Gladbeck. 13 hochmoderne digitale Warnsirenen sind im Gladbecker Stadtgebiet installiert worden. Am Donnerstag ist um 11 Uhr bundesweiter Testalarm.

Dem Termin, Donnerstag 11 Uhr, sehen auch die Verantwortlichen der Feuerwehr Gladbeck mit Spannung entgegen. Dann ist bundesweiter Warntag zur Erprobung des deutschlandweiten Alarmsirenennetzes für den Katastrophenfall. Im September des Vorjahres ging die Premiere in die Hose, da der Bund Serverprobleme hatte, alle angeschlossenen Leitstellen gleichzeitig zu erreichen. Auch in der Kreisleitstelle Recklinghausen kam die Alarmanweisung nicht rechtzeitig an.

Dirk Adamowski (li.) und Maik Koschewitz bei der Installation einer Hinweistafel für einen Notfall-Infopunkt.
Dirk Adamowski (li.) und Maik Koschewitz bei der Installation einer Hinweistafel für einen Notfall-Infopunkt. © Funke Foto Services | Lutz von Staegmann

Die Kreisfeuerwehr reagierte, in dem ohne Bundesimpuls das kreisweite Alarmsystem in den Städten aktiviert wurde und so das Sirenengetöse mit etwas Verspätung erfolgte. In Gladbeck war dies letztlich eine erfolgreiche Premiere, da zum ersten Mal das im Spätsommer 2020 fertiggestellte stadtweite Sirenennetz losheulte. Seit 2015 sind insgesamt 13 digitale Alarmsirenen auf vorrangig öffentlichen Gebäuden oder Masten verteilt über das gesamte Stadtgebiet installiert worden. Rund 160.000 Euro sind dafür veranschlagt worden. „Die letzte Sirene wurde erfolgreich auf dem Dach der Regenbogenschule installiert“, so Maik Koschewitz, der bei der Gladbecker Feuerwehr für das Warnsystem zuständig ist.

Fachausschuss wurde über die Warnmöglichkeiten informiert

Im Stadtgebiet gibt es acht Notfall-Infopunkte

Die Notfallpunkte im Stadtgebiet sind an einem großen, rot-weißen Hinweisschild mit Aufschrift schon von weitem zu erkennen. Sie befinden sich am Bürgerhaus Gladbeck Ost Bülser Straße 172 und der Feuerwehr Hauptwache Wilhelmstraße 60 in der Stadtmitte.

Zudem am Feuerwehr-Gerätehaus-Nord Berliner Straße 44 in Rentfort Nord; Feuerwehr-Gerätehaus-Süd Welheimer Straße 30 in Brauck; am Marktplatz Zweckel Tunnelstraße; Polizeiwache Jovyplatz 6 Stadtmitte; am Schulzentrum Brauck Kortenkamp 19 und der Tankstelle Bottroper-/ Rockwoolstraße in Ellinghorst.

Der Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr wurde jetzt bei seiner jüngsten Sitzung über die verschiedenen Möglichkeiten zur Warnung der Gladbecker Bevölkerung bei Gefahrenereignissen informiert. Das Modulare Warnsystem (kurz MoWaS) des Sirenennetzes zusammen mit der Warn-App NINA ist der direkteste und schnellste Weg, um die Bevölkerung im Notfall zu warnen. Die Alarmsirenen können mit unterschiedlicher Leistung Radien von 500 bis zu 1000 Metern beschallen.

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Generell soll es so sein, dass im gesamten Stadtgebiet der Warnton noch mit mindestens 75 Dezibel Lautstärke in besiedeltem Gebiet zu hören ist. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung können so erreicht und gewarnt werden. Gut zu wissen: Randbereiche, in denen die Gladbecker Heuler schwächer zu hören sind, werden teils von den Sirenen der Nachbarkommunen (z.B. Bottrop-Feldhausen) mitbeschallt. Zudem fahren Warnfahrzeugen der Feuerwehr Gladbeck die Randbezirke an, um mit Lautsprechern zu informieren.

Notfall-Infopunkte wenn Strom- und Telefonnetz ausfallen

Im Ausschuss berichtet der Leiter der Feuerwehr, Thorsten Koryttko, über die Einrichtung von sogenannten Notfall-Informationspunkten (kurz NIP) im Stadtgebiet Gladbeck. Bei Ausfall von Strom- oder Telefonnetzen oder dem Ausfall des Notrufes 112 kann die Gladbecker Bevölkerung den für sie nahe gelegensten Notfallpunkt anlaufen, um bei Helfern vor Ort eine Notfallmeldung abzusetzen und via Funkgerät Hilfe zu erhalten.