Gladbeck. Polizei, Zoll, Steuerfahndung und Ämter der Stadtverwaltung führten am späten Samstagabend Großkontrollen in Brauck und Mitte-Ost durch.
Großeinsatz von Polizei und Ordnungsbehörden am späten Samstagabend in Gladbeck gegen Clankriminalität: Je eine Einsatzhundertschaft der Polizei sowie des Zolls, der Steuerfahndung und verschiedener Ämter der Stadtverwaltung kontrollierten zwei Shisha-Bars an der Horster Straße und an der Bülser Straße.
Über ein Dutzend Fahrzeuge waren an jedem der zwei Einsatzorte beteiligt. Überraschend und schnell waren die Einsatzkräfte mit Blaulicht vor die Lokale gefahren, teils vermummt waren die Polizeibeamten in die Bars geeilt, kontrollierten Besucher und Barbetreiber.
Shisha-Bars sind Rückzugsorte für Clan-Kriminelle
Die Einsatzkräfte inspizierten die Bars vor allem vor dem Hintergrund, dass sie als Rückzugs- und Kommunikationsorte von Mitgliedern krimineller Clans aus dem Gladbecker Umfeld genutzt werden könnten. Dazu gehörte auch, dass im Umfeld der beiden Shisha-Lokale Fahrzeuge, insbesondere hochwertige, und ihre Fahrer überprüft wurden.
Im Mittelpunkt der Kontrollen der beiden Bars in Brauck und Mitte-Ost standen aber auch steuerrechtliche, ordnungsrechtliche, baurechtliche, verkehrsrechtliche und strafrechtliche Aspekte wie Ruhestörungen, Verstöße gegen gaststättenrechtliche Bestimmungen, Steuerverstöße, Jugendschutzverstöße, aber auch Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Ob am Samstagabend in den beiden kontrollierten Gaststätten Verstöße festgestellt wurden, wird die Polizei am Sonntag im Laufe des Tages mitteilen.
Kreispolizei war in vier Städten aktiv
Das Polizeipräsidium Recklinghausen war vor dem Einsatz in Gladbeck bereits in Bottrop aktiv gewesen, hatte auch dort ebenso zwei Shisha-Bars untersucht. Auch in zwei weiteren Kreisstädten gab es diese sogenannten „behördenübergreifenden Großkontrollen“ in ähnlichen Bars. Wie die Polizei berichtet, wurden derartige Kontrollen am Samstagabend revierweit und in ganz NRW durchgeführt gegen organisierte Kriminalität sowie Banden- und Clan-Kriminalität.
Im Focus, so die Polizei, lagen – wie in Gladbeck – Shisha-Bars und andere Lokalitäten, um insbesondere kriminelle Mitglieder von sogenannten Familienclans aufzuspüren. Die Polizei weist darauf hin, dass es keine Hinweise auf kriminelle Familienclans in Gladbeck gebe. Und in den betroffenen Shisha-Bars müsse sich nicht generell Illegales abspielen. Allerdings: Kriminelle Clanmitglieder orientieren sich nicht an kommunalen Grenzen und behördlichen Zuständigkeiten und nutzten oft Shisha-Bars als Rückzugsebene.