Gladbeck. Die Zukunft des dringend sanierungsbedürftigen Heisenberg-Gymnasiums scheint nicht mehr in Gefahr. Der beauftragte Gutachter, Dr. Ernst Rösner, gibt im Schulausschuss aber auch dringende Handlungsempfehlungen für die Erich-Fried-Schule und die Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule

Gute Nachrichten für das Heisenberg-Gymnasium: Schulgutachter Dr. Ernst Rösner stützt die Stadtverwaltung, die Gladbecker Schullandschaft auch langfristig weiter mit drei Gymnasialstandorten zu planen. Im Falle der maroden Heisenberg-Gebäude heißt das nun zügig zu entscheiden, ob eine Kernsanierung oder ein Schulneubau erfolgt. Obwohl Rösner keinen akuten Bedarf sieht, das bestehende weiterführende Schulangebot umzugestalten, gab er jedoch teils dringende Handlungsempfehlungen, die im Besondern die Erich-Fried-Hauptschule und Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule betreffen.

Der Gutachter hatte im Auftrag der Stadt eine Prognose zur Zukunft der weiterführenden Schulen erarbeitet, die Grundlage für die Beschlüsse zum neuen Schulentwicklungsplan im kommenden Jahr sein sollen. Seine Empfehlungen präsentierte er im Schulausschuss. Der Experte sieht in der Hauptschule eine generell „sterbende Schulform“. In Gladbeck rechnet Rösner damit, dass ab 2020 nicht mehr genügend Anmeldungen zur Bildung einer Hauptschulklasse vorliegen. Seit dem Jahr 2000 sanken die Schülerzahlen um 57 Prozent. Gladbeck müsse sich so dringend mit der Zukunft der Hauptschule auseinandersetzen, damit im Fall der Schließung sichergestellt ist, welche andere Schule für die Aufnahme leistungsschwächerer Kinder zuständig ist.

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Idealer Kandidat wäre die Gesamtschule. Diese habe in Gladbeck aber ein Problem sinkender Beliebtheit, mit Einbrüchen bei den Anmeldungen. Bestätige sich die Annahme von nur 138 Kinder zum neuen Schuljahr, bedeute dies einen Rückgang von zwei Klassen innerhalb der letzten sechs Jahre. Sinkende Schülerzahl belaste auch das IDG-Abiturangebot, da ein attraktives Oberstufenprofil so nur schwer gewährleistet werden könne. Hier müsse dringend gegengesteuert werden, so Rösner. Die IDG müsse ihr Profil mit Schwerpunkten (wie z.B. Naturwissenschaften) schärfen, generell attraktiver werden, um auch leistungsstärkere Schüler zu gewinnen.

Bei den Schülerzahlen haben auch die Gymnasien deutlich Luft nach oben, so Rösner. Eine Anmeldung von nur 36,9 Prozent des Gesamtjahrgangs liege unter dem Landesschnitt ( 41,8 %). Gespräche mit Grundschulen zur Schulwahlempfehlung und eine Erfassung der Elternwünsche seien angeraten. Mehr Gymnasiasten gingen zu Lasten der Realschule. Diese in Gladbeck beliebte Schulform, wie die drei Standorte, seien aber, auch langfristig, nicht gefährdet.