Kirchhellen.

Der Bürgerverein „Kulturzentrum Hof Jünger“ erinnert in einer neuen Ausstellung an den Künstler Gottfried Kappen (1906 - 1981). In einer historischen Mühle an Haus Brabeck hatte der Bildhauer sich vor über sechs Jahrzehnten sein Atelier eingerichtet, in dem er bis kurz vor seinem Tod fast täglich arbeitete.

Unter dem Titel „Gottfried Kappen: Ein vergessener Künstler?“ eröffnet der Kulturverein am kommenden Sonntag, 1. September um 11 Uhr im Haus 1 am Wellbraucksweg die Ausstellung über den Kirchhellener Bildhauer.

Atelier in historischer Mühle

Etliche seiner Skulpturen waren und sind in der Region zu finden. Für den Feldhausener Friedhof etwa schuf Gottfried Kappen in den sechziger Jahren ein janusköpfiges Mahnmal: eine dunkle Christusfigur als Schmerzensmann auf der einen, die weiße Gestalt des Auferstehenden auf der anderen Seite. Für die St. Elisabeth-Kirche auf der Eichenstraße in Bottrop gestaltete der Bildhauer 1953 einen Giebel, in dem er seine Motive direkt in den frischen Beton schnitt. Für die St. Elisabeth Kirche in Gladbeck, wo Kappen zur Schule ging, bildete er aus Polyester die 14 Kreuzwegstationen. Sie sind vor zwei Jahren in St. Josef in Gladbeck-Rentfort umgehängt worden.

Skulpturen aus Polyester

Gottfried Kappen war einer der ersten Künstler, der Polyester als Werkstoff für Reliefs und Skulpturen in kirchlicher Kunst einsetzte. Er wurde so zu einem der gefragtesten Bildhauer im Bistum Essen. Der gebürtige Recklinghäuser war nach dem Studium der Bildhauerei an der Essener Kunstgewerbeschule als 20-Jähriger zunächst nach Berlin umgesiedelt. 1948 kehrte er mit seiner Familie ins Ruhrgebiet zurück.

Die Ausstellung im Kulturzentrum Hof Jünger ist außer am Sonntag, 1. September von 11 bis 18 Uhr, auch am Samstag, 7. September von 15 Uhr bis 18 Uhr und am Sonntag, 8. September von 11 Uhr bis 18 Uhr zu sehen.