Gladbeck. Wieder einmal sollen Geschäfte wegen der Corona-Lage für Kundschaft geschlossen bleiben. So reagieren Händler in Gladbeck auf den Beschluss...
Die Reaktionen von Einzelhändlern in Gladbeck auf die jüngsten Corona-Beschlüsse lassen sich mit einem Wort auf den Punkt bringen: frustriert. Kaum durften Geschäftsleute für wenige Tage Kundschaft nach Terminabsprache in ihre Läden lassen, ist es auch schon wieder vorbei mit diesem Stückchen Pseudo-Normalität in Pandemie-Zeiten. Nach dem Willen der Kanzlerin und Länderregierungen sollen die Shops nun wieder dicht bleiben – ein Beschluss, der auf Unverständnis und Enttäuschung stößt.
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Click and Meet adé, dafür ein Wiedersehen mit neuerlichen Einschränkungen: Damit müssen Händler umgehen. Dabei haben die Geschäfte nicht generell geschlossen, betont Georg Hahne. Der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes Gladbeck hebt hervor: „Wir sind zwar wieder deutlich eingeschränkt, aber wir können weiter verkaufen.“ Dem Prinzip Click and Collect – Bestellen und Abholen – sei Dank. Hahne: „Es wird wahrgenommen, aber zufrieden sind wir damit nicht.“ Er und Kollegen seien froh um jeden Kunden – und dankbar für eine treue Stammkundschaft.
Gladbeck: Einzelhändler sind frustriert, wütend und enttäuscht
„Die Stimmung ist fatalistisch und resigniert“, so Hahne. Dabei seien es doch die lokalen Geschäftsleute, die den Laden in Gladbeck am Laufen halten – nicht die Filialisten. Er unterstreicht: „Wir werden nach wie vor für unsere Kunden dasein.“ Hahne wünscht sich, „dass sich die Leute mal an die Auflagen halten, um das Infektionsgeschehen einzudämmen.“ Aber das Allerwichtigste sei: „Impfen, impfen, impfen!“
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Der Handel sei ja nicht der Pandemie-Treiber, daher kritisiert Hahne die „Fantasielosigkeit“ der Regierenden: Steigen die Infektionszahlen, müsse der Handel schließen. Noch härter treffe es andere Branchen wie die Gastronomie.
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„Wir sind total frustriert über diese Entscheidung“, gibt Svenja Glathe vom Schuhhaus Große-Kreul zu. Sie sagt: „Wenn wir den Einzelhandel komplett betrachten, ist das gerade eine richtige Katastrophe.“ Sie bediene sich ebenfalls der Click-and-Collect-Methode, aber Schuhwerk kaufen ohne Anprobe? Nicht nach jedem Geschmack, und doch praktizieren viele (treue) Kunden das. Unzählige Kinderfüße habe sie in den vergangenen Tagen vermessen. „Die Schuhe gehören doch zum täglichen Bedarf“, findet Glathe. Sie erzählt: „Gerade erst haben wir Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt. Jetzt müssen wir sie wieder hineinschicken.“
„Einfach grausam“, so beurteilt Elke Schmidt die Lage. Die Inhaberin von Klecks Fashion: „Ich bin wütend und enttäuscht, dass der Politik wieder nichts anderes einfällt als Schließung.“ Sie offeriert ebenfalls Click and Collect: „Irgendwie müssen wir ja die Ware verkaufen.“ Sie betont: „Wir vom Einzelhandel sind bei unseren Hygienekonzepten ganz pingelig. Schließlich wollen wir ja auch unser Personal schützen.“
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Während Geschäftsleute bereits Lösungen aus der Schublade ziehen, stehen in anderen Bereichen noch viele Fragezeichen. Bleiben die Türen im Museum, in Freizeittreffs und anderen städtischen Einrichtungen geschlossen? Was ist mit Sportanlagen? Wie geht es mit dem Präsenzunterricht in der Musikschule weiter? David Hennig, Sprecher der Stadtverwaltung: „Wir haben noch keine aktuelle Corona-Schutzverordnung. So lange wir keine rechtlichen Rahmenbedingungen kennen, können wir nichts sagen.“
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Ebenfalls ungewiss: Gottesdienste zu Ostern. Propst André Müller: „Wir haben sie alle bei der Stadt angemeldet und unsere Hygienekonzepte vorgelegt.“ Für die Teilnahme an Präsenz-Messen ist eine Anmeldung erforderlich, so galt es wenigstens vor dem aktuellen Beschluss. Nun heißt es aber: Warten auf die Empfehlung von oben...