Gladbeck. Die SPD in Gladbeck befürchtet, das Brand-Hochhaus könnte zu einer Schrottimmobilie werden. Und auch die Lage der Mieter bereitet einige Sorgen.
Die Mitglieder vom sozialen Bündnis ABD in Gladbeck sind besorgt über die Situation der Bewohner des Brand-Hochhauses am Busfortshof. Gerhard Dorka, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, bittet deshalb darum, das Thema per Dringlichkeit auf die Tagesordnung des Haupt-, Finanz-Digitalisierungsausschusses zu setzen, der am Montag tagt.
Für die Familien gibt es keine geeigneten Wohnungen in Gladbeck
„Die Situation für die 157 Personen, die am Busfortshof gewohnt haben, ist inzwischen äußerst prekär. Keine der obdachlos gewordenen Familien hat zwischenzeitlich angemessen Ersatzwohnraum finden können. Bei realistischer Betrachtung werden sie auch in naher Zukunft keine geeigneten Wohnungen finden“, so Dorka in der Begründung des Antrages. Freie Wohnungen in erforderlicher Größe seien momentan in Gladbeck für den betroffenen Personenkreis nicht verfügbar. Um den Mietern in naher Zukunft wieder ein halbwegs menschenwürdiges Zuhause anbieten zu können, sei die zügige Instandsetzung des Gebäudes zwingend erforderlich.
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Da die Bausubstanz – mit Einschränkungen – immer noch intakt sei, scheine die Instandsetzung mit überschaubaren Mitteln möglich. Soweit ersichtlich, sei der nachzubessernde Brandschutz das zentrale Problem. Dorka weiter: „Sollten die Eigentümer hierzu nicht willens oder in der Lage sein, Maßnahmen zu treffen, ist es der Stadt Gladbeck nach dem Wohnungsaufsichtsgesetz (WAG NRW) möglich, im Wege der Ersatzvornahme die Maßnahmen durchzuführen“. Momentan habe die Stadt aber nicht die Absicht, davon Gebrauch zu machen. Vielmehr stehe die Verwaltung unzutreffend auf dem Standpunkt, „dass die von ihr verfügte Nutzungsuntersagung das äußerste anwendbare Mittel sei“. Vor diesem Hintergrund habe die Stadt Gladbeck die Bewohner aufgefordert, sich in Eigeninitiative anderweitig Wohnraum zu besorgen. Die ABD möchte nun, dass die Verwaltung im Ausschuss dazu Stellung bezieht.
Die SPD in Brauck sieht die Eigentümer des Hochhauses in der Pflicht
Auch Hasan Sahin, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Brauck, bezieht Stellung zum Hochhaus Busfortshof. In den vergangenen Jahren sei die Situation dort „immer wieder negativ aufgefallen“. Bürgerinnen und Bürger hätten sich über zunehmende Vermüllung, Lärmbelästigung und fehlendes Interesse der Eigentümer an der Verbesserung der Situation beim Ortsverein beschwert. Fraglich sei, wie es nun nach dem Brand und der anschließenden Räumung am Busfortshof weitergehe. Sahin: „Wir wollen in Brauck keine Schrottimmobilie haben und sehen die Eigentümer in der Pflicht, einen Zustand herbeizuführen, der selbstverständlich den rechtlichen Vorgaben, aber eben auch einem gepflegten Stadtbild entspricht.“
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