Gladbeck. Das Gladbecker Duo „Zeiten-los“ trat nach dem Lockdown wegen der Corona-Krise wieder in Schultendorf auf. Zur hellen Freude des Publikums...
Frühlingskonzert, Gospelandacht, Konzert zum Patronatsfest – die Liste der in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausgefallenen Termine in der Christus-König-Kirche für das „Duo Zeiten-los“ ist lang. „Wir sind praktisch seit dem Advent 2019 nicht mehr öffentlich aufgetreten“, so Katja Slawitsch am Wochenende. Die Sopranistin aus Gladbeck, die mit Katharina Naglav am Klavier seit Jahren konzertiert, war sichtlich gerührt. „Der Kontakt zum Publikum ist nicht zu ersetzen, die Emotionalität muss raus“.
Die Musikerinnern sind hauptamtlich Musiklehrerinnen, „daher war der Lockdown für uns nie existenzgefährdend“, aber das Live-Erlebnis habe extrem gefehlt. Auch im Beruf haben die Schutzmaßnahmen der Corona-Krise den Lehrplan beeinträchtigt. „Alle kreativen Komponenten sind nicht möglich, das gemeinsame Singen in der Aula, das Musizieren.“ Es bleibt der theoretische Unterricht von Musikgeschichte und Harmonielehre.
Gladbeck: Im Konzert gelten strikt die städtischen Schutzregeln in Corona-Zeiten
Nun also wieder ein Konzert in der Schultendorfer Kirche. „Wir halten uns strikt an die städtischen Vorgaben bezüglich Hygiene und Abstandsregeln“, sagte Benjamin Städter, zweiter Vorsitzender des Fördervereins der Kirche, „es sind dieselben Regeln wie für den Gottesdienst.“ Trotz steigender Infektionszahlen im Stadt- und Kreisgebiet waren alle erlaubten Plätze in den Kirchenbänken wurden besetzt. Die Besucher verhielten sich vorbildlich, die meisten trugen auch während des Konzertes eine Mund-Nase-Bedeckung.
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„Musik hier in der Kirche zu hören, das ist einfach Futter für die Seele“, sagte Gemeindemitglied Sieglinde. „Das ist nicht dasselbe, wie zuhause eine CD einlegen“, ihr Mann Jörg nickte.
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Für Hannelore und Monika in der Nebenbank war noch ein weiterer Aspekt sehr wichtig. „Wir sind Schwestern und haben noch uns, aber viele ältere Leute wie wir haben niemanden und brauchen einfach dann und wann ein Gemeinschaftsgefühl, um nicht zu vereinsamen.“
Genau diesen Trost, diese Gemeinschaft bot „Zeiten-los“ für eine gute Stunde. „Amazing Grace“, das Lied von der Gnade Gottes, stimmte das Publikum ein. „I once was lost, but now am found – ich war verloren, aber jetzt gefunden“, sprach vielen aus der Seele. Oktober ist der „Marienmonat“, Benjamin Städter erinnerte mit einem Gedicht von Friedrich von Hardenberg an die Mutter Gottes.
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Es folgten Marienvertonungen aus verschiedenen Jahrhunderten. Viel ehrlicher Applaus schlug dem Duo entgegen, als Dank für die „geistige“ Nahrung. Es bestätigte eindrucksvoll: Musik ist gesellschaftsrelevant.