Gladbeck. Das CDU-Spitzenduo Drosdzol und Rademacher stellt das Wahlprogramm der Christdemokraten für die Kommunalwahl vor. “Neue, moderne Akzente setzen.“
"Mit Sicherheit für Gladbeck" - 18 Themen, aufgefächert und erläutert auf 24 Seiten, umfasst das Wahlprogramm der CDU Gladbeck zur anstehenden Kommunalwahl im September. "Das ist die Marschroute für eine grundsätzlich andere Politik in den nächsten fünf Jahren und darüber hinaus", sagten die CDU-Spitzenpolitiker Dietmar Drosdzol, gleichzeitig Bürgermeisterkandidat der Christdemokraten, und Peter Rademacher bei der Vorstellung des Wahlkampfpapiers.
"Die Ära Roland ist vorbei, wir wollen mit unseren Ideen das Durchplätschern der letzten Jahre durchbrechen", so Rademacher, der die ausgehende dritte Amtszeit des scheidenden SPD-Bürgermeisters stark kritisiert. "Das war zuletzt von Einfältigkeit und vom Selbsterhaltungstrieb der SPD-Mehrheit geprägt", so der CDU-Ratsfraktionschef. "Darunter hat die Stadt gelitten." Er wolle im neuen Rat mit der CDU stärkste Fraktion werden und mit einem Bürgermeister Drosdzol prinzipiell neue, moderne, aber auch wertkonservative Wege gehen.
Drosdzol: "Wir werden die Stadtfinanzen mit der Lupe kontrollieren"
Wichtig seien, so CDU-Stadtverbandschef Drosdzol, als Basis für eine solche, neue Ratspolitik, die an die Schwerhoff-Zeit anknüpfen soll, solide Stadt-Finanzen. Ein Kassensturz nach der Wahl sei unvermeidlich. "Wir werden die große Lupe herausnehmen und genau nachsehen, was es für Schulden und was es für Einnahmen gibt." Ohne "Geld von außen", von Land, Bund und EU, da sind sich die Christdemokraten sicher, komme man in Gladbeck nicht mehr klar. "Die wollen wir in die Verantwortung nehmen, insbesondere, wenn es um die Finanzierung sozialer Leistungen geht."
Sparen sei in Gladbeck kaum mehr möglich, dennoch müssten Ausgaben "permanent und streng" kontrolliert werden, so Drosdzol. Geld werde "nur geschickt und wirkungsvoll" ausgegeben, betont er. Eine Erhöhung der bereits hohen Gewerbe- und Grundsteuer sei kein Weg. Die CDU verspreche, einen transparenten Haushalt vorzulegen, der für die Bürger nachvollziehbar sei. "Wir wünschen überhaupt mehr Beteiligung der Bürger, um Lösungen zu finden."
In der Innenstadt soll es freie Wlan-Hotsport geben
Wichtig sei eine moderne Verwaltung, digitaler und bürgernäher als bisher, effektiver und schneller, so das CDU-Spitzenduo, das auch auf eine interkommunale Zusammenarbeit setzt, insbesondere in der Wirtschaftsförderung. Apropos digital: Die CDU wünscht sich ein schnelles Internet in der ganzen Stadt und plädiert für ein freies Wlan an städtischen Hotspots.
Investitionen in die Bildung seien unerlässlich, vor allem in die Digitalisierung, "die in Gladbeck verschlafen wurde". Die Schulen wolle die CDU grundsätzlich "sichern und stärken" sowie "bedarfsgerecht weiter entwickeln" und dabei den Eltern soviel Wahlmöglichkeiten wie möglich bieten. Stark mache sich die CDU für die Förderschulen, die erhalten bleiben sollen. Inklusion könne nur bei einem "behutsamen Vorgehen" gelingen. Wahlfreiheit müsse es auch für die Kita geben.
CDU will den Kommunalen Ordnungsdienst aufstocken
Was die Wirtschaft anbelangt, sorge sich die CDU um "attraktive Standorte zur Schaffung von Arbeitsplätzen". Ziel sei es, Betriebe mit hoher Wertschöpfung anzusiedeln. Gleichwohl plädieren die Christdemokraten für ein Ende der Kirchturmpolitik: Jobs in der Region seien "auch unsere Jobs und elementar wichtig". Was den ÖPNV betrifft, fordern die Gladbecker Christdemokraten für größere und verlässlichere Angebote der Vestischen. Drosdzol: "Der ÖPNV muss auf Augenhöhe mit dem Individualverkehr gebracht werden."
Mehr investieren wollen Drosdzol und Rademacher in die Sicherheit für die Bürger, und "damit in die Lebensqualität". Daher sprechen sie sich für einen Ausbau der Sicherheitspartnerschaft von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) und eine Aufstockung des KOD aus. Beide sollten, so Rademacher, künftig mehr Präsenz in Gladbeck zeigen.
"Die CDU will eine nachhaltige Stadtentwicklung, die ökonomische, ökologische und soziale Belange gleichberechtigt berücksichtigt", so Drosdzol und Rademacher, "wir wollen es komplett anders machen, als die, die bislang an der Macht waren."
>>> CDU will Ausschuss für Seniorenpolitik
In der Seniorenpolitik spricht sich die CDU für eine stärkere Beachtung der Arbeit mit und für die ältere Generation in Gladbeck aus. Im neuen Rat will sie einen eigenen Ausschuss für Seniorenpolitik durchsetzen.
In der Kulturpolitik plädiert die CDU für den Erhalt weiterer Baudenkmäler, etwa des alten Stellwerks Zweckel und "einiger Kirchengebäude".
In der Migrationspolitik schlägt die CDU ein Expertengremium für Integration vor, das die Stadtspitze beraten soll und in dem auch "zugewanderte Menschen unterschiedlicher Herkunft" vertreten sein sollen.
Hier finden Sie weitere Nachrichten und Berichte aus Gladbeck.