Gladbeck. Einkäufe erledigen oder auch Gassigehen mit dem Hund: Das DRK Gladbeck organisiert Hilfe für eingeschränkt mobile Menschen im harten Lockdown.
Ab Mittwoch fährt ganz Deutschland wieder runter – der harte Lockdown zur Eindämmung des Corona-Infektionsgeschehens beginnt. Das trifft vor allem die Menschen hart, die nicht mehr so mobil sind und die im Alltag Hilfe benötigen. Schon im März hat sich deshalb das „Team Gladbeck“gebildet: Menschen, die da einspringen, wo Unterstützung gefragt ist. Auch jetzt, zum zweiten Lockdown, wollen die Team-Mitglieder wieder für andere Gladbecker da sein. Die Vermittlung von Hilfesuchenden und Helfenden läuft über das DRK Gladbeck.
Alle Helfer hat das DRK Gladbeck in einer Datenbank gespeichert
Dazu haben die Mitarbeiter des Roten Kreuzes eine Datenbank angelegt, in der alle, die helfen wollen, registriert sind. Auch schon mit dem konkreten Hinweis, welche Aufgaben die Betreffenden übernehmen wollen. Und was DRK-Vorsitzenden Wilhelm Walter besonders freut: „Gut 137 Gladbecker sind in der Datenbank gespeichert. Aktuell haben wir alle noch mal angeschrieben und gefragt, ob sie auch weiterhin zur Verfügung stehen. Es ist niemand abgesprungen. Die Hilfsbereitschaft in der Stadt ist nach wie vor groß!“
Einkäufe erledigen, Rezepte einlösen, Arztbesuche begleiten, Pakete zur Post bringen, ja sogar mit dem Hund spazieren gehen, wenn Herrchen oder Frauchen z.B. in Corona-Quarantäne muss. „Es gibt eigentlich nichts, was wir nicht erledigen“, sagt Walter.
Lediglich beim Umgang mit exotischen Tieren wie beispielsweise Schlangen, werde es ein wenig schwierig. Im Sommer haben die Helfer bei Bedarf auch Gartenarbeiten übernommen. Beim Einkaufsservice tritt das DRK übrigens in Vorkasse und verschickt dann einige Tage später die Rechnungen an die „Kunden“. „Das hat bislang immer gut geklappt“, so Walter. Von dieser Unterstützung profitieren auch Gladbecker, die frisch aus dem Krankenhaus entlassen werden, und deren Kühlschrank ansonsten leer bleiben würde, weil sich kein Angehöriger um die Einkäufe kümmern kann.
Über Weihnachten wird das Team Gladbeck wieder mehr gefragt sein
Besonders jetzt, an den anstehenden Weihnachtsfeiertagen, rechnet Wilhelm Walter mit einigen Nachfragen an das Team Gladbeck. „Es ist jetzt besonders wichtig, einen Ansprechpartner in solchen Situationen und in dieser schwierigen Pandemie-Zeit zu haben.“
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Die alleinstehende Seniorin, die an Weihnachten eine schwere Erkältung bekommt und Medizin verschrieben bekommt, könne ja wohl kaum zur Notdienstapotheke nach Bottrop fahren, nennt Walter ein konkretes Beispiel. Seit März haben die Helfer über 200 Aufgaben übernommen. Die meisten natürlich im ersten Lockdown, einige aber auch in den Monaten danach. So kümmert sich das Team beispielsweise seitdem um ein Ehepaar, das zwar noch alleine einkaufen fahren kann. Die schweren Taschen in die Wohnung tragen, das können die beiden aber nicht mehr. Das DRK hat deshalb bei der Taschengeldbörse vom Seniorenbeirat nachgefragt – und seitdem erledigt das regelmäßig ein Junge (14) für das Ehepaar.
Alle Hilfen bündeln
Das Team Gladbeck hat beim DRK rund um die Uhr eine eigene Hotline, die unter 02043/ 484660 erreichbar ist.
Informationen gibt es auch im Internet unter www.team-gladbeck.de. Hier können sich Hilfesuchende informieren und auch Anfragen starten. Es gibt drei Kontaktformulare: Für Hilfesuchende, für Menschen, die helfen wollen und für Firmen, die das Team unterstützen wollen.
Mit der Bündelung aller Aktivitäten, so das DRK, soll der Stadtgesellschaft in der Corona-Pandemie eine nachhaltige Hilfe angeboten werden.
Das Team Gladbeck ist zu Beginn der Corona-Pandemie entstanden, als viele Menschen auch über die sozialen Medien ihre Hilfe angeboten haben. Um das Angebot besser koordinieren zu können und nicht den Überblick zu verlieren, hat das DRK in Kooperation mit der Stadt Gladbeck die Datenbank für Helfer und Hilfesuchende erstellt. Auch wenn mal eine Zeit lang weniger oder keine „Aufträge“ anstehen, halten die DRK-Mitarbeiter per Mail Kontakt zu den Helferinnen und Helfern. „Wir informieren beispielsweise immer, wenn sich die Corona-Regeln mal wieder geändert haben“, so Walter. Unter den Helfern sind übrigens Menschen jeden Alters – vom Jugendlichen bis zum Senior. Sie alle sind bereit, um nun im Lockdown wieder allen Hilfesuchenden passgenaue Unterstützung bieten zu können.
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