Gladbeck. Kein Karneval, kein Unterricht für Kinder und Jugendliche? Die Schulkonferenzen in Gladbeck haben entschieden - und zwar unterschiedlich.
Der Karneval mit närrischen Umzügen und tollem Trubel an Rosenmontag fällt coronabedingt aus. Auch der Unterricht? An manchen Schulen in Gladbeck haben die Kinder und Jugendlichen frei. Aber eben nicht an allen.
Regina Hahmeier, Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft Gladbeck und der Landeselternschaft der Grundschulen: „Das Thema haben bei uns die Gymnasien angestoßen. Wir sind der Meinung, die freien Tage nicht zu streichen.“ Schließlich bestehe ein Recht auf so genannte bewegliche Feiertage. In Zeiten, in denen vieles wegen der Ausbreitung des Coronavirus’ unsicher sei, müsse in diesem Punkte für die Beteiligten Planbarkeit gegeben sein. Hahmeier, deren Kinder das Ratsgymnasium und die Josefschule besuchen, weiß aus der eigenen Familie: „Da bleibt es beim freien Tag.“
Schulleiter: „Manche Familie hat sich etwas für die freien Tage vorgenommen“
Peter Hogrebe, Leiter des Heisenberg-Gymnasiums, sagt: „Diese festgelegten Ferientage werden beibehalten.“ Er sehe keine Notwendigkeit, daran zu rütteln: „Manche Familien haben sich ja auch an diesen Tagen etwas vorgenommen.“ Außerdem sei derzeit nicht absehbar, für welche Jahrgänge Schulen wieder geöffnet werden dürfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten wollen am 10. Februar über eine mögliche Verlängerung des Lockdowns und weitere Schritte beraten.
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Cäcilia Nagel: „Wir machen an Karneval keinen Unterricht.“ Die Leiterin der Lambertischule erklärt: „Um bewegliche Feiertage zu streichen, müsste eine Schulkonferenz einberufen werden. Selbst wenn klar wäre, dass eventuell ab Montag Wechselunterricht ermöglicht würde, lässt sich das so kurzfristig nicht organisieren.“
An der Erich-Kästner-Realschule entscheidet sich die Schulkonferenz für Unterricht
An der Erich-Kästner-Realschule hat die Schulkonferenz eine andere Entscheidung gefällt. „Die ist eindeutig“, so Schulleiter Ulrich Elsen, „wir wollen Unterricht.“ Das Argument: „Wir hoffen, dass die Kinder bald wieder in die Schule kommen können. Ihnen dann sagen, dass sie nicht dürfen, das wollen wir nicht. Die Schüler möchten auch wieder zum Unterricht gehen, gerade diejenigen, die vor dem Abschluss stehen“. Ersatzlos gestrichen werden sollen die freien Tage nicht. Elsen: „Wir haben überlegt, einen vorzuziehen. So haben unsere Schüler jetzt am Freitag frei. Der zweite Tag könnte auf das Ende dieses Schuljahres verschoben werden, aber das steht noch nicht fest.“