Gladbeck. Ein Mann aus Gladbeck war mit Astrazeneca gegen das Coronavirus geimpft worden. Nun liegt er mit einer Bein-Thrombose in Buer im Krankenhaus.
- Vergangenen Dienstag ist ein Mann aus Gladbeck mit Astrazeneca gegen das Coronavirus geimpft worden.
- Wenige Tage später kam der Gladbecker ins Krankenhaus. Die Ärzte diagnostizierten eine Thrombose der Unter- und Oberschenkelvenen.
- Ein Zusammenhang mit der Impfung liegt nahe, da die Beschwerden kurz nach der Impfung aufgetreten sind.
Nach einer Impfung gegen das Coronavirus mit dem Wirkstoff von Astrazeneca ist ein Mann aus Gladbeck mit einer Beinvenen-Thrombose ins Krankenhaus gekommen. Fälle einer Hirn-Thrombose in zeitlichem Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung waren Anlass, dass die Bundesregierung einen vorübergehenden Impfstopp mit Astrazeneca beschloss.
Der Gladbecker wird seit Montag im Sankt Marien-Hospital in Gelsenkirchen-Buer behandelt. Vergangenen Dienstag war der Mann kurz vor Mittag gegen das Coronavirus geimpft worden. „In den Abendstunden bekam er heftigste Kopfschmerzen“, berichtet der behandelnde Chefarzt und Gefäßchirurg Dr. Wilfried Heinen. Diese waren am nächsten Morgen zwar weg, dafür schmerzte das linke Bein, zum Wochenende hin entwickelte sich eine Schwellung. Am Montag kam der Patient dann ins Krankenhaus. Dr. Heinen diagnostizierte eine Thrombose der Unter- und Oberschenkelvenen.
Unklar, ob auch von einer Hirn-Thrombose betroffen
„Die geschilderten massiven Kopfschmerzen sind ein mögliches Zeichen dafür, dass auch im Kopf etwas passiert war. Da der Patient aber aktuell keine Schmerzen mehr im Kopf hat, ist nicht sicher, dass eine Hirn-Thrombose vorgelegen hat“, so der Chefarzt. Für ihn liegt nahe, dass die Entwicklung der Thrombose im Zusammenhang mit der Impfung steht. „Die Beschwerden sind in unmittelbarem Zeitpunkt nach der Impfung aufgetreten.“
Zudem sei der Gladbecker mobil gewesen und habe „keine Vorerkrankungen, die in dieser Hinsicht eine Rolle spielen.“ Der Gladbecker ist der erste Patient, den Heinen nach einer Impfung mit Astrazeneca aufgrund einer Thrombose behandelt. „Von einem einzelnen Fall kann man noch nicht auf einen Trend schließen.“ Bundesweit waren zuletzt vereinzelt Fälle einer Hirn-Thrombose aufgetreten. „Aber auch an anderen Stellen und durch andere Ursachen können Thrombosen in den Venen auftreten“, sagt Dr. Heinen.
Fall an die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheken gemeldet
Ob der Gladbecker, der sich selbst nicht öffentlich äußern möchte, auch die zweite Impfung bekommen kann, ist unklar. „Das kann ich nicht sagen“, so der Chefarzt. Es gelte nun auch, herauszufinden, ob die Beinvenen-Thrombosen unter Astrazeneca-Geimpften häufiger auftreten. „Jedes wirksame Medikament macht Nebenwirkungen.“ Den Fall hat das Krankenhaus an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker gemeldet. Auch der Kreis als zuständiges Gesundheitsamt muss informiert werden. „Bislang ist uns der Fall noch nicht bekannt“, so Kreissprecherin Lena Heimers.
Der Patient wird das Krankenhaus bald, sobald das Bein abgeschwollen ist, wieder verlassen können, so der Chefarzt. Etwa ein halbes Jahr lang wird er weiterhin Blutverdünner nehmen müssen.