Gladbeck. Das eindrückliche ehemalige Altarkreuz der Elisabethkirche, lädt jetzt auf dem Friedhof-Mitte zur Betrachtung und Kontemplation ein.

Am Sonntag begehen Christe das Pfingstfest, den 50. Tag nach der Auferstehung Christi in der Osterzeit. Dieses Datum, als der Heilige Geist in Jerusalem auf die Apostel und Jünger herabkam, wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche verstanden. Gladbecker haben Gelegenheit, bei einem Pfingst-Spaziergang einen besondern Ort der Besinnung aufzusuchen, der zugleich ein eindringliches Kunsterlebnis bietet.

+++ Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus Gladbeck. +++

Historikerin Elke Dißelbeck-Tewes (mit einem alten Stadtbuch) hütet die Geschichte und das Archiv der Propsteigemeinde St. Lamberti. in Gladbeck.
Historikerin Elke Dißelbeck-Tewes (mit einem alten Stadtbuch) hütet die Geschichte und das Archiv der Propsteigemeinde St. Lamberti. in Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Elke Dißelbeck-Tewes, Archivarin der Pfarrei St. Lamberti, erinnert daran, dass auf dem Friedhof Mitte das so genannte „Kappen-Kreuz“ installiert worden ist. Es ist das eindrückliche Altarkreuz, das Gottfried Kappen (1906-1981) zu Beginn der 1960er Jahre für die 2010 profanierte Elisabethkirche in Gladbeck-Ellinghorst geschaffen hat. „Das Ellinghorster Altarkreuz fand bereits im Sommer 2020 auf dem Katholischen Friedhof Eingang Lindenstraße einen neuen Standort“, so Dißelbeck-Tewes und es sei ein ergreifender künstlerischer Ausdruck des Glaubens. „Denn die überschlanke Figur des gekreuzigten Christus mit dem schmalen, ausgemergelten Gesicht läßt das Leid geradezu greifbar werden“, so die Historikerin.

Künstler wählte als einer der Ersten den Werkstoff Polyester

Auch interessant

Schmerz, Leid und Tod seien die bevorzugten Themen des in Recklinghausen geborenen Künstlers Gottfried Kappen gewesen. Als einer der Ersten wählte er den Kunststoff Polyester für seine Werke. Das Altarkreuz ist eines von vielen Kappen-Kunstwerken in der Region. Der Sohn des Gladbecker Amtmanns und Bürgermeisters Hermann Kappen blieb der Stadt zeitlebens eng verbunden. Gottfried Kappens Grabstätte selbst liegt so auf dem Katholischen Friedhof in Gladbeck-Mitte. Elke Dißelbeck-Tewes: „Seine aussagekräftigen Figuren, darunter das Altarkreuz, haben die Zeit überdauert.“