Gladbeck. Der Lindemannweg in Butendorf passt so gar nicht in den Reigen der Straßennamen in dem Viertel zwischen Horster- und Landstraße, in dem alles irgendwie mit dem Bergbau zusammenhängt. Denkt man! Aber tatsächlich hat auch dieser Straßenname mit dem Bergbau zu tun.
Ganz speziell spielte der Namen eine Rolle mit der Schachtanlage Moltke 1/2, die einst in der Nähe gegenüber der Horster Straße lag. Benannt wurde die etwa 200 Meter lange Anwohnerstraße, die ab 1992 von der Gartenstraße als Sackgasse angelegt wurde, nach dem Bergmann Lindemann, der Anfang Dezember 1873 den ersten Spatenstich machte zum Abteufen der Zeche Rieckchen, wie das Bergwerk Moltke anfänglich hieß.
1994 beschloss der Hauptausschuss, die kleine Straße nach Lindemann zu benennen. Noch bis 1998 wurde an der baulichen Erschließung des Lindemannweges gearbeitet, heißt es von Seiten der Stadt.
Über den Bergmann Lindemann ist nicht viel mehr bekannt, als dass er eben den ersten Spatenstich für die zeche Moltke tat. Sowohl Zechenkenner als auch Heimatfreunde wissen nicht mal etwas über den Vornamen dieses doch eigentlich berühmten Mannes, der die Bergbauepoche der Stadt einleitete. Immerhin: Er soll Gladbecker gewesen sein.
Der Spatenstich des Bergmanns Lindemann fand im Beisein von Honoratioren der Zechengesellschafter und Gemeindevertreter statt, Böllerschüsse begleiteten das Ereignis, das 800 Meter südlich der Dorfkirche und westlich der Landstraße (die Horster Straße gab’s noch nicht) auf einem 25 Morgen großen Landstrich des Bauern Schulte-Rentrop stattfand. 1877 wurde die erste Kohle gefördert - wahrscheinlich mit Kumpel Lindemann vor Ort.