Gladbeck/ Gelsenkirchen. In der einstigen Douglas-Filiale in der City in Gladbeck eröffnet ein Candy Store. Inhaberin aus Gelsenkirchen hat mehr als Bonbons zu bieten.
Die Fußgängerzone in Gladbeck hat ab Anfang September einen Leerstand weniger. In die aufgegebene Douglas-Filiale auf der Hochstraße kommt wieder Leben. Der Neuzugang im Einzelhandel vor Ort dürfte vor allem ganz nach dem Geschmack von Leckermäulchen sein, denn Inhaberin Ina Greifenhagen kann im wahrsten Sinne des Wortes eine Tüte Buntes offerieren – und noch viel mehr außer Naschkram.
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Statt Parfüm liegt nun der Geruch von Farbe in der Luft, Greifenhagen modelt das Ladenlokal in bester Innenstadt-Lage gerade um. Mit diesem Laden erfüllt sich die Geschäftsfrau einen Wunsch. „Ich habe bereits einen Shop in Herne-Wanne. Als ich einen zweiten aufmachen wollte, habe ich auch nach Bochum und Bottrop geguckt.“ Und nach Gladbeck, ihrer Heimatstadt, fügt die 39-Jährige hinzu, die mittlerweile in Gelsenkirchen wohnt. „Ich bin über die Hochstraße gelaufen, da ist mir das leerstehende Douglas aufgefallen.“ Das passte wie die Kirsche aufs Törtchen. Ihr Projekt habe sie im Mai in Angriff genommen, „den Schlüssel habe ich Anfang Juli bekommen“.
Die gelernte Immobilienkauffrau zieht’s geschäftlich zurück in ihre Heimatstadt Gladbeck
Apropos Schlüssel: Dass sich der Berufsalltag der gelernten Immobilienkauffrau einmal um Mäusespeck und andere Saccharose-haltige Versuchungen, Deko-Artikel und Präsente drehen wird, ist dem Zufall geschuldet. Denn: „Der Laden in Wanne gehörte erst meiner Schwiegermutter. Er hieß immer schon Candy Store, und das Konzept ist bis heute geblieben.“ Allerdings, so räumt Greifenhagen ein: „Das Sortiment hat sich etwas verändert, der Geschmack wandelt sich.“
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Das könnte auch bedeuten, dass Leckereien, die in Laden Nummer 1 weggehen wie Lebkuchen in der Weihnachtszeit, der Gladbecker Kundschaft nicht so recht über die Lippen gehen wollen. „Ich habe in Wanne gute Erfahrungen gemacht, aber jede Stadt ist etwas anders. Ich weiß von Lieferanten, dass ich Artikel verkaufe, die anderswo Ladenhüter sind.“ Kurzum: Greifenhagen ist mit ihrem Konzept zufrieden und will ihr Erfolgsrezept auch in Gladbeck in die Tat umsetzen.
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Ob Süßes oder Saures, Delikates oder Scharfes – bei Greifenhagen sollten die Geschmacksknospen aller lukullischen Vorlieben erfreut werden können. Wenn sie ihr Angebot beschreibt, taucht unweigerlich eine Filmszene vor den geistigen Augen auf: Pippi Langstrumpf lädt ihre Freunde Tommy und Annika sowie viele Kinder aus ihrem Dorf zum Einkaufen nach Herzenslust in ein Süßigkeitengeschäft ein. Pfundweise gemischte Bonbons, Lakritze und anderes zuckeriges Vergnügen – damit fasste die schwedische Autorin Astrid Lindgren die Träume vieler Mädchen und Jungen in Worte. Aber auch Erwachsene sind nicht gefeit gegen diese kalorienhaltigen Verlockungen.
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„Ich verkaufe vor allem Süßwaren“, unterstreicht Greifenhagen. Eine wilde Mischung wie am Büdchen, ältere Generationen erinnern sich? Ja, klar, bei der „Candy-Frau“ darf die Kundschaft zugreifen, hat die Qual der Wahl. Soll es Weingummi sein? Oder „Spiegeleier“? Auch Lakritz kommt in die Tüte. Letzteres sogar besonders gerne, und zwar in allerlei Varianten: Veilchenpastillen, Knöterich, das Süßholz-Produkt als scharfes Leckerchen. Silberlinge & Co. verkauft Greifenhagen lose zum Selbstzusammenstellen. „In Wanne habe ich 70 Schütten im Laden“, gibt sie einen Vorgeschmack auf den neuen Shop in Gladbeck.
Eröffnung zum Appeltatenfest
Ina Greifenhagen will ihren Candy Shop in Gladbeck pünktlich zum Start des Appeltatenfestes am ersten September-Wochenende öffnen. Die 39-jährige Geschäftsfrau sperrt die Tür ins Paradies für Naschkätzchen am Freitag, 3. September, um 9.30 Uhr auf.
„Bis dahin haben wir noch ganz, ganz viel Arbeit“, sagt Ina Greifenhagen. Dabei unterstützt sie ihre Schwägerin Sarah Krachalsky.
Pfefferminztaler, Geleebananen, Marzipan, Erdnussberge: All’ das lassen sich süße Naturen nur zu bereitwillig auf der Zunge zergehen. Und bei Mäusespeck kapitulieren selbst ansonsten standhafte Nein-Sager. Das ist der Renner! Vor allem, wenn die Vegetarierin daraus fantasievolle Torten „backt“. Eine schöne Geschenkidee, findet so mancher, der die Schwelle ins süße Schlaraffenland überschreitet. Ebenso flott wie Mäusespeck-Kreationen und auch Weingummi-Pizza gehen Pralinen, Trüffel und Schokoladen – auch geformt, beispielsweise als Frauenschuh – über die Theke. Greifenhagen stellt fest: „Ich verkaufe viel zu Hochzeiten, Valentins- und Muttertagen. Mein Hauptgeschäft ist Weihnachten.“
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Eine originelle Verpackung ist gefragt? Bitte sehr: das Präsent im Ballon. Das Sahnehäubchen wäre jetzt noch eine pfiffige Grußkarte – kein Problem, ein Ständer ist vollgesteckt mit originellen Exemplaren.
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All denjenigen, denen bei so viel Süßkram ganz schwummerig wird, sei gesagt: Es geht bei Ina Greifenhagen auch anders. Pasta und Pesto, Senf und Öle lassen der eher herzhaften Gourmet-Fraktion das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dazu vielleicht ein edles Tröpfchen, das die Geschäftsfrau gleichfalls in petto hat. Nicht essbar, aber ebenso nach Gusto einer großen Zielgruppe: Brettchen, Tassen, Grubentücher und Konsorten im „Pott-Style“: „Ruhrpott ist ein Riesenthema!“