Gladbeck. Immobilien in Gladbeck behalten auch in der Corona-Krise ihren Wert. Nach aktueller Stagnation erwarten die Experten einen Preisanstieg.

Der Immobilienmarkt in Gladbeck zeigt sich auch in der Corona-Krise robust. "Die Immobilienwerte in der Region sind stabil", der Preisanstieg der vergangenen Jahre sei durch Corona und die Folgen aber spürbar gebremst worden, sagt der für Gladbeck zuständige LBS-Gebietsleiter John Berrens. Er hat an der bundesweiten Studie "LBS Markt für Wohnimmobilien 2020" mitgewirkt, die jetzt veröffentlicht wurde.

Hiesige Immobilien-Experten gehen aber davon aus, dass die Preise auch in Gladbeck wohl bald wieder anziehen. Viele Privatanleger würden in der Corona-Krise Immobilien als Beton-Gold und Wertanlage quasi vor der eigenen Haustür "wieder stärker in den Fokus nehmen", sagt etwa Frank Purrnhagen, Geschäftsführer der Volksbank Immobilien Rhein-Ruhr.

In NRW haben die Preise um durchschnittlich 10 Prozent angezogen

Gegenüber dem Vorjahr sind die Immobilienpreise in Gladbeck bislang laut LBS-Studie insgesamt unverändert. In ganz NRW haben die Preise aber um durchschnittlich zehn Prozent angezogen. Wirklich aussagekräftig sei aber erst die Betrachtung der einzelnen Objektarten, sagt John Berrens. Demnach liegt eine gebrauchte Eigentumswohnung in Gladbeck mit einer Vergleichsgröße von 80 Quadratmetern derzeit im Schnitt bei rund 104.000 Euro (unverändert). Neu müssen dafür im Mittel 214.000 Euro bezahlt werden (unverändert zum Vorjahr).

Grundstücke sind in Ballungsräumen und ihrem Einzugsgebiet immer Mangelware. Im Schnitt mussten Käufer so in der Region für erschlossenes Bauland 210 Euro pro Quadratmeter ausgeben (unverändert), die Bandbreite reicht dabei je nach Lage von 140 Euro bis 305 Euro. Für neue Reihenhäuser werden in Gladbeck aktuell durchschnittlich 265.000 Euro (unverändert) aufgerufen. Aus zweiter Hand liegen die Preise bei 180.000 Euro (unverändert). Für Käufer ist Gladbeck aufgrund der aktuellen Stagnation derzeit interessant, da in allen anderen Kreis-Kommunen und Nachbarstädten die Immobilienpreise im Vorjahresvergleich angezogen haben. Sie stiegen in Waltrop um 14, in Castrop-Rauxel um zehn, Oer-Erkenschwick neun, Recklinghausen und Marl je sechs, Haltern fünf, Herten vier, Dorsten drei und in Datteln um zwei Prozent. In Essen verteuerten sich Immobilien im Schnitt um 18, in Gelsenkirchen um sieben und in Bottrop um ein Prozent.

Nach der Corona-Schockstarre kommt wieder Bewegung in den Markt

Sei das Neubaugeschäft aufgrund der Corona-Krise zunächst ins Stocken geraten, kämen nach der ersten Schockstarre jetzt wieder viele Anfragen von Eigentümern, "die sich über einen möglichen Verkauf und Tausch ihres Hauses, etwa zugunsten eines kleineren, barrierefreien Altersruhesitzes informieren wollen", so LBS-Profi Yilmaz Akdogan von der Sparkasse Gladbeck. So könnten ständig "neue von uns geprüfte und bewertete Objekte angeboten werden", die Kaufinteressenten auch selbst online über das Bieterportal der Sparkasse abrufen könnten. "Wir legen dafür bei Interesse gerne einen Kundenlogin an", so Akdogan.

Der "Wert des Wohnens und der eigenen vier Wände" habe durch die Corona-Krise "wieder mehr Gewicht bekommen", sagt Frank Purrnhagen. Dementsprechend geht der Immobilienprofi davon aus, dass die Vermarktung der in der Planung befindlichen Neubaugebiete in Gladbeck am Buschfortweg (16 moderne Eigentumswohnungen und vier Penthouse-Wohnungen) sowie Allenstein-Carré (neun luxuriöse Eigentumswohnungen) weiter gut voranschreitet. "Mehr als die Hälfte der Objekte sind jeweils bereits vergeben." Am Buschfortweg kosten die Wohnungen 183.000 (64 Quadratmeter) bis 232.000 Euro (81 qm), die bis zum Jahresende bezugsfertig sein sollen. Im Allenstein-Carré werden Preise von 270.000 Euro (84 qm) und 454.000 Euro (141 qm) aufgerufen. Das Gebäude Ecke Allenstein-/ Wittringer Straße soll bis Ende 2021 erstellt werden.

>>>LBS-Marktstudie über Befragung von Experten

• Die Studie "LBS Markt für Wohnimmobilien" ist in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Empirica entstanden. Immobilienexperten der Sparkassen und LBS werden dafür interviewt. So entstehe ein detailliertes Bild der Angebotspreise für Wohnimmobilien, das weit über gängige Online-Auswertungen hinausgehe, so die LBS. Alle aktuellen Immobilienpreise und Veränderungen von über 900 Orten in Deutschland sind unter www.lbs-mfw.de abrufbar.

• Die Preise für Reihenhäuser beziehen sich in der LBS-Marktanalyse auf eine Wohnfläche von ca. 100 Quadratmetern in mittlerer Lage inkl. Grundstück, Eigentumswohnungen sind auf 80 Quadratmeter ebenfalls in mittlerer Lage berechnet. Genannt ist jeweils der vom niedrigsten zum höchsten Preis in der Mitte liegende Wert. Das Bieterportal der Sparkassen kann unter diesem Link aufgerufen werden. Die konkreten Angebote der Volksbank Ruhr-Mitte mit Neubaugebieten in Gladbeck sind hier online abrufbar.