Gladbeck. Vorsichtig ging in Gladbeck das KoKi nach der Corona-Schließung wieder an den Start. Ein kleiner Anfang, den Film-Fans zu schätzen wissen.
Lange, lange Zeit war Sendepause in den Lichtspielhäusern. Wegen der Corona-Pandemie blieb es in den Cinemas zappenduster, auch im Kommunalen Kino (KoKi) in Gladbeck. Entsprechend helle Freude verbreitete sich, als ab Juni wieder im Studio der Stadtbücherei Filme zu sehen waren. Ein kleiner Anfang nach der Zwangspause, aber eine große Wirkung beim Publikum.
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Das KoKi steht unter der Regie der Volkshochschule (VHS) Gladbeck. Deren Leiter Dirk Langer berichtet: „Die Besucher haben zu uns gesagt: ,Wir freuen uns, dass Kino-Besuche nun wieder möglich sind’.“ Auch wenn dieses Vergnügen aufgrund der Corona-Auflagen etwas anders aussieht als vor Ausbruch der Krise. „Die erste Resonanz war nicht so groß“, sagt Langer rückblickend.
Das KoKi in Gladbeck gibt einen Lichtblick in komplizierten Zeiten
In der Spitze seien es gerade einmal 15 Gäste gewesen. Der VHS-Chef bilanziert: „Insgesamt hatten wir an drei Terminen 46 Teilnehmende, das ist nicht viel.“ Er räumt jedoch ein: „Wir haben wegen der Situation nicht mit einem großen Run gerechnet.“ Vielmehr stand der Gedanke im Zentrum der Überlegungen: Liebe Kino-Fans, Ihr habt so lange verzichten müssen, wir wollen Euch jetzt ein Angebot machen. Ein Lichtblick in komplizierten Zeiten...
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Erlaubt wäre gewesen, 33 Kinosessel zu besetzen. Eine fast schon verschwindend geringe Zahl, wenn man bedenkt: „Normalerweise sind 180 Plätze möglich.“ Aber es sind halt spezielle Zeiten. Langer erklärt: „Für einen Besuch muss man sich wegen der Kontakt-Rückverfolgung anmelden. Wir müssen auch Maßnahmen wie die vorgeschriebenen Abstände berücksichtigen.“ Vier Beschäftigte waren nach dem Neustart im KoKi eingesetzt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, darunter zwei Kräfte, um die Einhaltung der Corona-Vorschriften und Abstände zu kontrollieren. „Sonst hat sich das KoKi finanziell getragen. Es ist jetzt schwierig, unter diesen Bedingungen schwarze Zahlen zu schreiben“, beschreibt Langer die finanzielle Seite.
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Drei Streifen präsentierte das Kommunale Kino, das längst auf moderne Technik umgestellt ist, seit dem Neustart. Agnes Smeja-Lühr, stellvertretende VHS-Leitung und Kino-Chefin, setzte auch diesmal – wie in den Vorjahren – bei der Auswahl auf bekannte Namen und Produktionen. „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ – eine Krimikomödie mit Isabelle Huppert in der Titelrolle – stand am Anfang. Es folgte die Generationenkomödie „Es ist zu Deinem Besten“ mit Heiner Lauterbach. Gab es in diesen beiden Filmen reichlich Stoff zum Lachen, stand mit dem dritten Streifen eine Biografie auf dem Plan: „Marie Curie – Elemente des Lebens“.
Pläne der Volkshochschule
„Unter diesen Bedingungen sind Planungen besonders schwierig für die Kultur“, sagt Dirk Langer mit Blick auf die sich stetig wechselnde Corona-Situation. Aber das betreffe auch Bildungsinstitute wie die Volkshochschulen.
Der Gladbecker VHS-Chef erzählt: „Als wir unser Programm im März/April zusammengestellt haben, war die Lage eine ganz andere als heute. Wir wollten für alles gewappnet sein und haben sowohl Online- als auch Präsenz-Veranstaltungen geplant. Was davon zum Zuge kommen wird – wir wissen es nicht.“
Diese Unsicherheit stelle auch eine Belastung für viele der rund 200 Lehrkräfte dar, weiß Langer. Er sagt: „Nicht alle sind nur bei uns beschäftigt, sondern auch an umliegenden Volkshochschulen. Doch diese haben das gleiche Problem wie wir.“
Kinderfilme gab’s bewusst nicht. „Sie laufen sonst ab 18 Uhr vorweg. Wir haben aber keine Produktionen für Kinder bestellt, weil wir nicht unterschiedliche Gruppen einlassen wollten. Wir haben uns gesagt: Wir kaprizieren uns auf die Erwachsenen“, erklärt Langer. Fügt indes hinzu: „Sollte die Corona-Lage es zulassen, könnten wir auch wieder Kinderfilme zeigen.“
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Wie geht es denn überhaupt weiter im Programm? Langer: „Wir machen jetzt Pause bis September. Dann gucken wir, wie sich die Lage entwickelt. Wenn wir wieder starten, müssen wir auf die dann aktuellen Corona-Schutzverordnungen achten.“ Dementsprechend ungewiss sei, was im Herbst auf dem Spielplan stehen soll. Bleibt im Sinne der Film-Fans zu hoffen, dass sich die Situation so weit stabilisiert, dass nicht wieder die Lichter im KoKi für Wochen oder Monate ausgehen müssen.
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KoKi-Veranstaltungen: freitags ab 20 Uhr im Studio der Stadtbücherei, Friedrich-Ebert-Straße 8. Der Eintritt kostet für Erwachsene sechs Euro.