Gladbeck. Müllsünder kippen immer wieder ihren Unrat auf dem Baugelände von Schlägel und Eisen ab. Sehr zum Ärger der Investoren. Bald soll Baustart sein.
Noch herrscht Ruhe auf der Schlägel-und-Eisen-Baustelle in Zweckel. Eine Ruhe, die vielen Anwohnern verdächtig vorkommt. Es geht die Befürchtung um, dass aus dem Neubauprojekt nichts werden könnte. Rolf Klinkhammer, Geschäftsführer der Schlägel und Eisen Projekt GmbH, aber hält dagegen. Schon in wenigen Wochen soll mit dem Bau des ersten Wohnhauses begonnen werden. „Dann“, so hofft Klinkhammer, „kehrt hier endlich Ruhe ein und die Gerüchte hören auf!“
Der Bauantrag für das erste Haus auf dem Schlägel und Eisen-Gelände wurde vorgezogen
Um das Bauprojekt möglichst rasch angehen zu können, wurde der Bauantrag für ein Gebäude vorgezogen. Das bestätigt auch der städtische Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. Bis auf die Tagespflege seien für alle Gebäude die Bauanträge gestellt worden. Einer soll nun besonders rasch bearbeitet werden.
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Breßer-Barnebeck: „Am kommenden Dienstag wird es noch ein Abstimmungsgespräch des Architekten mit der städtischen Bauordnung geben, dann sollte klar sein wann Baubeginn ist.“„Dann können wir endlich ein Baubüro auf dem Gelände errichten und der erste Bagger rückt an“, so Rolf Klinkhammer. Den Anwohnern soll so bewusst werden, dass es an der Bohnekampstraße tatsächlich weiter geht. Darüber hinaus hoffen die Investoren aber auch, dass eine belebte Baustelle Müllsünder davon abhält, ihren Sperrmüll illegal direkt auf dem Areal und auch in dem Grünbereich hinten an der Schlägelstraße zu entsorgen.
Mehrmals schon mussten die Investoren den illegal abgekippten Müll beseitigen
Das ist nämlich in den vergangenen Monaten des Stillstandes auf dem Areal immer wieder vorgekommen, bestätigt auch Rolf Klinkhammer. „Wir sind mehrmals schon rausgefahren und haben den Müll fremder Leute entsorgt.“ Aktuell sieht es wieder ziemlich übel aus auf dem großen Grundstück. Alte Autoreifen, Bauschutt, Kissen, Linoleumreste und anderer Unrat liegen sowohl auf der Baustelle als auch im kleinen Grüngürtel dahinter.
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Zudem sind etliche Metallelemente des Baustellenzauns umgekippt oder umgerissen worden. Auf der Eisenstraße liegen sowohl der Bauzaun als auch die Absperrungen vor der noch nicht abgerissenen Häuserzeile gegenüber am Boden. Dort kommt man nur noch zu Fuß weiter, weil die Metallgitter im Weg liegen. Viele Hundebesitzer nutzen den Weg, der von der Bohnekampstraße aus eine Wegeverbindung ins Grüne darstellt.
Rolf Klinkhammer hat bereits reagiert: „Wir haben schon Wagen nach Zweckel geschickt und werden dort jetzt erneut aufräumen. Und das nicht nur auf unserer Baustelle sondern auch im Bereich drumherum. Das haben wir in Absprache mit der Stadt schon mehrmals getan.“ Nachvollziehen kann der Investor nicht, warum Menschen illegal ihren Müll auf fremdem Privatbesitz abkippen müssen. Sobald das Baubüro steht und mit den Arbeiten an dem ersten Gebäude begonnen werden kann, so hofft er, werden die Leute das Baugrundstück hoffentlich nicht mehr als ihre private Müllkippe ansehen.
Im November stoppten Fledermäuse den Abriss der letzten Häuser
Zu zeitlichen Verzögerungen ist es an der Bohnekampstraße in den vergangenen Monaten schon mehrmals gekommen. Der Baubeginn musste deshalb immer wieder verschoben werden. Anfang November 2019 musste der Abriss der alten Bergarbeiterhäuser westlich der Schlägel- und östlich der Eisenstraße gestoppt werden. Der Grund: Fledermäuse. An den Häusern hängen Nistkästen für die nachtaktiven Tiere.
Ein neues Stadtquartier entsteht
Auf dem 16.000 Quadratmeter großen Areal der abgerissenen Bergarbeitersiedlung an der Bohnekampstraße in Zweckel soll ein neues Stadtquartier entstehen.
Neben dem Gebäude für die Tagespflege sind Mehrfamilienhäuser mit 120 Wohnungen geplant. Es wird sowohl Eigentumswohnungen als auch sozialgeförderte Mietwohnungen geben.
Rund 30 Millionen Euro will die Schlägel und Eisen Projekt GmbH aus Borken insgesamt in Zweckel investieren.
Die sollten eigentlich abgenommen und dann am benachbarten Bunker wieder aufgehängt werden, damit der Abriss weitergehen kann. Doch die Eigentümerin des Bunkers hatte ihre Veto eingelegt. Jetzt bleiben die Ruinen mit den Nistkästen stehen bis das erste Neubau fertig ist und die Kästen dorthin umziehen können.
Statt der Awo ist nun ein privater Pflegedienstanbieter Partner der Schlägel und Eisen Projekt GmbH
Mitte Januar dann das nächste Problem: Die Awo zog ihr Vorhaben, auf dem Areal ein Seniorenheim betreiben zu wollen, zurück. Die Verhandlungen mit der Schlägel und Eisen Projekt GmbH waren gescheitert. Statt der Arbeiterwohlfahrt ist nun ein privater Pflegedienstanbieter Partner der Investoren. Statt eines Seniorenheims soll nun eine Tagespflege gebaut werden. „Wir sind kurz davor, den Mietvertrag zu unterzeichnen“, so Rolf Klinkhammer. Direkt im Anschluss werde es dann auch ausführliche Informationen zu der geplanten Tagespflege geben.“