Gladbeck. Susanne A. Schalz aus Gladbeck eröffnet die neue Kultursaison im Magazin mit einer Frühlingsausstellung. Neu: Sonderedition der SkulptRuhr.

Windböen, Graupel, Düsternis, Dauerregen? Solch ein Schauerwetter perlt doch an Susanne A. Schalz ab! Hach, dann nimmt sich die Künstlerin eben ein bisschen Pippi Langstrumpf zum Vorbild, die ihre Schöpferin Astrid Lindgren lebenslustig trällern ließ: „Ich mach’ mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt!“ Was für die Gladbecker Künstlerin bedeutet: Sie malt gegen die momentane Tristesse außerhalb ihres Ateliers an der Talstraße. Die Werke werden dort ab 22. März bis zum Sommer zu sehen sein.

Gladbeck: Künstlerin Susanne A. Schalz versteht sich als kreative Botschafterin für das Ruhrgebiet

Pippi hätte ihre helle Freude an Schalz’ „Magazin kunterbunt“, einst ein Industriegebäude der ehemaligen Zechen- und Hafenbahn. Dort hat der Frühling schon unübersehbar Einzug gehalten. Frische Farben, wohin der Blick fällt: sattes Grasgrün, himmlisches Blau, frische Orangenoten. Welch ein Kontrast zum Grau-in-Grau da draußen...! Die Künstlerin, eingemummelt in wolliges Honiggelb, erzählt: „Ich arbeite jetzt im vierten Winter im Magazin. Mein Atelier im Obergeschoss ist nach Nordost ausgerichtet. Die Heizung ist für den Raum viel zu klein. Es ist hier kalt und ungemütlich – und draußen oft auch noch nass und grau.“

Susanne A. Schalz stellt in ihrem Magazin großformatige Gemälde, aber auch kleine Skizzen aus.
Susanne A. Schalz stellt in ihrem Magazin großformatige Gemälde, aber auch kleine Skizzen aus. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Nichts für Schalz, die den „Pott in Farbe“ kreiert hat, greift sie doch gerne kräftig in die Palette, taucht Ansichten aus dem Revier in Farbe: Zechen, Landmarken, Wahrzeichen für das Ruhrgebiet.

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Die kreative Revier-Botschafterin hat ihre Sehnsucht nach Frühling und Frische, Wärme und Wachstum gestillt, indem sie sich diese inbrünstig erwartete Jahreszeit ins Haus holt – mit ihrer Hände Arbeit. Und da sind sie wieder, die Pott-Ansichten in typischer Schalz-Manier: Motive wie der Tetraeder Bottrop, die Maschinenhalle Zweckel Gladbeck, die Zechen Consol Gelsenkirchen, Ewald Herten und Zollverein Essen. Letztere hat die Künstlerin mehrfach gemalt. Das Kind der Stadt, aus Werden, sagt: „Zollverein ist meine Lieblingszeche.“

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Improvisations-Tanztheater

Susanne A. Schalz lädt unter ihrem Magazin-Dach nicht nur zu Präsentationen ihrer Werke ein. In ihrem Atelier bietet sie auch großzügig Raum für andere Sparten kreativen Schaffens.

So wird’s am Mittwoch, 8. April, theatralisch: Bühne frei für Tanz! Jean Laurent Sasportes, ehemaliger Solotänzer der weltberühmten Choreografin und Wuppertaler Ballettdirektorin Pina Bausch, tritt im Atelier an der Talstraße auf. Beginn: 20 Uhr. Einlass ist um 19 Uhr.

Mit Freunden bringt Sasportes Improvisations-Tanztheater ins Magazin. Dazu erklingt Live-Musik. Die Aufführung steht unter dem Titel „Magie von Tanz und Raum“.

Eintrittskarten gibt’s im Vorverkauf zum Stückpreis von 18 Euro. Abendkasse: 20 Euro.

Von wegen, der Pott ist grau! Wenn Susanne A. Schalz ans Werk geht, wird beispielsweise der Gasometer auf einem Riesenbild auf Leinwand knatschgrün: in Acryl auf Leinwand plus X. Wobei der Platzhalter für eine Spur Kohle steht, Hommage der Künstlerin an ihre Heimat.

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Aber auch ihre abstrakten Arbeiten sprühen in Farbpracht. „Ich habe für diese Frühlingsausstellung, mit der ich jedes Jahr die Kultursaison im Magazin starte, Werke zusammengestellt, die Aufblühen und Energie ausstrahlen.“ Wie bei der Impression der Villa Hügel mit sprießenden Blumen und Bäumen in voller Pracht.

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Manche Arbeiten hat Schalz vor kurzem angefertigt, andere sind noch so taufrisch, dass die Farbe feucht ist. Kleinformatig im Passepartout als Skizze mit Marker auf Papier in ihrer Bergfrei-Serie: Mit Markerstiften hat die Künstlerin zarte Nuancen auf Papier gebracht.

Apropos klein und zart: Schalz erweitert ihre SkulptRuhr-Familie im Miniformat. Die Sonderedition trägt den Titel „Opaque pastell“ (undurchsichtiges Pastell). „Ich habe in Frankreich durch einen Zufall die tollen Nuancen gefunden“, erzählt die Gladbeckerin. Die „Alwinchen“, wie Schalz die stilisierten Fördertürmchen nennt, sind beispielsweise in Creamy blue, Puderrosa, Flieder, Tanger Turquois, Yellow Iris, Lindgrün gekleidet.

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Die Objekte dieser Farbfamilie sind auf 30 bis 30 Exemplare limitiert, signiert und datiert. Preis: 150 Euro. Sie ruhen in eigens für diese Edition entworfenem Seidenpapier.

Die Frühlingsausstellung im Showroom wird am Sonntag, 22. März, um 16 Uhr eröffnet. Die Türen stehen Gästen zu diesen Zeiten offen: mittwochs und donnerstags, 16 bis 19 Uhr, an jedem ersten Freitag im Monat ab 19 Uhr sowie an jedem darauf folgenden Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr. Weitere Informationen: www.magazin-gladbeck.de