Gladbeck. Montag haben auch in Gladbeck erstmals wieder Läden geöffnet – trotz Lockdowns. Und einige Kunden scheinen dem Tag entgegengefiebert zu haben.
Trotz Corona-Lockdowns war am Montag erstmals Shopping per „Click and Meet“ möglich. So lief der erste Tag in Gladbeck.
Rund jeweils zehn Termine haben Kunden in den beiden Filialen von Jens Große-Kreul zum Start ausgemacht. „Es gibt zum Glück etwas Nachfrage“, so der Inhaber des Schuhgeschäfts, in dem er auch Bekleidung verkauft. Besonders gefragt aber sind Kinderschuhe. „Es gibt viele, die jetzt Kinderschuhe kaufen möchten.“ Aus seiner Sicht habe er ohnehin als Grundversorger gegolten, da er Schuhe für Jungen und Mädchen verkauft. Und wenn diese zu klein werden, braucht der Nachwuchs einfach neue. Öffnen durfte er bis zuletzt dennoch nicht.
Berührungsängste der Kunden mit der neuen Terminvereinbarung gebe es nicht. Fünf Kunden gleichzeitig könnten nach den aktuellen Vorgaben in seine beiden Läden an der Hoch- und Goethestraße. „Jeder versteht aber auch, wenn er mal fünf Minuten vor dem Laden warten muss“, so Große-Kreul. Auch wenn er sich über den Neubeginn freue: „Auf Dauer müssen wir vom Termin-Shopping wegkommen.“
In der Buchhandlung war es zunächst ruhiger als erwartet
Der ganz große Ansturm auf die Humboldt-Buchhandlung blieb am Montagvormittag zunächst aus. „Es war ruhiger, als wir dachten“, so Geschäftsführerin Daniela Maifrini. Aber: „Jetzt wird es turbulenter“, sagte sie am Mittag. Einige Kunden nutzten die Gelegenheit, nach langer Zeit mal wieder in Ruhe durch die Regale zu stöbern. „Wir freuen uns, dass es endlich wieder losgeht, und auch die Kunden genießen es“, so die Buchhändlerin. Der Montag sei ohnehin in der Regel etwas ruhiger, Maifrini aber ging davon aus, dass der Betrieb im Laufe des Tages und auch der Woche noch zunehmen werde.
Auch Juwelier Gregor Hahne verkündet: „Das Buch für die Terminvergaben füllt sich.“ Allein sechs Termine für Beratungsgespräche für Trauringe stehen in dieser Woche an. „Diejenigen, die im April oder Mai heiraten, sitzen jetzt auf heißen Kohlen.“ Grundsätzlich sei der Bedarf bei Kunden aber da. „Wir sind schließlich seit Mitte Dezember im Lockdown.“
Bei Art of Flowers an der Horster Straße ist am Montag mehr los als normalerweise. „Das liegt aber daran, dass heute Weltfrauentag ist und viele Männer ihren Frauen traditionell Blumen schenken“, so Manfred Tarrach. Sein Blumengeschäft durfte zwar schon seit längerem öffnen – und er ist froh, dass der Betrieb in seinem Blumengeschäft nichts mit dem Beginn des Einzelhandels zu tun hat. „Wenn man einen Termin ausmacht und etwa einen Pullover sucht, in einer halben Stunde aber nichts findet, was dann!? Die Kunden wollen doch schnüffeln und bummeln.“