Gladbeck. Der Hauptausschuss lehnt einen Bürgerantrag ab, in einer Siedlung zusätzliche Stellflächen zu schaffen. Dafür sollten Grünflächen verschwinden.

Die Parkplatzsituation in der Wohnsiedlung Am Heimannhof in Gladbeck ist den Anwohnern schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Die Anlieger klagen nicht zum ersten Mal darüber, nun haben sie eine Änderung des Bebauungsplans gefordert, um so mehr Parkplätze ausweisen zu können. Ein entsprechender Bürgerantrag wurde allerdings im Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschuss abgelehnt.

Anwohner Holger Klekar beklagte vor dem Ausschuss noch einmal den „absoluten Parkplatzmangel“ in seiner Siedlung. Inzwischen führe dies zu gefährlichen Situationen auf der verkehrsberuhigt ausgebauten Straße. Der Bebauungsplan für die Siedlung aus den 90er Jahren sehe zu wenige Stell- und Garagenplätze vor. Durch eine Änderung könnte die Fläche neu strukturiert werden, um so weitere Parkplätze zu schaffen. Er regte auch an, die nördlich an den Wendekreis angrenzende Grünfläche, eine Ausgleichsfläche, zu roden und zum Parkplatz umzuwandeln.

Auch interessant

Der Antrag stößt nur auf wenig Gehör der Fraktionen

Mit den Vorschlägen stieß er auf wenig Gehör bei den Fraktionen. CDU-Fraktionschef Peter Rademacher sagte, es sei nicht akzeptabel, dass Grün für Parkplätze geopfert würde. Ninja Lenz, Fraktionsvorsitzende der Grünen, wies darauf hin, dass die Heimannshof-Siedlung ein Beispiel dafür sei, dass der Siedlungsbau nicht mit dem Mehraufkommen an Autos mithalten könne. Die Natur einzuschränken für neue Parkplätze könne nicht das Ziel sein.

Während Linke-Fraktionschef Olaf Jung an die Eigenverantwortung der Siedler appellierte, regte SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Wedekind eine Prüfung durch die Verwaltung an, um „geringfügige Verbesserungen“ auszuloten. Bürgermeisterin Bettina Weist sagte zu, „noch mal drauf zu schauen“, sieht aber „nicht viel Optimierungspotenzial“.

Auch interessant

Baurat: Parkdruck rechtfertig nicht, eine Grünfläche zu roden

Die Verwaltung hatte zuvor darauf hingewiesen, dass 2010 drei weitere Parkplätze am Heimannshof eingerichtet wurden. Öffentliche Flächen gebe es nun nicht mehr, um weiteren Parkraum zu schaffen. Baurat Volker Kreuzer: „Eine Fläche gibt es nur einmal. Strukturiert man sie zu Gunsten von Parkplätzen um, nimmt man sie anderen weg.“ Er riet, die möglicherweise die Garagen öfter zu nutzen. Der unbestrittene Parkdruck rechtfertige es nicht, die ausgewiesene Grünfläche, ohne die das Baugebiet gar nicht planbar gewesen wäre, für zusätzliche Stellflächen zu nutzen.

Auch interessant