Gladbeck/Recklinghausen. Das auch für Gladbeck zuständige Impfzentrum gegen das Coronavirus ist fertig. Das erwartet die Impflinge, sobald es in Recklinghausen losgeht.

Wer sich im neuen Impfzentrum des Kreises Recklinghausen gegen Corona impfen lassen möchte, muss sich nicht nur vorher einen Termin besorgt haben, sondern sollte auch wenigstens eine Stunde Zeit mitbringen. Denn in der 1900 Quadratmeter großen Leichtbauhalle, die auf dem Konrad-Adenauer-Platz in Recklinghausen errichtet worden ist, sind nach einem fest reglementierten Ablauf mehrere Stationen zu durchlaufen.

Die Stationen: Fieberkontrolle, Anmeldung, Aufklärungsgespräch, Impfung

Dazu gehören die Fieberkontrolle, die Anmeldung, das Aufklärungsgespräch durch einen Mediziner und die Impfung selbst.

 Die Impfkabinen im Hintergrund sind noch leer: Landrat Bodo Klimpel (r.) und die Medizinischen Leiter Dr. Hermann Geldmann (M.) und Dr. Jörg Ellerbrock (l.) im fertigen Impfzentrum in Recklinghausen.  
 Die Impfkabinen im Hintergrund sind noch leer: Landrat Bodo Klimpel (r.) und die Medizinischen Leiter Dr. Hermann Geldmann (M.) und Dr. Jörg Ellerbrock (l.) im fertigen Impfzentrum in Recklinghausen.   © Julia Dziatzko

Und wenn der Stoff schließlich verabreicht worden ist, werden die Impflinge für weitere 30 Minuten auf die Sanitätsstation gebeten. „Bei eventuell auftretenden Komplikationen können die Ärzte dann sofort behilflich sein“, sagt Dr. Hermann Geldmann, der das Impfzentrum im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe medizinisch leiten wird.

Was noch fehlt, ist der Impfstoff, sagt Landrat Bodo Klimpel

2000 Bürger können pro Tag geimpft werden. Das Impfzentrum für den Kreis Recklinghausen ist termingerecht fertiggestellt worden. Nur die Kühlschränke müssen noch aufgestellt werden. „Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist der Impfstoff“, sagt Landrat Bodo Klimpel. Er rechnet damit, dass die Impfungen im Januar beginnen werden. In einem ersten Schritt werden im Kreis Recklinghausen allerdings mobile Teams ausschwärmen, um die sogenannten „vulnerablen“ Gruppen zu impfen – und zwar vor allem in den eigenen Wohnungen oder in den Alten- und Pflegeheimen.

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Das Impfzentrum selbst wird vermutlich erst deutlich später an den Start gehen. Dann allerdings wird es an sieben Tagen in der Woche jeweils zwölf Stunden geöffnet sein. Bis zu 2000 Menschen können täglich geimpft werden. „Wir gehen davon aus, dass die Bürger im Kreis Recklinghausen so vernünftig sind, sich auch tatsächlich impfen zu lassen“, appelliert Landrat Klimpel. Denn das sei schließlich die große Chance, die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Im Impfzentrum ist ein Einbahnstraßen-System angelegt, es gibt ein umfassendes Hygienekonzept

Bei einem Rundgang durch das Impfzentrum bekommt der Besucher einen ersten Eindruck von der Dimension dieser Herausforderung. Zig PC-Arbeitsplätze warten auf Mitarbeiter, die die Daten der Impflinge aufnehmen und alles dokumentieren. Die Besucher werden anschließend durch ein weiträumiges Einbahnstraßen-System geschleust. 18 Kabinen, in denen die Aufklärungsgespräche mit dem Arzt geführt werden, stehen noch ebenso leer wie die elf Impfkabinen. Barrierefreiheit ist garantiert.

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Ein ausgeklügeltes Hygienekonzept soll verhindern, dass Besucher gesundheitlichen Risiken ausgesetzt werden. So soll an jedem Abend über das Belüftungssystem die gesamte Anlage automatisch desinfiziert werden, wie Christian Kappenhagen, in der Kreisverwaltung zuständig für Immobilienangelegenheiten, erläutert. Das gelte nicht nur für die Raumluft, sondern auch für alle Einrichtungsgegenstände. Das Zentrum, so heißt es, werde täglich mit Impfstoff beliefert, der dann an Ort und Stelle aufbereitet wird.

Die Investitionskosten für das Impfzentrum belaufen sich auf mehr als eine Million Euro

Die Investitionskosten für das Impfzentrum belaufen sich auf mehr als eine Million Euro – Personal nicht mit eingerechnet.

Termin reservieren

Zutritt zum Corona-Impfzentrum in Recklinghausen erhalten Bürger nur mit einem Termin.

Wenn die Impfungen im nächsten Jahr tatsächlich beginnen, können Interessierte sich einen Termin entweder online oder über die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung 116 117 reservieren lassen.

Der Kreis setzt nach Worten von Landrat Bodo Klimpel darauf, dass das Land diese Kosten übernimmt. Den Impfstoff selbst bezahlt der Bund. Das Impfzentrum des Kreises auf dem Konrad-Adenauer-Platz – zwischen Rathaus und Kreishaus gelegen – ist sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Pkw günstig zu erreichen. Das Gelände ist mit einem Zaun gesichert und wird jetzt schon Tag und Nacht bewacht. „Wir wollen vor unliebsamen Überraschungen sicher sein“, sagt Klimpel.

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