Gladbeck. Stopp für Astrazeneca und die Folgen: Lehrer und Erzieher in Gladbeck werden vorerst wohl nicht weiter geimpft. So geht es im Impfzentrum weiter.

Das vorläufige Aussetzen des Impfens mit dem Vakzin von Astrazeneca hat weitreichende Folgen. In Gladbeck stand die Impfung des Kita-Personals unmittelbar bevor. Und am vergangenen Wochenende war kreisweit der Impfstart für die Lehrer – mit dem Impfstoff von Astrazeneca. Die weiteren Termine an den Schulen für kommenden Freitag und Samstag sind nun erst einmal ausgesetzt. Wie es nun weitergeht, das ist am Dienstag noch ziemlich unklar.

Die Impftermine für das Kita-Personal in Gladbeck standen schon fest

Das Organisieren der Impftermine für das Kita-Personal ist Sache des städtischen Jugendamtes. „Wir hatten auch alles schon durchgeplant und festgelegt, doch nun ist wieder alles offen“, sagt Jugendamtsleiterin Christine Hellebrand. Am 24. und 27. März sollten alle Erzieherinnen und Erzieher sowie das weitere Kita-Personal, wenn gewünscht, geimpft werden. Die evangelische Kirche hatte für beide Tage das Gemeindehaus der Petruskirche zur Verfügung gestellt. Ärzte und auch das DRK standen bereit. Diese Termine, so Hellebrand, seien nun aber wohl auf keinen Fall zu halten, da ja alles von der Dauer der erneuten Überprüfung des Impfstoffes abhänge. Sie rechnet eigentlich kaum noch damit, dass es vor den Osterferien noch zu neuen Terminen kommen wird.

„Und sollte Astrazeneca dann erneut zugelassen sein, stellt sich ja auch die Frage, wie groß die Impfbereitschaft dann überhaupt noch ist. Der Imageschaden für das Vakzin ist doch jetzt schon enorm“, gibt die Leiterin des Jugendamtes zu bedenken. Schon vor dem Stopp für Astrazeneca habe im Kreis der impfberechtigten Kita-Mitarbeiter eine gewisse Skepsis dem Vakzin gegenüber bestanden. „Wie das nun nach dem vorübergehenden Impfstopp aussehen wird, kann ich nicht absehen“, so Christine Hellebrand. Sie selbst allerdings kann eventuelle Bedenken nicht teilen. „Ich würde mich sofort und auch mit Astrazeneca impfen lassen, ich bin aber leider noch nicht an der Reihe.“

Die weiteren Impftermine an den Schulen sind erst einmal gestoppt

An den Grund- und Förderschulen hat das Impfen der Lehrerinnen und Lehrer kreisweit bereits in der vergangenen Woche begonnen. Auch neun Gladbecker Grundschulen waren für diesen Termin vorgesehen. Wann die nächsten Impftermine an den Schulen stattfinden, ist nun erst einmal unklar. „Solange wir keine anders lautenden Informationen erhalten, und die gibt es bislang noch nicht, werden die Termine am kommenden Freitag wohl nicht stattfinden“, erklärt Kreissprecherin Lena Heimers am Dienstagnachmittag.

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Nach wie vor gelte, dass dieser Personenkreis mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft werden solle. Durch den ausgerufenen Stopp für das Vakzin, seien die Termine jetzt aber nicht möglich. Das Ausweichen auf einen anderen Impfstoff sei derzeit auch keine Option. „Im Impfzentrum Recklinghausen werden ausschließlich Biontech und Astrazeneca verimpft. Nun auf Biontech auszuweichen, würde gar nicht klappen“, so Heimers weiter. Das Vakzin sei nicht in ausreichenden Mengen vorhanden und ja zudem auch nach wie vor ausschließlich für das Impfen der über-80-Jährigen vorgesehen. Alle, die bereits einmal mit Astrazenca geimpft wurden und nun befürchten, bis zum zweiten Impftermin könne zu viel Zeit verstreichen, kann Lena Heimers immerhin beruhigen: „Dazwischen dürfen bis zu zwölf Wochen liegen.“

Am 18. März bleibt das Impfzentrum in Recklinghausen geschlossen

„Leider können wir im Moment nur Tag für Tag mitteilen, ob Termine stattfinden können oder ob wir sie absagen müssen. Wir hoffen, dass es bald mehr Klarheit geben wird, wie lange der Impfstoff von Astrazeneca ausgesetzt werden soll“, sagt auch Patrick Hundt, Leiter des Impfzentrums für den Kreis. Fest steht aber jetzt schon: Am Donnerstag, 18. März, wird das Impfenzentrum am Konrad-Adenauer-Platz in Recklinghausen seine Türen nicht öffnen. Für diesen Tag waren fast ausschließlich Termine für priorisierte Berufsgruppen zur Impfung mit Astrazeneca vorgesehen. Die wenigen Senioren über 80, die ebenfalls am Donnerstag geimpft werden sollten, werden nun kontaktiert. Ihnen sollen zeitnahe Alternativtermine angeboten werden.