Gladbeck. Modernes Wohnen hat viele Facetten. Darum entwickelt sich Zweckel im Norden Gladbecks gerade zu einem Hotspot innovativer Wohnungsbauentwicklung.

Es tut sich mächtig etwas im Zweckeler Norden. Der Stadtteil, so bringt es Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer auf den Punkt, entwickelt sich aktuell „zu einem Schwerpunkt der Wohnungsbauentwicklung der nächsten Zeit in Gladbeck“. Der Fokus liegt dabei vor allem auf dem Wohnquartier, das sich in absehbarer Zeit im Bereich zwischen der Bohnekamp- und der Schulstraße entwickeln kann.

In Zweckel entsteht eine moderne Siedlung mit neuen Formen des Zusammenlebens

Unter Beteiligung verschiedener Investoren und Bauträger entsteht dort eine moderne Siedlung mit vielen Facetten und innovativen Formen des Zusammenlebens.

Die alte Hermannschule an der Schulstraße bleibt erhalten. Sie wird umgebaut.
Die alte Hermannschule an der Schulstraße bleibt erhalten. Sie wird umgebaut. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Interessant also für alle Generationen. Reihenhäuser, frei stehende Einfamilienhäuser, Miet- und Eigentumswohnungen, eine Betreuung für Senioren sowie ein Mehrgenerationenwohnprojekt sind vorgesehen. Auch das ökologische Bauen soll ein wichtiges Thema sein. „Mit so einer Entwicklung war vor zwei, drei Jahren noch überhaupt nicht zu rechnen. Das zeigt, dass Stadtentwicklung auch immer auf Gelegenheiten angewiesen ist, sich die Dinge manchmal dann aber fast wie von selbst zusammenfügen“, sagt Stadtbaurat Kreuzer.

Mehrfamilienhäuser und Tagespflege bei Schlägel & Eisen

Diese Projekte sind in der Entstehung und ergeben dann gemeinsam das neue Zweckeler Wohnquartier: Für die neue Schlägel & Eisen-Siedlung wird in Kürze, so der Baurat, die Baugenehmigung für das erste Wohngebäude erteilt. Ein Baustart noch im Sommer sei somit möglich. Geplant sind Mehrfamilienhäuser mit Miet- und Eigentumswohnungen sowie eine Tagespflege für Senioren.

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Die nördliche Seite der Schlägelstraße befindet sich im Besitz von Vonovia. Das Wohnungsunternehmen verhandelt gerade mit einem Bauträger über das Grundstück. Nach dem Bebauungsplan können hier 19 Reihenhäuser entstehen.

Ökologischer Siedlungsbau auf dem Luggenhölscher-Grundstück

An dieses Areal schließt direkt das Luggenhölscher-Grundstück an, für das es bereits seit 20 Jahren einen Bebauungsplan gibt, der dort ökologischen Siedlungsbau vorsieht.

Eine grüne Oase ist die Brachfläche an der Schulstraße. Dort kann eine ökologische Siedlung entstehen - mit ganz viel Grün.
Eine grüne Oase ist die Brachfläche an der Schulstraße. Dort kann eine ökologische Siedlung entstehen - mit ganz viel Grün. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Mit der Erbengemeinschaft des kürzlich verstorbenen Architekten Alfred Luggenhölscher sei man bei der Stadtverwaltung im engen Austausch, was den weiteren Umgang mit dem Areal angeht, betont Baurat Kreuzer. Gemeinsames Ziel sei, das Baugebiet „zügig zu entwickeln“. Den bestehenden Bebauungsplan bezeichnet der Baurat „für seine Zeit als sehr fortschrittlich“. Einiges sei mittlerweile allerdings auch Standard. „Trotzdem ist es immer noch vorbildlich“, so Kreuzer. Vorgesehen ist eine zwei- bis dreigeschossige Bebauung mit Pultdächern, die begrünt werden. Geplant sind Reihen-, Doppel- und frei stehende Häuser.

Auch für das Grundstück - entlang der Grenzen - und die Fassaden seien umfangreiche Begrünungsvorschriften vorgesehen. Die Energieversorgung soll über ein zentrales Blockheizkraftwerk laufen. Eine Idee vor 20 Jahren war auch, die Siedlung so weit wie möglich autofrei zu halten und das Parken in Tiefgaragen vorzusehen. Kreuzer: „Ob das wirtschaftlich umsetzbar ist, ist allerdings fraglich.“ Wahrscheinlicher sei dann doch schon das „klassische oberirdische Parken auf dem Grundstück“. Wie viele Wohneinheiten exakt dort möglich sind, hänge vom genauen Umsetzungskonzept ab. Etwa 20 bis 30 Häuser seien denkbar.

Mehrgenrationen-Wohnen auf den Areal der alten Hermannschule

Auf den anderen Seite der Schulstraße vervollständigt dann das Wohnprojekt auf dem Gelände der früheren Hermannschule das neue Wohnquartier im grünen Norden Zweckels.

Der Spielplatz am Stadtteilgarten soll aufgewertet werden.
Der Spielplatz am Stadtteilgarten soll aufgewertet werden. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die alte Schule bleibt erhalten. Sie wird umgebaut und soll zum Herzstück des Mehrgenrationen-Wohnprojektes werden. Weitere Neubauten ergänzen den Komplex, der für den Verein „Allerlei Leben“ dort verwirklicht werden soll. 24 Mietwohnungen – zu günstigen Konditionen und frei finanziert – schweben dem Verein vor. Gemeinschaftsräume und Gästezimmer soll es ebenfalls geben. Außerdem sind noch unabhängig von dem Wohnprojekt zwei Doppelhäuser zum Kauf vorgesehen.

Grüne Wege verbinden die einzelnen Bauprojekte - Spielplatz Stadtteilgarten wird aufgewertet

Die Stadtverwaltung plant, die verschiedenen Bereiche mit dem Stadtteilgarten über Wege zu verbinden. Es soll auch einen Zugang aus dem Neubaugebiet Schulstraße geben.

Weitere Projekte in Zweckel

Neben der „Zweckeler Nordseite“ befindet sich außerdem auch das Baugebiet „An der Lune“ aktuell in der Entwicklung, und im Zentrum Zweckels wird es auf dem Grundstück der Willy-Brandt-Schule zwei neue Mehrfamilienhäuser mit öffentlich gefördertem Wohnungsbau geben.

Sobald es weitere Details zu den Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Luggenhölscher-Grundstück gibt, sollen sie der Öffentlichkeit und der Politik im Stadtplanungsausschuss vorgestellt werden, so der Baurat.

Zwischen der Schlägelstraße und der Schulstraße wird eine neue Straße entstehen. Die Öffentlichkeit wird auch weiterhin das Recht haben, über das Grundstück der Hermannschule in den dahinter gelegenen Freiraum zu gehen. Außerdem soll der Spielplatz am Stadtteilgarten deutlich aufgewertet werden. Dazu, so der Baurat, werde der Investor der Schlägel- & Eisen-Siedlung einen großen Betrag beisteuern. Sind alle Pläne umgesetzt, gibt es im Gladbecker Norden ein großes, modernes Wohnquartier – mit einer Nahversorgung in unmittelbarer Nähe. Stadtbaurat Kreuzer: „Insgesamt ist das ein großer Wurf für Zweckel!“