Gladbeck. Vera Bücker vom ADFC Gladbeck schlägt eine probeweise Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr vor. Was meint der Stadtbaurat dazu?

Der Vorschlag liegt der Stadtverwaltung Gladbeck und Ratsfraktionen auf dem Tisch: Dr. Vera Bücker vom ADFC regt an, die Fußgängerzone versuchsweise für den Fahrradverkehr freizugeben. Unterstützung für diesen Vorstoß haben bereits die Grünen signalisiert. Was sagt Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer zu der Idee?

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Bücker als Sprecherin für die Ortsgruppe Gladbeck des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) argumentiert: In Corona-Zeiten herrsche wenig Betrieb in der Fußgängerzone, weil aufgrund der Pandemie die meisten Geschäfte geschlossen sind. Daher könne der Bereich doch probeweise für den Radverkehr geöffnet werden. Eine Gelegenheit, das Miteinander von Fußgängern und Drahtesel-Nutzern zu testen.

Gladbecks Stadtbaurat: „Vor- und Nachteile abwägen!“

„Die Fußgängerzone ist zwischen Körnerplatz/-straße und Wilhelmstraße auf der Horster Straße grundsätzlich für den Radverkehr freigegeben“, erläutert Stadtbaurat Volker Kreuzer die derzeitige Situation. Die zentrale Ost-West-Querung für den Radverkehr stelle die Friedrichstraße dar. Sie führt in Richtung Westen zum Jovyplatz und gen Osten über diesen freigegebenen Bereich der Fußgängerzone zum Schürenkamptunnel bzw. zum Abzweig über den Markt nach Süden. Kreuzer: „Insbesondere die Hochstraße als Ost-West-Verbindung ist hingegen zu den Geschäftszeiten dem Fußverkehr vorbehalten.“

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Gladbecks Stadtbaurat Volker Kreuzer will Vor- und Nachteile einer Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr beleuchten.
Gladbecks Stadtbaurat Volker Kreuzer will Vor- und Nachteile einer Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr beleuchten. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Der Fachmann verweist darauf: „In allen anderen Bereichen der Fußgängerzone ist werktags zwischen 19 und 9 Uhr sowie sonn- und feiertags ganztägig der Radverkehr frei.“ Dieses Konzept bestehe seit den 1990er Jahren und habe sich „grundsätzlich bewährt“. Eine konkrete Einschätzung einer Veränderung zugunsten der Radler will der Stadtbaurat zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeben. „Nur soviel: Grundsätzlich ist zwischen den Belangen von Fuß- und Radverkehr abzuwägen, wobei die Fußgänger die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind“, so Kreuzer.

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Demnächst solle bei einem Treffen mit dem ADFC das Thema erörtert werden. Dabei sollen laut Kreuzer Vor- und Nachteile der Idee aus Sicht der Stadtverwaltung vorgestellt und diskutiert werden. Außerdem steht es in der Politik auf der Agenda. Die Grünen haben beantragt, Bückers Idee für die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Digitalausschusses am 10. Mai auf die Tagesordnung zu setzen.

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