Gladbeck. „Nachtschatten“ heißt die Ausstellung mit Bildern von Cornelius Völker. Eröffnung ist Freitag in Gladbeck. Was die Schau so besonders macht.

In der Neuen Galerie Gladbeck eröffnet am Freitag eine ganz besondere Ausstellung. Alle Werke sind so vorher nämlich noch nie öffentlich gezeigt worden. Und dann kommt noch hinzu, dass der ausstellende Künstler Cornelius Völker einen ganz besonderen Bezug zu Gladbeck und der Galerie im Rathauspark hat.

Der ungewöhnliche Bezug des Künstlers Cornelius Völker zu Gladbeck

Völker ist Wiederholungstäter. Und das auch noch sehr gerne, wie er am Mittwoch beim Hängen seiner großformatigen Bilder im Gladbecker Ausstellungsraum sofort bekennt. Für den Düsseldorfer Künstler ist es nämlich die dritte Ausstellung im kleinen Gladbeck. „Das ist schon sehr ungewöhnlich. Normalerweise stellt man einmal an einem Ort aus und nicht immer wieder. Ich bin aber auch dieser Einladung wieder sehr gerne gefolgt.“

„Die Frage, wie man Blätter malt, hat in der Geschichte der bildenden Kunst schon immer eine große Rolle gespielt“, sagt der Künstler Cornelius Völker. Seine Ausstellung „Nachtschatten“ ist ab Freitag in der Neuen Galerie Gladbeck zu sehen.
„Die Frage, wie man Blätter malt, hat in der Geschichte der bildenden Kunst schon immer eine große Rolle gespielt“, sagt der Künstler Cornelius Völker. Seine Ausstellung „Nachtschatten“ ist ab Freitag in der Neuen Galerie Gladbeck zu sehen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

2002 und 2012 waren Werke des ehemaligen Krieg-Meisterschülers bereits an der Bottroper Straße zu sehen. Die erste Präsentation fand sogar noch im alten Galerie-Raum, dem früheren Bücherei-Pavillon, statt. Und nun also Cornelius Völker, die Dritte!

Zu sehen sind großformatige Bilder der Werkgruppe „Blätter“

Was dem Künstler diesmal besondere Freude bereitet, ist, dass die, wie er sagt, schon fast „brutalistischen Betonwände“ des Galerie-Raums den Rahmen für seine neue Werkgruppe bilden. Ein Kontrast, der stärker nicht sein könnte und der ihn deshalb ganz besonders fasziniert.

„Nachtschatten“ ist der Titel der Ausstellung. Zu sehen sein werden großformatige Gemälde (allein fünf im Format 300 x 200 cm), die ausnahmslos Pflanzen und Blätter zeigen. Vom 27. August bis zum 22. Oktober verwandelt sich die Neue Galerie so gefühlt in einen Garten, durch den man ausschließlich bei Nacht spazieren kann. Und es ist genau der Gegensatz von beschatteter Dunkelheit, aus dem die Pflanzen hervorzuspringen scheinen, um dann im helleren Licht in satter Farbpracht zu schillern, der die Faszination dieser Bilder von Cornelius Völker ausmacht.

Motive auf Spaziergängen in der Nacht entdeckt

Mit seinen großformatigen Bildern verwandelt Cornelius Völker die Neue Galerie Gladbeck in einen Garten bei Nacht.
Mit seinen großformatigen Bildern verwandelt Cornelius Völker die Neue Galerie Gladbeck in einen Garten bei Nacht. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Geradezu mystisch nennt Ausstellungsleiter Gerd Weggel die Motive. Für Kasia Lorenc, kuratorische Assistentin, haben die Bilder fast schon etwas psychedelisches. Exotisch würde es auch treffen – und dann doch auch wieder nicht… Alle Pflanzen, die Cornelius Völker in der Werkgruppe mit dem schlichten Namen „Blätter“ zeigt, hat er nämlich bei nächtlichen Streifzügen im Umfeld seines Düsseldorfer Ateliers entdeckt. Keine sehr exotisches Umfeld, sollte man meinen.

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„Die Frage, wie man Blätter malt, hat in der Geschichte der bildenden Kunst schon immer eine große Rolle gespielt“, sagt Cornelius Völker. Nun hat sie den 56-jährigen Künstler zu dieser ganz besonderen Werkgruppe inspiriert.

Mittwoch wurden die Bilder in Gladbeck gehängt und ausgeleuchtet

Die Ausstellung „Nachtschatten“

Die in Gladbeck gezeigten Werke von Cornelius Völker sind leider etwas zu groß für die meisten Wohnzimmer. Anders die Edition „Blätter“, die es zu dieser Ausstellung gibt: 13 Bilder (Öl auf Papier, 36,5 x 47,7 cm gerahmt, 27 x 38 Blattmaß). Ein Bild kostet 1700 Euro.Cornelius Völker studierte von 1989 bis 1995 an der Kunstakademie Düsseldorf bei A. R. Penck und Dieter Krieg, bei Krieg war er 1994 Meisterschüler. Völker lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Düsseldorf. Seit 2005 ist er Professor für Malerei an der Kunstakademie Münster.Die Ausstellung Nachtschatten ist bis zum 22. Oktober in der Neuen Galerie Gladbeck, Bottroper Straße 17, zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags 15 bis 20 Uhr, www.galeriegladbeck.de.

Schon der Transport der Werke von Düsseldorf nach Gladbeck gestaltete sich übrigens äußerst diffizil. Einige der Bilder sind nämlich so frisch, dass die Farbe noch nicht ganz trocken war. Ähnlich anspruchsvoll ging es dann beim Hängen und Ausleuchten der Bilder weiter. Starke Reflexionen auf den Bildern galt es zu vermeiden. Gleichzeitig ging es aber auch darum, das Licht genau so zu dosieren, um genügend Helligkeit zu schaffen – ohne den Ausstellungsbesuchern die Illusion eines nächtlichen Bummels durch einen Garten zu nehmen.

Dank der aktuell geltenden Corona-Schutzverordnung können 100 Personen zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 27. August, um 19.30 Uhr kommen. Es gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet), die am Eingang überprüft wird. Es kann also zu einer kleinen Wartezeit kommen. Die Besucher werden um Pünktlichkeit gebeten. In der Galerie müssen Masken getragen werden. Abnehmen darf den Mund-Nasenschutz, wer auf einem der bereitgestellten Stühle Platz nimmt.