Gladbeck. Was wird in Gladbeck für die Klimaanpassung unternommen? Die Grünen fragen nach, die Stadtverwaltung soll den Fachausschuss informieren.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen beantragt, für die nächste Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität (16. September ab 16 Uhr im Ratssaal) das Thema „Starkregen- und Hochwasserrisiken in Gladbeck“ auf die Tagesordnung zu setzen. Die Stadt sei zwar von den Starkregen-Ereignissen „nur marginal betroffen“ gewesen, aber die „Hochwasserrisikokarten des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen weisen Überflutungsgefahren insbesondere im Stadtsüden, im Bereich des Nattbachs, aus“.

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Daher bitten die Bündnisgrünen die Verwaltung, den Ausschuss über Hochwasserrisiken und Maßnahmen zu informieren. Die Fraktion: „Die Stadt Gladbeck ist 2014 der regionalen Zukunftsinitiative ,Wasser in der Stadt von morgen’ beigetreten. Innerhalb der Initiative hat sich die Stadt zur Erhöhung der Klimaresilienz unter anderem verpflichtet, 25 Prozent der befestigten Fläche bis 2040 abzukoppeln und die Verdunstungsrate um zehn Prozent zu erhöhen.“ Auch dazu sind Informationen gewünscht.

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Frank Restemeyer, Experte für Stadtentwässerung in der Stadtverwaltung Gladbeck, ist Sprecher der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von Morgen“.
Frank Restemeyer, Experte für Stadtentwässerung in der Stadtverwaltung Gladbeck, ist Sprecher der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von Morgen“. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Fachleute der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von Morgen“ wandten sich laut Stadtverwaltung am 19. Juli mit dem Offenen Brief „Wir möchten handeln, sofort!“ an Ministerpräsident Armin Laschet und wiesen auf die Versäumnisse der vergangenen Jahre hin, heißt es aus dem Rathaus. „Wir werden den Klimawandel zwar nicht stoppen, aber wir können jetzt unseren Beitrag dazu leisten, ihn zu verlangsamen und die Folgen zu mildern. Umso wichtiger ist es deshalb, die Klimafolgen-Anpassungsmaßnahmen in unserer Stadt und der Region weiter voranzutreiben“, so Bürgermeisterin Bettina Weist.

Gladbecks Bürgermeisterin Bettina Weist fordert finanzielle Hilfe von Bund und Land

Sie sagt: „Bund und Land wären gut beraten, den Kommunen niederschwellig Mittel zur Verfügung stellen, doch das Gegenteil ist der Fall. Wir brauchen jetzt ein funktionierendes Förderprogramm für eine klimaresiliente Region.“ Die Stadt Gladbeck investiere seit langem in die Klimafolgenanpassung. Dazu gehöre seit mehr als 15 Jahren die konsequente Trennung von Regen- und Schmutzwasser in Neubaugebieten, die seit fünf Jahren einen Überflutungsnachweis haben. „Das bedeutet, dass nachgewiesen wird, wohin das Oberflächenwasser fließt“, erklärt Frank Restemeyer, Leiter des Ingenieuramtes und Sprecher besagter Zukunftsinitiative.

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Zum Maßnahmenpaket gehöre auch die Nachpflanzung von Straßenbäumen. Dabei achte die Stadt auf die Nutzung klimarobuster Arten. Der Umbau der Wiesmannstraße richte sich nach den Anforderungen an eine „Schwammstadt“. Bäume im Mittelstreifen sind als Baumrigolen ausgebildet und speichern anfallendes Regenwasser. Für das Gebiet Brauck-West plane die Verwaltung mit Blick auf eine „Schwammstadt“.

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