Gladbeck. Für den Fall eines Wahlsiegs hat sich CDU-Bürgermeisterkandidat Dietmar Drosdzol ein 100-Tage-Programm überlegt. Diese Themen will er anpacken.
CDU-Bürgermeisterkandidat Dietmar Drosdzol hat sich einiges vorgenommen. Für den Fall, dass er die Kommunalwahl im September gewinnen sollte, hat er für die ersten 100 Tage im Amt einen Plan gefasst.
Das wichtigste für ihn: Zuerst einmal möchte Drosdzol eruieren, was im städtischen Haushalt steht. „Der ist für die Fraktionen überhaupt nicht mehr lesbar“, kritisiert er. Auf einen Knopfdruck müsse erkennbar sein, wo welches Geld hingehe. Nach einem Kassensturz und einem Gespräch mit der Kämmerei wolle er dann schauen, was sich die Kommune noch erlauben könne, was sie sich erlauben muss. „Ich möchte künftig nicht mehr so viel outsourcen wie bisher. Die Stadt Gladbeck gönnt sich externe Gutachter, Architekten und Fachanwälte. Dabei gibt es genug gute Leute in der Verwaltung.“
Drosdzol: Es gibt keine Absprache mit der AfD
Dietmar Drosdzol wehrt sich gegen das Gerücht, die CDU könne gemeinsame Sache mit der AfD machen. Linken-Mitglied Ralf Michalowsky schreibt dazu in seinem Online-Magazin „Glazette“: „Angeblich soll es eine Vereinbarung mit einem Bürgermeisterkandidaten einer Gladbecker Partei geben, dass die AfD keinen eigenen Kandidaten aufstellt, um die Kräfte zu bündeln. „Es gibt keine Abstimmung mit ‘Rechts’“, stellt Drosdzol klar.
„Ich habe mich mit Marco Gräber bisher einmal unterhalten, das war bei einer Podiumsdiskussion vor der Europawahl“, so der CDU-Bürgermeisterkandidat. Es sei Absicht, dass bei der Aussage sofort an ihn gedacht werde, so Drosdzol. „Ich bin schließlich der einzige, der auch Themen wie Integration oder Sozialbetrug hinterfragt.“ Man möge ihm Ross und Reiter nennen, dann gehe Drosdzol gerne zur Staatsanwaltschaft und mache eine Anzeige wegen Verleumdung.
Im Fall eines Wahlsiegs schließe er eine Zusammenarbeit sowohl mit rechten als auch mit linken Parteien aus. „Eine Koalition mit der AfD aber auch mit der Linken wird es mit mir nicht geben.“ Er finde auch eine Minderheitsregierung „nicht übel“. „So müsste man sich jedes Mal eine Mehrheit suchen. Das ist Demokratie.“
Für Verwaltungsmitarbeiter soll es eine Mitarbeitersprechstunde geben
Bei den Mitarbeitern im Rathaus setze er auf Spaß bei der Arbeit. „Wer gefördert wird, bringt Höchstleistung.“ Bei ihm dürfe jeder seine freie Meinung haben. „Und das muss nicht die des Bürgermeisters sein.“ Zudem wolle er eine Mitarbeitersprechstunde einführen. „Ich möchte mit jedem sprechen, der Redebedarf hat, auch mit den Auszubildenden.“
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Zudem plant er eine Sicherheitsoffensive. „Ich höre immer wieder, dass Bürger sich nicht sicher fühlen.“ Die Mitarbeiter beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) sollten aufgestockt werden, in Fortbildung und Ausrüstung investiert werden. „Dafür muss man dann auch Geld in die Hand nehmen.“ Woher das Geld kommen werde, werde sich nach dem Kassensturz zeigen, so Drosdzol. Er werde verstärkt gegen Raser vorgehen, „die nachts über die Horster Straße und die Vehrenbergstraße brettern“. Dazu wolle er Blitzanhänger aufstellen. „Diese Leute müssen aus dem Verkehr gezogen werden.“ Hingegen solle „keine Abzocke mit denjenigen getrieben werden, die mal kurz nicht auf den Tacho gucken und mit ein paar Stundenkilometern zu schnell geblitzt werden.“
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Dietmar Drosdzol will den Austausch zwischen den Fraktionen stärken
Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende strebt außerdem an, mit den Fraktionen mehr in Diskussionen zu gehen. Dazu wolle er ein Gremium schaffen wie den Ältestenrat, „nur anders“. „Dort finden ja keine politischen Diskussionen statt.“ Egal von welcher Partei ein guter Vorschlag komme, müsse dieser gewürdigt werden. Das bedeute, so Drosdzol, dass er ernsthaft in Betracht gezogen und auch umgesetzt werde, sofern er machbar ist. Parteigrenzen sollen da nicht hinderlich sein.
Ein weiteres Thema, das der CDU-Kandidat angehen möchte, ist die Wirtschaftsförderung. Diese könnte künftig beim Kreis angesiedelt sein. „Wir haben in Gladbeck keine freien Flächen mehr, die wir fördern können.“ Daher solle etwa bei der Ansiedlung eines Start-ups überregional nach einer Möglichkeit geschaut werden. „Das Kirchturmdenken muss weg.“ Auf Zusammenarbeit im Kreis setzt er auch etwa beim Thema öffentlicher Nahverkehr. „Wir schaffen es nicht, den Individualverkehr zu reduzieren, wenn der ÖPNV nicht zuverlässiger wird, eine bessere Taktfrequenz bekommt und bezahlbar ist“, so Drosdzol. Mit den anderen Bürgermeistern und dem Landrat hofft er mit den Verkehrsbetrieben ins Gespräch zu kommen. Einen weiteren Fokus möchte Drosdzol etwa auf das Thema Digitalisierung legen.
Nach einem „Kassensturz“ des städtischen Haushalts nimmt sich der Bürgermeisterkandidat außerdem vor, Einzelhändlern und Gewerbetreibenden eine Hilfe zu bieten. „Die Corona-Krise hat niemand selbst verschuldet. Daher soll auch niemand auf der Strecke bleiben.“