Gladbeck. Das neue Heisenberg-Ganztagsgymnasium wird stark angenommen. Ein anderes Gladbecker Gymnasium soll so auf eine Eingangsklasse verzichten.
Genau 801 Kinder sind für die neuen fünften Klassen der Gladbecker weiterführenden Schulen angemeldet worden. Im Schulausschuss wurde jetzt vorgestellt, wie viele Eingangsklassen an Haupt-, Real- und Gesamtschule für den Schulstart nach den Sommerferien gebildet werden. Das Gremium beschloss dazu einen Sonderweg, der im Besonderen zwei Gymnasien betrifft.
Hintergrund ist die positive Entwicklung für das Heisenberg-Gymnasium, dessen Schulneubau gerade bezogen worden ist. Das neue erste Ganztagsgymnasium liegt offensichtlich im Trend, denn von den 232 für Gymnasien angemeldete Kinder haben sich 100 Eltern für das Heisenberg entschieden. Diesem Wunsch will die Schulabteilung der Stadt entsprechen, indem alle angemeldeten Kinder eine Platzzusage für den Besuch der Oberschule an der Konrad-Adenauer-Allee erhalten. Dies geht allerdings nur, indem das Ratsgymnasium nur mit zwei fünften Klassen ins neue Schuljahr startet.
Nur zwei neue fünfte Klassen am Ratsgymnasium
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„Diese Regelung ist nach Gesprächen mit den Leitungen der Gladbecker Gymnasien und der Dezernentin für Gymnasien der Bezirksregierung Münster im Einvernehmen getroffen worden“, informierte der städtische Abteilungsleiter Schulen, Stefan Sabbadin, im Ausschuss. Für das Rats waren jetzt das dritte Jahr in Folge die im Gymnasialvergleich wenigsten Kindern (60) angemeldet worden. Das in den letzten vier Jahren an der Spitze liegende Riesener-Gymnasium blieb nun mit 72 Anmeldungen (Minusrekord im Zehnjahresvergleich) deutlich hinter dem Heisenberg zurück. Sabbadin unterstrich, dass diese Abkehr von der eigentlich festgeschriebenen Dreizügigkeit für die drei Gladbecker Gymnasien „eine Ausnahme bleiben sollte“. Der Schulausschuss stimmte einstimmig zu, die Genehmigung der Bezirksregierung einzuholen, dass für das neue Schuljahr vier Eingangsklassen am Heisenberg-Gymnasium, zwei am Ratsgymnasium und wie bisher drei Eingangsklassen am Riesner-Gymnasium gebildet werden.
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39 Kinder in integrativen Klassen
Im Sommer 2021 werden im neuen 5. Jahrgang an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule, an der Anne-Frank-Realschule und an der Erich-Fried-Schule wieder integrative Klassenverbände (Förderschwerpunkt Lernen) gebildet.
Nach der letzten Übersicht des Schulamtes für den Kreis Recklinghausen sollen konkret 39 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Gemeinsamen Lernen unterrichtet werden (Stand 23. Januar 2021).
Gladbecker Eigenart bleibt, dass sich die meisten Eltern (51,4 Prozent) für eine Anmeldung ihres Kindes an einer Realschule entschieden haben. Die Gymnasien (29 Prozent) liegen entgegen dem Landestrend (rund 40 Prozent) dabei deutlich zurück. Genau 412 Kinder wurden angemeldet. Wie in den Vorjahren am beliebtesten ist die Erich-Kästner-Realschule (197 Anmeldungen), unverändert gefolgt von der Anne-Frank- (133) und der Werner-von-Siemens-Realschule (82). Gladbecks Schuldezernent erklärte die Beliebtheit der Realschulen damit, dass viele Kinder mit Migrationshintergrund (47,1 %) an den weiterführenden Schulen starteten und deren Eltern lieber einen Einstieg am einer Realschule wählten, da sie „Angst vor hoher Bildung“ und einer Überforderung ihrer Kinder hätten. Nach Abschluss der Realschule bestehe ja die Möglichkeit, noch einen höheren Schulabschluss anzustreben. So gingen beispielsweise zwei Drittel der EKR-Absolventen anschließend auf eine weiterführende Schule.
Absagen für Schulanmeldungen aus den Nachbarstädten
Die renommierte Realschule im Stadtsüden ist auch besonders beliebt bei Gelsenkirchener Eltern. Insgesamt wurden 127 Kinder aus Nachbarstädten an den Realschulen angemeldet. Da vorrangig Gladbecker Kinder aufgenommen werden, erfolgen hier Absagen. Auch an der Anne-Frank-Realschule können nicht alle Wünsche erfüllt werden, da die Schulaufnahme auf 108 Kinder aufgrund der Inklusion begrenzt ist. Ein Alternativangebot wird entsprechend erfolgen. Letztlich sollen so hier wie an der Werner-von Siemens-Realschule vier und an der Erich-Kästner-Realschule drei Eingangsklassen gebildet werden.
Die Anmeldungen (118) an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule steigen seit vier Jahren wieder kontinuierlich. Voraussichtlich sechs Eingangsklassen können gebildet werden. Die Schulabteilung der Stadt hofft auf eine weitere Sogwirkung, da die Gesamtschule ihr Profil (MINT, Sport) geschärft habe und sich zudem herumspreche, dass sie als Talentschule NRW mehr Personal zur Förderung der Kinder erhalten hat.
Hauptschule wird letztlich wohl mit drei neuen Fünfern starten
Für die Erich-Fried-Schule, die einzige Hauptschule der Stadt, wurden 39 Kinder angemeldet. Die Stadt erwartet allerdings noch Verschiebungen und geht wie in den Vorjahren von einem Schülerzuwachs auf 44 Kinder aus, so dass drei Eingangsklassen gebildet werden können.