Gladbeck. Gar nicht gut fürs Mikroklima: Um Ratten abzuhalten, ist am City-Center ein Steingarten angelegt worden. Jetzt hat die Stadt sich eingeschaltet.

Am City Center sind Freiflächen neu gestaltet worden – und sorgen für zum Teil heftige Reaktionen. An der Nordseite des Gebäudes, also zur Buerschen Straße, hat das Management die Bodendecker und Büsche entfernen lassen und durch einen Steingarten mit kleinen Eibenbäumen ersetzt.

„Wie passt das in eine Stadt, die den Klimanotstand ausgerufen hat?“

„Eine Steinwüste ist das“, schimpft ein WAZ-Leser. „Und das an so exponierter Stelle. Wie passt das denn in eine Stadt, die den Klimanotstand ausgerufen hat?“ „Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht, als ich das gesehen habe“, sagt ein anderer Leser. „Mittlerweile sollte es sich doch herumgesprochen haben, dass solche Schotterflächen negative Auswirkungen auf das Mikroklima haben.“ Und Kai-Uwe Goos kommentiert die neue „Grünfläche“ ironisch so: „Die Arbeiten der Bahn sind offenbar bereits im Gange. Wann werden die Gleise bis direkt ans City Center gelegt?“

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Bettina Plaßmann, Managerin des City Centers, kann die Aufregung nicht nachvollziehen: „Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Die einen finden es schön, die anderen nicht.“ Die Umgestaltung sei notwendig gewesen, zum einen, weil die bisherige Bepflanzung in den heißen Sommern vertrocknet sei, vor allem aber, weil sich in den Büschen und Bodendeckern Ratten getummelt hätten: „Wir mussten alle 14 Tage eine Schädlingsbekämpfungsfirma bestellen. Es musste etwas passieren, sonst hätten wir Ratten im Parkhaus gehabt.“

Unter den Steinen sei ein wasserdurchlässiges Umweltvlies verlegt

Sie sei sehr naturverbunden, betont Bettina Plaßmann. Sie habe die Fläche schließlich nicht versiegeln, sondern unter die Steinen ein wasserdurchlässiges „Umweltvlies“ legen lassen.

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Optisch gefalle ihr die Neugestaltung gut. Sie werde aber „abwarten, wie sich die Eiben entwickeln, das Gesamtbild auf mich wirken lassen und im Frühjahr eventuell zusätzliche Gewächse pflanzen lassen“.

Möglicherweise wird sich der Anblick aber doch schon früher ändern. Der städtische Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck hat bei einem Gespräch mit der City-Center-Managerin auch dieses Thema angesprochen. Was Bettina Plaßmann nicht wusste, weil die Vereinbarung vor ihrer Zeit geschlossen wurde: Die betroffene Fläche ist städtisches Eigentum, die Pflege hat die Verwaltung vor etlichen Jahren den Verantwortlichen im City Center übertragen.

Fachleute der Verwaltung wollen gemeinsam mit der Center-Managerin nach anderen Gestaltungsmöglichkeiten suchen

Jetzt möchte sie aber doch ein Wörtchen mitsprechen. Breßer-Barnebeck: „Die Verwaltung versucht wegen der Artenvielfalt und des Mikroklimas alles, um Steingärten in unserer Stadt zu minimieren und neue zu verhindern. Das gilt dann auch fürs City Center.“ Fachleute aus dem Rathaus und vom ZBG wollen nach Breßer-Barnebecks Aussage im Gespräch mit Bettina Plaßmann kurzfristig nach anderen Gestaltungsmöglichkeiten suchen.