Gladbeck. Die Durchholzstraße im Pestalozzidorf im Nordosten von Ellinghorst ist eine kleine, rund 250 Meter lange Wohnstraße, die im Dezember 1955 durch einen Ratsbeschluss ihren Namen bekam. Und die Namensgebung hat einen interessanten, netten Hintergrund.

Ursprünglich wollte die Stadt den Bergwerksdirektor der nahen Möllerschächte, Karl Schneider, noch zu Lebzeiten mit einer Straßenbenennung ehren. Doch der winkte ab und schlug stattdessen vor, die Straße nach seinem Geburtsort „Durchholz“ nahe Witten zu benennen - dem die Stadt dann auch folgte.

Durchholz war eine Gemeinde, die bereits im 16. Jahrhundert Erwähnung in den Annalen fand und lange zu Herbede gehörte. Seit der Kommunalreform von 1975 zählt Durchholz zur Stadt Witten und gilt als Stadtteil der Stadt an der Ruhr. Schneider war 1891 in Durchholz geboren worden und hatte sich vom einfachen Kumpel zum Bergwerksdirektor hochgearbeitet. Schneider war Chef auf Möller in den wichtigen 50er Jahren.

Nach dem Tod Karl Schneiders 1967, im Jahr der Zechenschließung, benannte die Stadt Gladbeck schließlich doch noch eine Straße nach dem verdienten Bergwerkschef, der tief verwurzelt war mit der Bevölkerung, u.a. mit den Schützen von „Andreas Hofer“. So entstand Anfang der 70er Jahre die Karl-Schneider-Straße auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage, deren Geschichte 1895 mit dem Abteufen begann und mit der Stilllegung 1967 endete. Diese Straßenbenennung erfolgte 1972.