Gladbeck. Der Ärztliche Direktor des St. Barbara-Hospital in Gladbeck schaut kritisch auf die steigende Inzidenz. Hausarzt: Schnelltests zu wenig genutzt.

Im St. Barbara-Hospital in Gladbeck ist die Lage trotz derzeit stetig steigender Inzidenzen „noch gut“, so Dr. Heinz-Dieter Oelmann, Ärztlicher Direktor. Große Sorgen mache er sich jedoch aufgrund der gerade in Gladbeck hohen Infektionszahlen. „Die Rechnung bekommen wir immer etwas zeitverzögert, wenn die Schwerkranken wieder eingeliefert werden.“ Auch die Schulöffnung kurz vor den Osterferien bei stark steigenden Inzidenzen halte er für „bescheuert“. Gerade vor dem Hintergrund, dass nun verstärkt auch junge Menschen erkranken.

Auf der Isolierstation des Krankenhauses werden derzeit zehn Patienten behandelt, auch auf der Intensivstation sei von den Patientenzahlen her „alles im grünen Bereich“. Fälle mit der britischen Mutation des Coronavirus gebe es in der Klinik derzeit nicht.

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Hausarzt: Mit Schnelltests Chance, Zahlen niedrig zu halten

Hausarzt Dr. Gregor Nagel kritisiert, dass das Angebot der kostenlosen Schnelltests von den Menschen zu wenig genutzt werde. Nicht einmal 20 Tests würden täglich im Hausarztzentrum Butendorf gemacht. „Von den von der Politik vorgeschlagenen Zahlen sind wir weit entfernt, auch wenn man die Zahlen der Schnelltestzentren des DRK und der anderen Arztpraxen hinzu zählt“, so Nagel. Einmal in der Woche kann sich jeder Bürger kostenlos testen lassen. Der Hausarzt hält das für genau die richtige Strategie. „So haben wir die Chance, die Zahlen so gut es geht niedrig zu halten. Auch Verläufe ohne Symptome könnten so erkannt werden.“

Dr. Gregor Nagel geht davon aus, dass die Infektionszahlen weiter steigen werden. „Die nächsten Öffnungsschritte bahnen sich ja schon an.“ Aus medizinischer Sicht warne er jedoch vor weiteren Lockerungen.