Gladbeck. Viele Kunden kommen zum traditionellen Weihnachtsbaumverkauf am St. Barbara-Hospital in Gladbeck. Der Erlös ist für gute Zwecke bestimmt.

Als das Verkaufsteam der Mitarbeitervertretung am Samstagmorgen gegen 9 Uhr die Tannen für den Verkauf aufstellte, kamen schon die ersten Interessierten auf das Gelände des St. Barbara-Hospitals in Mitte – obwohl es noch knapp eine Stunde bis zum eigentlichen Aktionsstart war. Beim traditionellen Weihnachtsbaumverkauf der Mitarbeiter der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe freuten sich die Organisatoren in Gladbeck über eine rege Nachfrage. Bereits zum elften Mal verkauften sie Weihnachtsbäume für den guten Zweck.

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Für die Kunden – häufig „Wiederholungstäter“, die schon seit Jahren ihren Baum dort besorgen – steht besonders der gute Zweck der Aktion im Fokus, aber auch die kurzen Wege in der Stadtmitte sind ein Verkaufsargument. Besonders in den ersten Stunden strömten die Gladbecker auf das Krankenhausgelände, um den passenden Baum fürs Fest zu finden. Abstandsregeln, ein Einbahnstraßensystem und dass die Kunden die Bäume nur als Familie oder maximal als Kleingruppe begutachten durften, sorgten unter anderem neben dem Tragen von Masken für Sicherheit in der Corona-Zeit. „Wir haben lange überlegt, ob wir die Aktion in diesem Jahr überhaupt stattfinden lassen sollen. Jetzt bin ich aber sehr froh, dass wir das trotz Corona machen. Die Reaktionen der Kunden sind äußerst positiv und wir damit total zufrieden“, fasste Organisator Florian Lelgemann zusammen.

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Aufgrund der Corona-Pandemie fehlte das Rahmenprogramm

Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es zwar keine Verweilmöglichkeiten und der sonst beliebte Glühwein musste kalt bleiben, der guten Stimmung im Verkaufsteam und bei den Gladbeckern tat das aber keinen Abbruch. „Heute habe ich ein glückliches Händchen: Fast immer entscheiden sich die Kunden für den ersten Baum, den ich ihnen zeige“, freute sich etwa Martina Bader. Und auch Ulrike Hüttemann, die ebenfalls im Barbara-Hospital arbeitet, am Samstag aber selbst einen Weihnachtsbaum suchte, war guter Dinge. „Wir kaufen jedes Jahr unseren Baum hier. Heute waren viele Bäume schon weg, trotzdem haben wir noch einen schönen gefunden. Ein zweiter Baum ist für unsere Nachbarin, quasi ein frühes Weihnachtsgeschenk“, erklärte Hüttemann.

Die Nachfrage war groß. Viele Kunden kamen am Samstag zum Weihnachtsbaum-Verkauf. Für viele gehört der Besuch schon zur Tradition.
Die Nachfrage war groß. Viele Kunden kamen am Samstag zum Weihnachtsbaum-Verkauf. Für viele gehört der Besuch schon zur Tradition. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Weil das Krankenhaus so zentral gelegen ist, deckten sich viele Bewohner der Stadtmitte mit einer Tanne ein und transportierten den Baum dann gleich zu Fuß nach Hause. „Wir sind behilflich, einen Baum habe ich heute auch bis in die Innenstadt getragen“, berichtete Lelgemann, der im Nikolauskostüm die Aktion unterstützte.

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Die Kunden waren gut vorbereitet, zogen den Tannenbaum etwa im Bollerwagen nach Hause

Einige Stammkunden hatten sich dahingehend schon vorbereitet: Alexandra Nattkämper entschied sich mit ihren Kindern für einen Weihnachtsbaum der Krankenhausmitarbeiter und konnte die Tanne anschließend im Bollerwagen nach Hause ziehen. „Wir holen jedes Jahr hier unseren Weihnachtsbaum. Die Aktion dahinter ist unterstützenswert und weil wir in der Innenstadt wohnen, ist es einfach praktisch nah“, so Nattkämper.

Unter den 160 Nordmanntannen in verschiedenen Größen, die in diesem Jahr aus dem Sauerland kamen, waren besonders die großen Bäume schnell vergriffen. Ob die Nachfrage aufgrund der Corona-Pandemie und der Tatsache, dass alle Menschen zuhause bleiben sollen und sich dann eher einen Tannenbaum aufstellen, gestiegen ist, konnten die Organisatoren nicht ausmachen. Für die meisten Tannenkäufer stünde der gute Zweck der Aktion im Vordergrund. Der Erlös des Weihnachtsbaumverkaufs geht anteilig an das Emmaus-Hospiz in Gelsenkirchen-Resse, den ambulanten Kinderhospizdienst in Gladbeck und den Förderverein für Krebsberatung und -Hilfe in Gelsenkirchen.