Gladbeck. Unbekannte haben das Bürofenster der Linken Gladbeck, in dem eine Regenbogen-Fahne hängt, mit Beleidigungen beschmiert. Die Polizei ermittelt.
Dass Regenbogen-Fahnen offenbar die Gemüter erhitzen, war in Gladbeck jüngst immer wieder spürbar. Es kam zu Zerstörungen. Nun ein weiterer Fall: Bisher Unbekannte verübten einen Farbanschlag auf das Büro der Linken. Just nachdem die Partei die bunte Flagge dort ins Fenster gehängt hat.
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Olaf Jung versucht am Montagvormittag, die Schmierereien zu entfernen – was leichter gesagt als getan ist. Der Linke-Fraktionschef geht mit einem Ceranfeld-Schaber ans Werk, um die „Aussagen mit üblen Beleidigungen“ von der Scheibe zu kratzen. Jung vermutet, dass es sich bei der Farbe um Felgenlack handeln könnte, der sich eben nicht im Handumdrehen abwischen lässt.
Gladbeck: Die Linken erstatten Anzeige wegen Sachbeschädigung und Beleidigung
„Die Fahne hängt seit Mittwoch bei uns im Fenster. Per Telefon wurde ich am Sonntag über die Schmierereien informiert“, sagt der Linke-Fraktionsvorsitzende. Daraufhin habe er die Polizei verständigt und Anzeige wegen Sachbeschädigung und Beleidigung erstattet.
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„Da geht jemand um“, meint Jung und verweist darauf, dass der Anschlag auf das Linke-Büro an der Lambertistraße kein Einzelfall ist. So rissen Unbekannte an mehreren Stellen in Gladbeck Regenbogen-Flaggen ab und beschädigten sogar Fahnenmasten. Tatorte waren das katholische Stadthaus, St. Lamberti und St. Johannes. „Ich hätte nie gedacht, dass so eine Aktion auf so viel Widerspruch stößt“, meint Jung.
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Dabei soll dieses Statement auf Stoff gerade für Toleranz und Miteinander stehen, für Offenheit und Solidarität zu LSBTQ-Menschen (lesbisch, schwul, bisexuell, trans und queer). Die katholische Kirche Gladbeck, Verbände und Vereine hatten als Beitrag zur Aktion „Segen für alle“ die symbolträchtigen Regenbogen-Flaggen gehisst, um gemeinsam ein Zeichen zu setzten. Olaf Jung: „Die Linke hat sich gern beteiligt.“ Mindestens bis zum 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie, sollte Flagge gezeigt werden.
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Wie auch an anderen Tatorten, an denen Fahnen ersetzt wurden und wieder flattern, wollen auch die Linken sich nicht abschrecken lassen. Der Fraktionsvorsitzende kündigt an: „Wir lassen uns so leicht nicht davon abbringen und bleiben konsequent.“ Er schätzt, bis Ende Mai werde die Regenbogen-Fahne im Büro-Fenster hängen. Der Anschlag zeige, „wie wichtig und notwendig diese Solidaritätsaktion war und wie viel Überzeugungsarbeit noch zu leisten ist“.