt: „Das Bündnis ,Städte Sicherer Häfen’ wird im Moment bei uns, mit Blick auf die Lage in Afghanistan, im Verwaltungsvorstand intensiv diskutiert.“ Auf Vorschlag von Bürgermeisterin Bettina Weist solle das Thema auf der Tagesordnung in der Ratssitzung am 7. Oktober stehen.

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Christiane Schmidt, Sprecherin in der Stadtverwaltung Gladbeck, betont: „Uns liegt an einer ergebnisoffenen Diskussion.“
Christiane Schmidt, Sprecherin in der Stadtverwaltung Gladbeck, betont: „Uns liegt an einer ergebnisoffenen Diskussion.“ © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

„Uns liegt an einer ergebnisoffenen Diskussion“, hebt Christiane Schmidt hervor. Dafür solle eine fundierte Datenlage als Basis vorbereitet werden. Die Rathaussprecherin sagt: „Im Zuge der christlichen Nächstenliebe haben wohl alle den Wunsch, akut zu helfen. Aber man muss sich fairerweise über die Fakten im Klaren sein.“ Was bedeute es für die Stadt Gladbeck, wenn sie zusätzlich nach dem Prinzip der Nothilfe Menschen aufnehme?

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Solch ein Schritt, darauf weist Christiane Schmidt ausdrücklich hin, habe finanzielle wie gesellschaftliche Konsequenzen. Aspekte wie beispielsweise Familien-Nachzug müssten zur Sprache kommen, „um zu wissen, um was es bei dem Thema geht“. Nicht zu vergessen die besonderen Herausforderungen für eine wie Stadt Gladbeck, die sich durch den Zuzug südosteuropäischer Menschen stellen. Christiane Schmidt sagt: „Das kostet uns viel Kraft, wie wir an der Steinstraße immer wieder sehen.“

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